-
- Art. 11 OR
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- Art. 51 OR
- Art. 84 OR
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- Art. 145 OR
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- Vorb. zu Art. 1 DSG
- Art. 1 DSG
- Art. 2 DSG
- Art. 3 DSG
- Art. 5 lit. f und g DSG
- Art. 6 Abs. 6 und 7 DSG
- Art. 7 DSG
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- Art. 72 DSG
- Art. 72a DSG
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- Art. 2 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 3 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 4 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 5 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 6 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
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- Art. 12 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 25 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 29 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 32 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 33 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 34 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
BUNDESVERFASSUNG
OBLIGATIONENRECHT
BUNDESGESETZ ÜBER DAS INTERNATIONALE PRIVATRECHT
LUGANO-ÜBEREINKOMMEN
STRAFPROZESSORDNUNG
ZIVILPROZESSORDNUNG
BUNDESGESETZ ÜBER DIE POLITISCHEN RECHTE
ZIVILGESETZBUCH
BUNDESGESETZ ÜBER KARTELLE UND ANDERE WETTBEWERBSBESCHRÄNKUNGEN
BUNDESGESETZ ÜBER INTERNATIONALE RECHTSHILFE IN STRAFSACHEN
DATENSCHUTZGESETZ
BUNDESGESETZ ÜBER SCHULDBETREIBUNG UND KONKURS
SCHWEIZERISCHES STRAFGESETZBUCH
CYBERCRIME CONVENTION
HANDELSREGISTERVERORDNUNG
- I. Entstehungsgeschichte
- II. Kontext
- III. Kommentar i.e.S.
- Weitere empfohlene Lektüre
- Literaturverzeichnis
I. Entstehungsgeschichte
1 Die Garantien von Art. 30 BV
2 Nicht in Art. 30 der Bundesverfassung von 1999 übertragen wurde die Abschaffung der geistlichen Gerichtsbarkeit. Eine entsprechende Bestimmung gilt als obsolet.
II. Kontext
3 Art. 30 BV stellt eine zentrale prozedurale Ausprägung des freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats dar.
4 In institutioneller Hinsicht drückt die Bundesverfassung das soeben geschilderte Anliegen in den Art. 143 ff. («Bundesbehörden») und Art. 191c («Richterliche Unabhängigkeit») aus.
5 In materieller Hinsicht werden die Bindung allen staatlichen Handelns an das verfassungsmässig, demokratisch gesetzte Recht in Art. 5 Abs. 1 BV
6 Der freiheitlich-demokratische Rechtsstaat wird neben Art. 30 BV durch weitere Verfahrensgrundrechte verwirklicht. Zunächst enthält Art. 29 BV weitere «allgemeine» rechtsstaatliche Garantien. Sie sind nicht auf Gerichtsprozesse beschränkt, sondern auch auf Verwaltungsverfahren anwendbar. Art. 29a BV gewährleistet den Anspruch auf Beurteilung jeder Rechtsstreitigkeit durch wenigstens eine gerichtliche Behörde, also in einem Verfahren, das den strengen Anforderungen von Art. 30 BV genügt.
7 Ferner steht Art. 30 BV im grösseren Zusammenhang des internationalen Menschenrechtsschutzes (siehe N. 1). Bedeutsam sind primär die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) und die Rechtsprechungspraxis des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) zur EMRK.
8 Die Umsetzung der Garantien von Art. 30 BV ist zunächst Sache des Gesetzgebers.
III. Kommentar i.e.S.
9 Art. 30 BV ist in drei Absätze unterteilt. Abs. 1 garantiert ein verfassungsmässiges Gericht. Abs. 2 gewährleistet das Recht von zivilrechtlich Beklagten, ihre Rechtssache im Wohnsitzkanton beurteilen zu lassen. Abs. 3 beschäftigt sich mit der Öffentlichkeit von Gerichtsverhandlungen und Urteilsverkündungen. Abschnitte B. – E. besprechen diese drei Teilgehalte von Art. 30 BV je einzeln.
A. Persönlicher Schutzbereich
10 Grundsätzlich gemeinsam ist den drei Teilgehalten von Art. 30 BV der persönliche Schutzbereich. Sie stehen allen natürlichen und juristischen Personen zu, die an einem Gerichtsverfahren als Partei, ähnlich einer Partei oder als andere Verfahrensbeteiligte
11 Grundsätzlich kein Grundrechtsträger ist der Staat.
12 Der persönliche Schutzbereich von Art. 30 BV erfährt hinsichtlich seiner Teilgehalte zwei Ausdifferenzierungen. Abs. 2 schützt spezifisch die beklagte Partei (siehe N. 51); Abs. 3 kann auch nicht unmittelbar an einem Verfahren beteiligte Personen schützen (siehe N. 64).
B. Durch Gesetz geschaffenes, zuständiges, unabhängiges und unparteiisches Gericht (Abs. 1)
1. Sachlicher Geltungsbereich
13 Art. 30 Abs. 1 BV garantiert, dass jede gerichtliche Beurteilung einer Rechtsstreitigkeit vor einem durch ein Gesetz geschaffenes, zuständiges sowie persönlich und institutionell unabhängiges und unparteiisches Gericht erfolgt. Der sachliche Anwendungsbereich von Art. 30 Abs. 1 BV ist in doppelter Hinsicht weit. Erstens ist der Gerichtsbegriff dieser Bestimmung ein funktioneller,
14 Die institutionelle Anwendungsbreite des Gerichtsbegriffs von Art. 30 Abs. 1 BV zeigt sich an der bundesgerichtlichen Kasuistik. Beispielsweise können auch Staatsanwälte und Untersuchungsrichterinnen unter Art. 30 Abs. 1 BV fallen, etwa beim Ausstellen von Strafbefehlen.
15 Der sachliche Anwendungsbereich von Art. 30 Abs. 1 BV muss angesichts der allgemeinen Rechtsweggarantie von Art. 29a BV alle Rechtsgebiete umfassen. Art. 30 Abs. 1 BV hat also für gerichtliche Verfahren aller Rechtsgebiete zu gelten, und nicht etwa nur für Zivil- und/oder Strafprozesse.
2. Gesetzmässigkeit des Gerichts
16 Vorbehaltlich gültiger Schiedsgerichtsvereinbarungen beschäftigt sich Art. 30 Abs. 1 BV mit Verfahren vor Gerichten, die durch ein formelles Gesetz errichtet wurden. Unzulässig ist es, auf dem Verordnungsweg zu regeln, «in welcher Form der Richter angerufen werden kann, welcher Richter in welchem Verfahren in funktionaler und örtlicher Sicht die Prüfung vornimmt … wie die Kosten zu verlegen sind» und wie der Instanzenzug ausgestaltet ist.
17 Praktisch bedeutsam ist der Anspruch auf einen nach den gesetzlichen Grundlagen ordnungsgemäss bestellten und zusammengesetzten Spruchkörper.
18 Die Spruchkörperbildung muss nicht im formellen Gesetz geregelt werden.
19 In der bundesgerichtlichen Kasuistik zur Spruchkörperbildung lassen sich grob zwei Fallgruppen unterscheiden. Die eine Gruppe umfasst Fälle, in denen der Spruchkörper «falsche» Personen umfasste; d.h. Personen, die nach den einschlägigen Bestimmungen nicht zum Entscheiden befugt waren. Die andere Gruppe bilden Fälle, in denen der Spruchkörper fehlerhaft war, obwohl seine Mitglieder grundsätzlich entscheidbefugt gewesen wären.
20 In der jüngeren bundesgerichtlichen Praxis finden sich etwa folgende Beispiele von Spruchkörpern, die aus einem in der Person eines Mitglieds liegenden Grund als verfassungswidrig taxiert wurden:
Mitwirkung eines Richters, der aufgrund fehlender bzw. weggefallener Wählbarkeitsvoraussetzungen (Wohnsitz im Kanton) rechtswidrig gewählt wurde;
BGE 136 I 207, E. 5.5–5.6 bzw. 140 II 14, E. 1.1–1.2. Mitwirkung eines Richters, der bereits aus dem Amt ausgeschieden war;
Urteil BGer vom 13.5.2009, 1C_235/2008, E. 3.2.1. Übernahme eines Referats einer Gerichtsschreiberin, die zum Urteilszeitpunkt nicht mehr am Gericht tätig gewesen war.
Urteil BGer vom 13.1.2015, 5A_523/2014, E. 2.2.
Hingegen wird Art. 30 Abs. 1 BV nicht verletzt, wenn ein Gerichtsmitglied seine Kenntnisse von den Parteienvorbringen und dem Beweisverfahren «nur» auf dem Weg des Aktenstudiums erlangt hat.
21 In der jüngeren bundesgerichtlichen Praxis finden sich etwa folgende Beispiele zu fehlerhaften Spruchkörpern, deren Fehlerhaftigkeit nicht in der Person eines Mitglieds begründet gewesen war:
fehlende gesetzliche Grundlage für Einzelrichterentscheid über die Aufhebung einer stationären therapeutischen Massnahme (falsche Gesetzesauslegung durch die kantonalen Behörden);
BGE 147 IV 433, E. 2.3. unbegründeter Richterwechsel vor Erlass eines Urteils, der es verunmöglichte, die Sachlichkeit der Änderung des Spruchkörpers substanziiert zu bestreiten;
BGE 142 I 93, E. 8.2; siehe auch Urteil EGMR vom 9.10.2008, 62936/00, Moiseyev g. Russland, §§ 178 ff.; weiter zu nachträglichen Veränderungen des urspünglichen Spruchkörpers Brunner, S. 321 f. systematisches und allgemeines Einsetzen von Gerichtssekretären zur Entlastung von Einzelrichtern und Einzelrichterinnen mit der Folge, dass Ersteren autonome Rechtsprechungsmacht zuerkannt wurde, ohne dass dafür eine rechtsgenügliche Gesetzesgrundlage vorhanden gewesen wäre;
BGE 134 I 184, E. 4–5. gesetzeswidrige Anzahl der Mitglieder eines Spruchkörpers (in diversen Konstellationen): Unter-
BGE 127 I 128, E. 4.b). oder Überbesetzung,Vgl. Urteil BGer vom 1.9.2003, 2P.26/2003, E. 3.4–3.5 (betr. überbesetzte Prüfungskommission). Missachtung des Erfordernisses der Anwesenheit eines bestimmten Quorums an Gerichtsmitgliedern,BGE 129 V 335, E. 3.2 (i.c. aber Verfassungswidrigkeit aufgrund fehlerhafter Rechtsetzungsdelegation). Fehlen einer gesetzlich vorgegebenen anzahlmässigen Normbesetzung des Spruchkörpers,Die Vorgabe nur eines Quorums (bzw. einer Mindestbesetzung) ist unzulässig, siehe Urteil BGer vom 17.11.2011, 2C_381/2010, E. 2.3. Anders, aber m.E. aufgrund Manipulationspotenzials nicht überzeugend BGE 129 V 335, E. 3.1. Siehe ferner SGK-Steinmann, Art. 30 BV N. 12 m.w.H. Missachtung der Zuständigkeit des Gesamtgerichts bei Fehlen anderweitiger Regelung,Urteil BGer vom 17.11.2011, 2C_381/2010, E. 2. Abwesenheit eines Gerichtschreibers mit beratender Stimme.BGE 125 V 499, E. 2–3; so auch Urteil EGMR vom 27.9.1990, 12535/86, Wassink g. die Niederlande, § 27.
3. Zuständigkeit des Gerichts
22 Art. 30 Abs. 1 BV verbrieft den Anspruch darauf, dass eine Rechtsstreitigkeit vom zuständigen Gericht entschieden wird; d.h. von dem Gericht, das nach der gesetzlichen Ordnung tatsächlich zuständig ist. In den Worten des Bundesgerichts: «Zur Verhinderung von Missbrauch und Manipulation bzw. zum Ausschluss jeglichen entsprechenden Anscheins oder Verdachts sollen Gerichte und ihre Zuständigkeiten (in persönlicher, zeitlicher, örtlicher und sachlicher Hinsicht) durch generell-abstraktes Verfahrensrecht im Voraus bestimmt sein».
23 Explizit verboten sind Ausnahmegerichte (Art. 30 Abs. 2 BV).
24 Von Ausnahmegerichten zu unterscheiden sind durch Gesetz geschaffene fachliche Spezialgerichte wie Arbeits-, Miet-, Handels-, Jugendstraf- oder Militärgerichte. Soweit sachliche Gründe, wie das Erfordernis bestimmter Spezialkenntnisse oder das Gebot der paritätischen Besetzung eines Gerichts mit Vertreterinnen und Vertretern betroffener Interessengruppen,
4. Unabhängigkeit und Unparteilichkeit des Gerichts
25 Alle Mitglieder eines Gerichts müssen unabhängig und unparteiisch sein (Art. 30 Abs. 1 Satz 1 BV). Sind sie es nicht, vermittelt Art. 30 Abs. 1 BV das Recht, den Ausstand des betroffenen Gerichtsmitglieds zu verlangen.
26 Das Recht auf unabhängige und unparteiische Gerichtspersonen setzt Kenntnis dieser Personen voraus. Daher folgt aus Art. 30 Abs. 1 BV ein Recht darauf, zu wissen oder wenigstens wissen zu können, wer am Entscheid mitwirkt.
27 Das in der Schweiz (wie auch anderswo
a. Unabhängigkeit
28 Der Anspruch auf ein unabhängiges Gericht umfasst das Recht auf ein Gericht, das i.S.v. Art. 191c BV in institutioneller und organisatorischer Hinsicht unabhängig ist (vgl. N. 13).
29 Bei privaten Schiedsgerichten kann mitunter ein besonders Problem der Unabhängigkeit auftreten. Wenn ein privates Schiedsgericht von einem oder mehreren Verbänden getragen wird, kann dem Schiedsgericht in einem Verfahren die grundrechtlich geforderte Unabhängigkeit gegenüber einer Partei fehlen, wenn letztere nicht Verbandsmitglied ist beziehungsweise nicht auf der Verbandsseite steht (und etwa aufgrund der Marktmacht des Verbands trotzdem einer Schiedsklausel zustimmen musste
b. Unparteilichkeit
30 Die bundesgerichtliche Rechtsprechungspraxis befasst sich schwergewichtig nicht mit der Unabhängigkeit, sondern mit der Unparteilichkeit der Gerichte.
31 Weil sich Parteilichkeit nicht (notwendigerweise) in einer objektiv feststellbaren Weise manifestiert, reicht es für eine Verletzung dieses Anspruchs aus, dass äussere Umstände vorliegen, die den Anschein fehlender Unparteilichkeit vermitteln.
32 Grundsätzlich wird die Unparteilichkeit einer Person vermutungsweise angenommen.
33 Das Bundesgericht hat seine Rechtsprechungspraxis zum Unparteilichkeitserfordernis nach Art. 30 Abs. 1 BV im kürzlich ergangenen BGE 147 I 173 überblickartig zusammengefasst.
34 Auch verschiedene Konstellationen mit als Gerichtsmitglied amtenden Anwältinnen und Anwälten beurteilte das Bundesgericht als unzulässig.
35 Auch publizistische Arbeiten in einem weiten Sinn,
36 Schliesslich gibt es eine umfangreiche Rechtsprechung zu der Problematik der Vor- und Mehrfachbefassung, also der Rollenkumulation.
c. (Partei)politische Bestellung der Gerichte
37 Die tradierten Wahl- und vor allem Wiederwahlverfahren von Gerichtsmitgliedern durch politische Wahlorgane (Parlament, Stimmvolk)
38 Das Problem abschwächen könnte eine jüngere Entwicklung in der Rechtsprechung des Bundesgerichts, obwohl sie nicht direkt die richterliche Unabhängigkeit betrifft. Das Bundesgericht hat zu erkennen gegeben, dass es bei Nicht-Wiederwahlen von Gerichtsmitgliedern ein Rechtsschutzbedürfnis sieht.
39 Die hiesige Bereitschaft, die Gefahren hinzunehmen, die damit einhergehen, dass sich Gerichtsmitglieder periodischen Wiederwahlen durch politische Organe stellen müssen, erklärt sich aus der schweizerischen Verfassungskultur und ihrem Gewaltenteilungsverständnis.
40 Die Möglichkeit der politischen Wahlorgane, die Gerichte via ihre Wiederwahlkompetenz zu beeinflussen, setzt Kenntnis über das individuelle Entscheidverhalten der Gerichtsmitglieder voraus. Deshalb entschärft das in der Schweiz vergleichsweise wenig transparente individuelle Entscheidverhalten der Richterinnen und Richter das Problem.
41 Umgekehrt wird angeführt, dass sich das zur Diskussion stehende Problem verschärfe angesichts der faktisch notwendigen Parteizugehörigkeit
42 In der beitragspflichtigen Parteizugehörigkeit von Gerichtsmitgliedern liegt hauptsächlich ein Problem des Anscheins mangelnder Offenheit in der Urteilsfindung und weniger eines der richterlichen Unabhängigkeit.
43 Bei der hier zur Debatte stehenden politisch-ideologischen Voreingenommenheit von Gerichtsmitgliedern handelt es sich um eine subjektive, in der Person des Gerichtsmitglieds liegende Erscheinung. Unabhängig vom Wahlsystem und der (fehlenden) Parteizugehörigkeit von Gerichtsmitgliedern haben diese persönliche Überzeugungen und Weltanschauungen. Daher ist es m. E. angezeigt, zu versuchen, diese unterschiedlichen Geisteshaltungen (auch) in der Judikative möglichst breit abzubilden. Das geltende System ist kein Garant dafür, dass das gelingt,
44 Die weltanschauliche Pluralität der Gerichte könnte jedoch auch unbeachtet, beziehungsweise dem Zufall überlassen werden.
45 Im vorliegenden Kontext zu beachten ist schliesslich das Problem von gerichtsinternen Organisations- und Machtstrukturen. Soweit die weltanschaulichen Haltungen einzelner Gerichtsmitglieder bekannt sind, besteht die Gefahr, dass leitende Gerichtsmitglieder versuchen, Spruchkörper «passend» zu besetzen
46 Zusammenfassend ist festzustellen, dass es komplex ist, die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit von Gerichten, die sich nur schwer trennen lassen,
47 Trotzdem darf das systemische Problem des unbestreitbar vorhandenen Anscheins einer politischen Couleur hiesiger Gerichtsmitglieder nicht negiert werden. Um es zu entschärfen, wären einige Veränderungen am System der Wahlen an die Schweizer Gerichte zu begrüssen. Wie es die GRECO empfiehlt,
48 Anzumahnen ist abschliessend Folgendes: Das aktuell geltende System funktioniert nur solange – und ist daher nur solange haltbar –, wie die politische Ordnung der Schweiz auf einem konkordanten Vielparteiensystem basiert, in dem die Gefahr der politischen Monopolisierung von Richterstellen theoretisch bleibt.
5. Fehlende Einschränkbarkeit
49 Art. 30 Abs. 1 BV verbürgt als Verfahrensgrundrecht eine Minimalgarantie. Die aus Art. 30 Abs. 1 BV fliessenden Ansprüche dürfen nicht eingeschränkt werden. Auf diese Bestimmung ist Art. 36 BV deshalb nicht anwendbar. Sie sind «eingriffsresistent» in dem Sinn, dass jede Einschränkung eine unzulässige Verletzung von Art. 30 Abs. 1 BV darstellt (vgl. N. 50).
6. Rechtsfolgen
50 Art. 30 Abs. 1 BV verleiht einen Anspruch formeller Natur.
C. Anspruch auf den Wohnsitzgerichtsstand der zivilbeklagten Person
51 Art. 30 Abs. 2 BV garantiert einer zivilrechtlich beklagten Person grundsätzlich, dass sie am örtlich und materiell für ihren Wohnsitz zuständigen Gericht (vgl. N. 22 ff.) eingeklagt wird.
52 Art. 30 Abs. 2 BV hat einen weiten Anwendungsbereich. Persönlich umfasst er alle natürlichen und juristischen Personen mit landesrechtlichem (Wohn-)Sitz
53 Art. 30 Abs. 2 Satz 1 BV verleiht den justiziablen Anspruch des zivilrechtlich Beklagten, in seinem Wohnkanton am Gericht, das nach der kantonalen Gerichtsorganisation zuständig ist,
54 Art. 30 Abs. 2 Satz 2 BV sieht einen weitreichenden Vorbehalt von diesem Grundsatz vor. Er stellt es dem Gesetzgeber anheim, Ausnahmen von der Garantie des Wohnsitzrichters vorzusehen (auch mittels völkerrechtlicher Verträge
55 Wenn die beklagte Person auf ihren Anspruch auf den Wohnsitzrichter verzichtet, verliert Art. 30 Abs. 2 Satz 1 BV naturgemäss seine Bedeutung.
56 Art. 30 Abs. 2 Satz 1 BV ist heute also bloss ein Auffanggrundrecht und eine Auslegungshilfe. Die Rolle einer Auffanggarantie spielt die Bestimmung, wenn eine gesetzliche oder staatsvertragliche Regelung fehlt.
D. Öffentliche Gerichtsverfahren
57 Art. 30 Abs. 3 BV garantiert die Öffentlichkeit der Justiz, konkret der gerichtlichen Verhandlung und der Verkündung der Urteile. Damit wird Transparenz geschaffen, die es der «allgemeinen Öffentlichkeit»
1. Geltungsbereich und Tragweite
58 Nach dem Wortlaut der Überschrift von Art. 30 BV («Gerichtliche Verfahren») und dessen Abs. 3 (Satz 1: «Gerichtsverhandlung und Urteilsverkündung sind öffentlich.») gilt das Prinzip der Öffentlichkeit von Gerichtsverhandlungen rechtsgebietsübergreifend.
59 Gemäss bundesgerichtlicher Praxis
60 Der Geltungsbereich des Anspruchs auf ein öffentliches Verfahren ist sodann in horizontaler (Verfahrensstadien) und vertikaler (Instanzenzug) Hinsicht zu bestimmen. In horizontaler Hinsicht wird einzig die Verhandlung erfasst, bei der die Parteien einander und dem Gericht gegenüberstehen.
61 Die Öffentlichkeit der Gerichtsverhandlung ist vor allem vor den unteren Gerichtsinstanzen von grosser Bedeutung. Dort, wo die Zuständigkeit für die Tatsachenfeststellung und Sachverhaltsfragen liegt, finden üblicherweise die zentralen Erkenntnisvorgänge und Parteivorträge statt.
62 Hinsichtlich der Schutzwirkung hat das Bundesgericht die Tragweite der Öffentlichkeit von Gerichtsverhandlungen stark verkürzt mit seiner Rechtsprechung, wonach kein Anspruch auf eine öffentliche Verhandlung bestehe, sondern lediglich ein Recht auf die Öffentlichkeit der verfahrensgesetzlich vorgesehenen Verhandlungen.
63 Mit Öffentlichkeit der Verhandlung ist Publikums- und Medienöffentlichkeit gemeint.
64 Die Grundrechtsträgerschaft ist in diesem Zusammenhang zu erläutern. Die Verfahrensbeteiligten selber sind insoweit Grundrechtsträger, als Art. 30 Abs. 3 BV ihre Interessen schützt.
2. Einschränkbarkeit
65 Entgegen dem Grundsatz, wonach die Verfahrensgrundrechte nicht einschränkbare Minimalstandards sind,
66 Generell sind öffentlich-rechtliche Verfahren aufgrund prozessökonomischer Überlegungen weitgehend von der Schriftlichkeit geprägt, sodass regelmässig keine öffentlichen Verhandlungen stattfinden.
67 Wird der Anspruch auf eine öffentliche Verhandlung unzulässigerweise eingeschränkt (d.h. verletzt), führt dies als Rechtsfolge zur Aufhebung des Urteils,
E. Öffentliche Urteilsverkündung
68 Nicht nur vom Prozess, sondern auch vom Ergebnis eines Gerichtsverfahrens soll die Öffentlichkeit Kenntnis erlangen, um gegenüber der Judikative eine Kontrollfunktion ausüben zu können (vgl. N. 3, N. 57).
1. Geltungsbereich und Tragweite
69 Die Öffentlichkeit der Justiz und ihrer Urteile
70 Die Urteilsöffentlichkeit verlangt traditionell, «dass am Schluss eines gerichtlichen Verfahrens das Urteil in Anwesenheit der Parteien sowie von Publikum und Medienvertretern verkündet wird», doch können der Sinn und Zweck der verfassungsrechtlich gebotenen öffentlichen Bekanntmachung von Gerichtsurteilen auch mittels weiterer Formen der Bekanntmachung gewährleistet werden, beispielsweise mit der öffentlichen Auflage, der amtlichen Publikation oder der online Veröffentlichung eines Urteils.
71 Angesichts des Zwecks der Urteilsöffentlichkeit, Vertrauen in und Kontrolle über die Justiz zu ermöglichen, ist auch der Kreis der Grundrechtsträger weit. Die Verfahrensparteien haben aufgrund ihrer direkten Betroffenheit generell Anspruch auf Kenntnis ihres Urteils.
2. Einschränkbarkeit
72 Wie die Öffentlichkeit von Gerichtsverfahren gilt auch die Urteilsöffentlichkeit nicht absolut (siehe N. 65). Sie ist im Einzelfall im Rahmen einer Güterabwägung (Verhältnismässigkeitsprüfung) einschränkbar, wenn entgegenstehende öffentliche oder private Interessen überwiegen und das Gesetz selber
73 Eine Verletzung des Anspruchs auf die Öffentlichkeit eines Urteils lässt sich vergleichsweise einfach beheben, nämlich indem die Beschwerdeinstanz die untere Instanz zur nachträglichen Veröffentlichung des Urteils verpflichtet.
Zum Autor
Reto Walther, Dr. iur., Jurist, Bundesamt für Justiz, hat im Staats-, Verwaltungs- und Völkerrecht publiziert und gelehrt. Zurzeit arbeitet er auf der Grundlage seiner Dissertation am Buchprojekt «Subsidiarity, Legitimacy, and the European Court of Human Rights» für Oxford University Press.
Weitere empfohlene Lektüre
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Reiter Catherine, Gerichtsinterne Organisation: Best Practices, Zürich 2015.
Santschi Kallay Mascha, Externe Kommunikation der Gerichte: Rechtliche und praktische Aspekte der aktiven und reaktiven Medienarbeit der Judikative, Bern 2018.
Saxer Urs, Vom Öffentlichkeitsprinzip zur Justizkommunikation: Rechtsstaatliche Determinanten einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit der Gerichte, ZSR 125 (2006), S. 459 ff.
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