Eine Kommentierung von Martin Looser / Alexander Lueger
Herausgegeben von Stefan Schlegel / Odile Ammann
Art. 77 Wald
1 Der Bund sorgt dafür, dass der Wald seine Schutz‑, Nutz- und Wohlfahrtsfunktionen erfüllen kann.
2 Er legt Grundsätze über den Schutz des Waldes fest.
3 Er fördert Massnahmen zur Erhaltung des Waldes.
I. Entstehungsgeschichte
1 Die heutige Waldverteilung und Landschaftsstruktur der Schweiz ist im Wesentlichen auf die im Mittelalter einsetzende und bis in das 19. Jahrhundert andauernde intensive Abholzung des Waldes zurückführen.
2 Im ausgehenden 18. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreichte die Abholzung und damit einhergehende Zerstörung des Waldes einen Höhepunkt.
3 Trotz dieser besorgniserregenden Entwicklung enthielt die Bundesverfassung vom 12. September 1848 keine Bestimmung zum Forstwesen.
4 Erst nachdem sich im Herbst 1868 in den Kantonen Tessin, Graubünden, St. Gallen, Wallis und Uri verheerende Überschwemmungen ereignet hatten,
5 Vor diesem Hintergrund fand Art. 24 aBV Eingang in die Bundesverfassung vom 29. Mai 1874.
6 Wegen des ausbleibenden Erfolgs des Forstpolizeigesetzes vom 24. März 1876 und aufkommender Forderungen nach Bundesbeiträgen für Aufforstungen auch ausserhalb des eidgenössischen Forstgebiets
7 Der erweiterte Anwendungsbereich und die «viel grössere Variabilität der zu regelnden Gegebenheiten» erforderten weitere Anpassungen der gesetzlichen Grundlagen.
8 In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderten sich die Verhältnisse im Vergleich zum Zeitpunkt des Erlasses des Forstpolizeigesetzes im Jahr 1902 stark. Im Fokus standen das in den 1980er Jahren ins politische Bewusstsein tretende Waldsterben,
9 Im Licht dieser neuen Herausforderungen wurde das Forstpolizeigesetz vom 11. Oktober 1902 gegen Ende des 20. Jahrhundert erneut totalrevidiert. Am 4. Oktober 1991 verabschiedete die Bundesversammlung das heute geltende Waldgesetz. Dieses trat, gemeinsam mit der Waldverordnung vom 30. November 1992, am 1. Januar 1993 in Kraft. Verfassungsrechtlich ist das Waldgesetz breiter abgestützt als das frühere Forstpolizeigesetz. Unter der Geltung der Bundesverfassung vom 29. Mai 1874 stützte es sich neben Art. 24 aBV auch auf die Art. 24sexies (Natur- und Heimatschutz)
10 Das Waldgesetz bildete sodann auch den Ausgangspunkt für die Neufassung des Art. 24 aBV im Zuge der Totalrevision der Bundesverfassung vom 18. April 1999.
11 Art. 77 BV erfuhr seit Inkrafttreten der Bundesverfassung vom 18. April 1999 am 1. Januar 2000 keine Änderungen. Im Jahr 2005 reichte die Stiftung Helvetia Nostra unter dem Titel «Rettet den Schweizer Wald» eine Volksinitiative zur Änderung des Art. 77 BV ein. Diese zielte namentlich auf eine Verschärfung des Rodungsverbots und eine naturnahe Waldbaupraxis ab.
II. Kontext
A. Vorbemerkungen
12 Thematisch ist Art. 77 BV dem 4. Abschnitt «Umwelt und Raumplanung» zugeordnet. Bereits diese Eingliederung zeigt, dass der Wald nicht isoliert, sondern «im Konzert mit den übrigen Bestimmungen dieses Abschnitts zu verstehen ist.»
B. Nachhaltigkeit (Art. 73 BV)
13 Art. 73 BV verankert auf Verfassungsebene ausdrücklich das Prinzip der Nachhaltigkeit. Demnach streben Bund und Kantone ein auf Dauer ausgewogenes Verhältnis zwischen der Natur und ihrer Erneuerungsfähigkeit einerseits und ihrer Beanspruchung durch den Menschen andererseits an. Der Nachhaltigkeitsgrundsatz wurde ursprünglich im Forstwesen entwickelt.
C. Umwelt-, Natur- und Heimatschutz (Art. 74 und 78 BV)
14 Da der Wald Teil der natürlichen Umwelt ist, überschneidet sich der in Art. 74 BV geregelte Umweltschutz teilweise mit dem Gehalt des Art. 77 BV.
15 Das Verhältnis zwischen dem Waldrecht und der Umwelt- sowie Natur- und Heimschutzgesetzgebung ist mit gewissen Unsicherheiten behaftet. Die Rechtsprechung äusserte sich dazu bisher bloss punktuell. So hielt das Bundesgericht etwa fest, das Waldrecht sei im Verhältnis zu Art. 32d USG (Tragung der Kosten bei der Sanierung belasteter Standorte) lex specialis.
D. Raumplanung (Art. 75 BV)
16 In Art. 75 BV wird dem Bund die Grundsatzgesetzgebungskompetenz über die Raumplanung eingeräumt.
17 Eine Besonderheit besteht betreffend die Nutzungsplanung. In diesem Zusammenhang sieht Art. 18 Abs. 3 RPG vor, dass das Waldareal durch die Forstgesetzgebung umschrieben und geschützt ist. Demzufolge wird der Wald von der ansonsten flächendeckenden Nutzungsplanung ausgenommen und stattdessen dem Regime der Waldgesetzgebung unterstellt,
18 Im Waldgesetz finden sich daher verschiedene materiell raumplanungsrechtliche Vorschriften wieder, welche teilweise auch auf die Nutzungsplanung Bezug nehmen, um eine gewisse Koordination sicherzustellen.
III. Kommentar i.e.S.
A. Vorbemerkungen
19 Art. 77 BV gliedert sich in drei Absätze. Nach Abs. 1 sorgt der Bund im Sinne einer Zielvorgabe dafür, dass der Wald seine Schutz-, Nutz- und Wohlfahrtsfunktionen erfüllen kann. Zu diesem Zweck und zur Sicherstellung einer gewissen Harmonisierung im Waldrecht kommt dem Bund nach Abs. 2 sodann eine Grundsatzgesetzgebungskompetenz zu. Abs. 3 verankert schliesslich eine verpflichtende Förderungskompetenz des Bundes zur Erhaltung des Waldes.
B. Wald
1. Qualitativer und quantitativer Waldbegriff
20 Die Bundesverfassung führt nicht näher aus, wie der in Art. 77 BV verwendete Waldbegriff zu fassen ist. Eine entsprechende Legaldefinition findet sich jedoch in der Ausführungsgesetzgebung in Art. 2 WaG i.V.m. Art. 1 WaV.
21 Die qualitativen Begriffsmerkmale ergeben sich aus Art. 2 Abs. 1 WaG.
22 Um die Beurteilung der Waldqualität, namentlich bei kleineren Bestockungen, ein Stück weit zu vereinfachen und zu schematisieren, wird den Kantonen in Art. 2 Abs. 4 Satz 1 WaG die Möglichkeit eingeräumt, den unbestimmten qualitativen Waldbegriff durch quantitative Begriffsmerkmale zu konkretisieren.
23 Die Kantone haben bei der Festsetzung der quantitativen Kriterien zu beachten, dass diese den qualitativen Waldbegriff nicht aushöhlen, sondern vielmehr bloss präzisieren dürfen.
24 Eine Sonderregelung, welche aus der Rechtsprechung des Bundesgerichts in das Gesetz übernommen wurde, findet sich in Art. 2 Abs. 4 Satz 2 WaG und Art. 1 Abs. 2 WaV.
25 Die Sonderregelung soll demnach sicherstellen, dass unter bestimmten Voraussetzungen auch Bestockungen als Wald gelten können, welche die kantonalen Mindestkriterien nicht erreichen. Diesfalls genügt nicht, dass die Flächen Waldfunktionen erfüllen können (vgl. Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 lit. b WaG). Vielmehr kommt solchen Bestockungen gemäss Gesetzes- und Verordnungstext im Sinne einer Qualifizierung nur dann Waldeigenschaft zu, wenn sie «in besonderem Masse» Wohlfahrts- oder Schutzfunktionen
26 Schliesslich ist bislang die Frage ungeklärt, inwiefern mit dem Erfordernis, dass die Bestockung in «besonderem Masse» Wohlfahrts- oder Schutzfunktionen erfüllen muss, im Vergleich zum qualitativen Waldbegriff höhere Anforderungen an die Waldfunktionen gestellt werden.
2. Dynamischer und statischer Waldbegriff
27 Der Waldbegriff verzichtet auf eine räumliche Abgrenzung.
C. Absatz 1: Zielvorgabe
28 Gemäss Art. 77 Abs. 1 BV hat der Bund im Sinne einer Zielvorgabe dafür zu sorgen, dass der Wald seine Schutz-, Nutz- und Wohlfahrtsfunktionen erfüllen kann.
29 Die Schutzfunktion des Waldes liegt im Schutz von Menschen oder Sachwerten vor Naturereignissen, etwa Lawinen, Rutschungen, Erosion und Steinschlag (vgl. Art. 1 Abs. 2 WaG).
30 Die verschiedenen Waldfunktionen stehen dabei in keiner Rangordnung, sondern sind grundsätzlich gleichwertig.
31 Aus den in Art. 77 Abs. 1 BV enthaltenen Zielsetzungen fliesst schliesslich (zumindest implizit) das Walderhaltungsgebot.
D. Absatz 2: Grundsatzgesetzgebungskompetenz
32 Der Art. 77 Abs. 2 BV räumt dem Bund die Grundsatzgesetzgebungskompetenz über den Schutz des Waldes ein.
33 Die Grundsatzgesetzgebungskompetenz erlaubt es dem Bund, gesetzgeberisch Mindestvorgaben im Sinne der Zielsetzung von Art. 77 Abs. 1 BV zu erlassen und für die erforderliche Rechtsharmonisierung zu sorgen, wobei den Kantonen gleichzeitig ein eigener Regelungsspielraum belassen werden soll.
E. Absatz 3: Förderung von Erhaltungsmassnahmen
34 In Art. 77 Abs. 3 BV ist eine verpflichtende Förderungskompetenz des Bundes zur Erhaltung des Waldes verankert.
35 Das Waldgesetz führte zu einer Stärkung der Subventionen.
Zu den Autoren
Martin Looser studierte an der Universität Bern Rechtswissenschaft und arbeitete als wissenschaftlicher Assistent an verschiedenen Lehrstühlen in Bern und Basel. Heute ist er Partner bei ettlersuter Rechtsanwälte in Zürich und vertritt Private, Organisationen, Unternehmen sowie das Gemeinwesen in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten, insbesondere in den Bereichen des Umwelt-, Planungs- und Baurechts, des Behindertengleichstellungsrechts sowie des Tierrechts. Darüber hinaus ist er gutachterlich tätig.
Alexander Lueger studierte an der Universität Luzern Rechtswissenschaft und arbeitete während mehreren Jahren an einem Lehrstuhl für Privatrecht und Privatrechtsvergleichung. Seit 2022 ist er Rechtsanwalt bei ettlersuter Rechtsanwälte. Er ist beratend und prozessierend im öffentlichen Recht, mit Schwerpunkt Umwelt-, Planungs- und Baurecht, sowie im Privatrecht tätig.
Empfohlene weiterführende Lektüre
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Tschannen Pierre, Staatsrecht der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 5. Aufl., Bern 2021.
Wagner Pfeifer Beatrice, Umweltrecht, Besondere Regelungsbereiche, 2. Aufl., Zürich et al. 2021.
Waldmann Bernhard/Hänni Peter, Raumplanungsgesetz, Bundesgesetz vom 22.6.1979 über die Raumplanung (RPG), Stämpflis Handkommentar, Bern 2006.
Materialienverzeichnis
Botschaft zu einem Bundesgesetz über Walderhaltung und Schutz vor Naturereignissen (Waldgesetz, WaG) vom 29.6.1988, BBl 1988 III 173 ff., abrufbar unter https://fedlex.data.admin.ch/eli/fga/1988/3_173_157_137, besucht am 4.10.2024 (zit. Botschaft WaG 1988).
Botschaft über eine neue Bundesverfassung vom 20.11.1996, BBl 1996 I 1 ff., abrufbar unter https://www.fedlex.admin.ch/eli/fga/1997/1_1_1_1/de, besucht am 4.10.2024 (zit. Botschaft BV 1996).
Botschaft zur Ausführungsgesetzgebung zur Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (NFA) vom 7.9.2005, BBl 2005 6029 ff., abrufbar unter https://fedlex.data.admin.ch/eli/fga/2005/976, besucht am 4.10.2024 (zit. Botschaft NFA 2005).
Botschaft zur Änderung des Markenschutzgesetzes und zu einem Bundesgesetz über den Schutz des Schweizerwappens und anderer öffentlicher Zeichen («Swissness»-Vorlage) vom 18. November 2009, BBl 2009 8533, abrufbar unter https://fedlex.data.admin.ch/eli/fga/2009/1471, besucht am 4.10.2024 (zit. Botschaft «Swissness»-Vorlage 2009).
Fussnoten
- Botschaft WaG 1988, S. 177.
- Botschaft WaG 1988, a.a.O.
- Ausführlich dazu Irniger, S. 3 f.
- Jaissle, S. 9 f.; Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 1; vgl. Irniger, S. 9; Mather, S. 39; ausführlich zur Forstgesetzgebung und Forstwirtschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Grossmann, Forstgesetzgebung, passim. In Europa (ohne Russland) wurden zwischen den Jahren 1750 und 1850 schätzungsweise rund 146'000 bis 186'000 Quadratkilometer Wald gerodet, was etwa 30 bis 35 Prozent der Gesamtfläche entspricht; Malanima, S. 118.
- Bloetzer, S. 2; Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 1. Zur damaligen Zeit galt Holz als der wichtigste Energieträger; siehe dazu die tabellarische Übersicht bei Mather, S. 42.
- Hürlimann, S. 1.
- Abt/Norer/Wild/Wisard, Kommentar WaG, Einleitung N. 4; Bloetzer, S. 5 f.; Botschaft WaG 1988, S. 177; Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 2.
- Bloetzer, S. 1; Jaissle, S. 8; Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 3; ausführlich zur Forstwirtschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Grossmann, Forstwirtschaft, passim.
- Bloetzer, a.a.O.
- Bloetzer, S. 2.
- Siehe dazu die Übersicht bei Bloetzer, S. 7.
- Bloetzer, S. 7 f.; Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 3.
- Jaissle, S. 9. Gesetzesvorlagen, welche einen weitergehenden Schutz vorsahen, konnten sich auf politischer Ebene nicht durchsetzen; Bloetzer, S. 8 m.w.H.
- Ausführlich dazu Summermatter, S. 170 ff.
- Bloetzer, S. 32.
- Bloetzer, S. 43.
- Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 5.
- Ausführlich zur Entstehungsgeschichte des Wortlauts des Art. 24 aBV Bloetzer, S. 44 ff.
- Jagmetti, Kommentar BV 1874, Art. 24 aBV N. 39.
- Abt/Norer/Wild/Wisard, Kommentar WaG, Einleitung N. 4; Jaissle, S. 19 f.; vgl. Mather, S. 40.
- Bloetzer, S. 58 f.
- Bloetzer, S. 59; Schuler, Forstgesetze, S. 2.
- Die Kantone Bern, Solothurn und Basel-Landschaft stellten im Jahr 1884 ein Gesuch um Bundesbeiträge zur Finanzierung von Aufforstungen im Kanton Jura. Ausführlich zu den Gründen, welche zur Streichung der Begrenzung auf das Hochgebirge geführt haben, Bloetzer, S. 55 f.
- Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 11.
- Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 12.
- Ausführlich dazu Bloetzer, S. 62 ff.
- Bloetzer, S. 62; Mahon, Petit commentaire, Art. 77 BV N 1 f. m.w.H.
- Bloetzer, a.a.O.
- Das Inkrafttreten wurde auf den 1.4.1903 festgelegt.
- Bloetzer, S. 63; Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 15.
- Schuler, Wald, S. 12.
- In der Deutschschweiz war das Waldsterben besonders in den Jahren von 1983 bis 1985 ein im Zusammenhang mit der Luftverschmutzung stark diskutiertes Thema; Schuler, Wald, S. 12 f.; ausführlich dazu Brunner/Looser, S. 71 ff.
- Botschaft WaG 1988, S. 175.
- Botschaft WaG 1988, a.a.O.
- Botschaft WaG 1988, S. 183.
- Botschaft WaG 1988, a.a.O.
- Heute Art. 78 BV.
- Heute Art. 74 BV.
- In der geltenden Fassung erwähnt der Ingress zum Waldgesetz Art. 95 Abs. 1 BV als Verfassungsgrundlage, der die Bundeskompetenz zum Erlass von Vorschriften über die Ausübung der privatwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit zum Gegenstand hat. Im Unterschied dazu bezog sich Art. 31bis aBV auf die Kompetenzen des Bundes im Bereich der wirtschaftlichen Landesverteidigung (vgl. Botschaft WaG 1988, S. 182; Botschaft «Swissness»-Vorlage 2009, S. 8620).
- Jaissle, S. 34.
- Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 43.
- Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 46.
- Botschaft BV 1996, S. 252 f.; vgl. Mahon, Petit commentaire, Art. 77 BV N. 1.
- Art. 53 Abs. 1 VE-BV 1995; Art. 61 Abs. 2 VE-BV 1996.
- Neu regeln die Art. 45, 46 und 49 BV das Verhältnis zwischen dem Bund und den Kantonen in allgemeiner Form (inkl. Bundesaufsicht).
- Botschaft BV 1996, S. 252.
- Art. 53 Abs. 2 VE-BV 1995; Art. 61 Abs. 3 VE-BV 1996.
- Biaggini, Art. 77 BV N. 6.
- Art. 53 Abs. 3 VE-BV 1995; Art. 61 Abs. 1 VE-BV 1996.
- Botschaft BV 1996, S. 252; Mader, S. 704.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 2.
- BBl 2007 3887 f.; BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 3.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 3.
- BBl 2008 2581 ff.
- Ausführlich dazu SGK-Marti, Art. 77 BV N. 26 f.
- Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 51.
- Eine umfassende Darstellung der thematischen Verbindungen des Waldrechts findet sich bei Abt/Norer/Wild/Wisard, Kommentar WaG, Einleitung N. 28 ff. Die vorliegende Übersicht beschränkt sich grundsätzlich auf den unmittelbaren verfassungsrechtlichen Kontext des Art. 77 BV.
- Vgl. SGK-Marti, Art. 77 BV N. 15 f. und 18.
- Abt/Norer/Wild/Wisard, Kommentar WaG, Einleitung N. 20; Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 50; Mader, S. 703; vgl. SGK-Errass, Art. 73 BV N. 47 m.w.H.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 9.
- BSK-Hoffmann/Griffel, a.a.O.
- BGer 1A.115/2003 vom 23.2.2004 E. 3.2.
- Botschaft BV 1996, S. 253.
- Jenni, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 1 WaG N. 50.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 9.
- Bundesamt für Umwelt, Waldpolitik, S. 11; vgl. SGK-Marti Art. 77 BV N. 7.
- Botschaft WaG 1988, S. 182; SGK-Marti, Art. 77 BV N. 15.
- Ausführlich zu den Zusammenhängen zwischen der Luftreinhaltung und dem Wald Brunner/Looser, passim.
- Abt/Norer/Wild/Wisard, Kommentar WaG, Einleitung N. 33; BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 10.
- Botschaft WaG 1988, S. 180 und 182; ausführlich zum (insbesondere historischen) Verhältnis zwischen der Wald- sowie Natur- und Heimatschutzgesetzgebung Jenni, Wegweiser, S. 11; vgl. ferner Epiney/Kern/Diezig, S. 67, wonach aufgrund des Walderhaltungsgebotes ein ähnlicher Schutz zur Anwendung gelange wie mit Bezug auf die durch das NHG erfassten Biotope, wobei jedoch festzuhalten sei, «dass Schutzgut der Wald als solcher ist und nicht der natürliche Lebensraum als Habitat für bestimmte Arten. Insofern handelt es sich also beim Wald gerade nicht um Schutzgebiet.»
- Abt/Norer/Wild/Wisard, Kommentar WaG, Einleitung N. 34; zum Verhältnis zwischen Ufervegetation und Wald BGE 130 II 313 E. 3.2; BGE 122 II 274 E. 5; BGE 115 Ib 224 E. 5.
- Gemeint sind die Verordnung vom 28.10.1992 über den Schutz der Auengebiete von nationaler Bedeutung (SR 451.31), die Verordnung vom 21.1.1991 über den Schutz der Hoch- und Übergangsmoore von nationaler Bedeutung (SR 451.32), die Verordnung vom 7.9.1994 über den Schutz der Flachmoore von nationaler Bedeutung (SR 451.33) und die Verordnung über den Schutz der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung (SR 451.35).
- Abt/Norer/Wild/Wisard, Kommentar WaG, Einleitung N. 34; SGK-Marti, Art. 77 BV N. 17.
- BGer 1C_67/2012 vom 25.7.2012 E. 3.3.
- Abt/Norer/Wild/Wisard, Kommentar WaG, Einleitung N. 33 f.; CR-Largey, Art. 77 BV N. 11. SGK-Marti, 3. Aufl., Art. 77 BV N. 12, führte in der 3. Aufl. als zusätzliches Argument für eine Vorrangstellung des Waldrechts noch die Kompetenzverteilung an: «Da der Bund für den spezifischen Schutz des Waldes in Art. 77 [BV] nur eine Kompetenz zur Grundsatzgesetzgebung erhält, kann das Waldrecht gegenüber dem auf umfassendere Gesetzgebungskompetenzen gestützten Umwelt- und Naturschutzrecht grundsätzlich als lex specialis gelten». In der 4. Aufl. findet dieses Argument hingegen keine Erwähnung mehr.
- CR-Largey, a.a.O.; vgl. SGK-Marti, Art. 77 BV N. 18: «Soweit die Art- und Biotopvorschriften des NHG sowie des Jagd-, Vogelschutz- und Fischereirechts im Wald zur Anwendung gelangen, bestehen sie neben den Vorschriften des Waldrechts und gehen diesem als Spezialvorschriften grundsätzlich vor».
- Vgl. zum Begriff des Waldrechts Abt/Norer/Wild/Wisard, Kommentar WaG, Einleitung N. 22 ff., die auf eine Konstituierung des nationalen Waldrechts durch eine Vielzahl von Normen auf Bundes- und kantonaler Ebene, eine Einbindung in die verwaltungsrechtliche Rechtsordnung sowie zahlreiche Querbezüge des Waldrechts zu anderen Rechtsmaterien hinweisen.
- Vgl. SGK-Marti, Art. 77 BV N. 16 f.: «Insgesamt geht es somit darum, die Regeln der Natur- und Heimatschutzgesetzgebung und des Waldrechts koordiniert und im Sinne der Erzielung einer sinnvollen Gesamtwirkung anzuwenden».
- Ausführlich dazu anstatt vieler SGK-Ruch, Art. 75 BV N. 28 ff.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 11; SGK-Ruch, Art. 75 BV N. 17.
- BSK-Hoffmann/Griffel, a.a.O.; Jaissle, S. 223 f. und 229 f.; CR-Largey, Art. 77 BV N. 12; Waldmann/Hänni, Art. 18 WaG N. 50.
- Marti, Waldrecht, Rz. 463 f.; Waldmann/Hänni, Art. 18 WaG N. 49 f.; zu den historischen Hintergründen Jenni, Wegweiser, S. 9 ff. Durch die Ausnahmeregelung in Art. 18 Abs. 3 RPG wird faktisch eine «besondere[n], bundesrechtlich umschriebene[n] ‹Zone›» begründet; Muggli, Praxiskommentar, Art. 18 RPG N. 41.
- Jaissle, S. 223 f. und 229 f.; Marti, Waldrecht, Rz. 463; Waldmann/Hänni, Art. 18 WaG N. 50; wohl etwas einschränkender Muggli, Praxiskommentar, Art. 18 RPG N. 43.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 11; Muggli, Praxiskommentar, Art. 18 RPG N. 45.
- Vgl. im Übrigen zur eigenständigen forstlichen Planung und zu deren Bezügen zur Raumplanung SGK-Marti, Art. 77 BV N. 20.
- Mahon, Petit commentaire, Art. 77 BV N 4. Aufgrund des sinngemässen Verweises auf die bestehende Ausführungsgesetzgebung in Art. 77 BV bzw. in den Materialien kann die Legaldefinition im Waldgesetz als verfassungskonform gelten; vgl. SGK-Marti, Art. 77 BV N. 4 und 6.
- Ausführlich zum Waldbegriff anstatt vieler Jaissle, S. 53 ff.; Marti, Waldrecht, Rz. 438 ff.; Norer, Kommentar WaG, Art. 2 WaG passim; Wagner Pfeifer, Rz. 1671 ff.; zur Vorgängernorm in der Vollziehungsverordnung BGer 1C_460/2012 vom 25.11.2013 E. 5.3.
- Anstatt vieler Marti, Waldrecht, Rz. 440 ff.; Norer, Kommentar WaG, Art. 2 WaG N. 16 ff.
- Zur Geeignetheit zur Erfüllung von Waldfunktionen Norer, Kommentar WaG, Art. 2 WaG N. 29 m.w.H.
- BGer 1C_118/2019 vom 19.7.2019 E. 9; BGer 1A.30/2004 vom 11.8.2004 E. 4; BGer 1A.8/2004 vom 17.12.2004 E. 2.3.
- Vgl. BGE 122 II 72 E. 2d) und E. 3b): «Die typischen Waldelemente: ausschliesslich einheimische Baum- und Straucharten, intakte einheimische Strauch- und Krautschicht sowie Bodenvegetation, gestufter Waldrand und ausgeprägtes Waldinnenklima […].»; BGer 1A.100/2002 vom 10.10.2002 E. 3.2.1: «Wald im Rechtssinn liegt vor, wenn eine Fläche mit Waldbäumen und Waldsträuchern in einer Art bestockt ist, dass sich ein charakteristischer Waldboden, ein Waldsaum und ein Waldinnenklima ausbilden können, und wenn diese Bestockung Waldfunktionen erfüllen kann.»
- Jaissle, S. 74 ff.; Norer, Kommentar WaG, Art. 2 WaG N. 36 ff.
- BGE 122 II 72 E. 3b).
- Nach Art. 1 Abs. 1 WaV kann die Fläche zwischen 200 und 800 Quadratmetern, die Breite zwischen 10 und 12 Metern sowie das Alter zwischen 10 und 20 Jahren festgesetzt werden. Eine Übersicht zu den kantonalen Regelungen findet sich bei Norer, Kommentar WaG, Art. 2 WaG N. 66 ff.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 14; CR-Largey, Art. 77 BV N. 8; das Bundesgericht spricht von Mindestkriterien; anstatt vieler BGE 125 II 440 E. 2c); BGE 124 II 165 E. 2c); BGE 122 II 72 E. 3b); so etwa auch Wagner Pfeifer, Rz. 1672.
- BGE 122 II 72 a.a.O.; Botschaft WaG 1988, S. 189; Wagner Pfeifer, Rz. 1672.
- BGE 122 II 72 a.a.O; Norer, Kommentar WaG, Art. 2 WaG N. 64; Wagner Pfeifer, Rz. 1672.
- BGE 122 II 72 a.a.O.
- BGE 122 II 72 a.a.O.; Botschaft WaG 1988, S. 189.
- BGE 122 II 72 E. 3b)bb).
- BGE 122 II 72 a.a.O. In BGE 125 II 440 E. 3b) und 3e) führte das Bundesgericht aus, dass sich die Anwendung der bundesgerichtlichen Kriterien mit einer bundesrechtskonformen Auslegung der betreffenden kantonalen Norm begründen lässt und folglich kein Verstoss gegen Bundesrecht vorliegt. Damit widersprach es seiner früheren Rechtsprechung in BGE 122 II 72 E. 3b)bb), wonach eine derartige kantonale Regelung bundesrechtswidrig sei; so auch Griffel, S. 226 f.
- Norer, Kommentar WaG, Art. 2 WaG N. 73.
- BGE 122 II 72 E. 3)aa).
- BGE 122 II 72 a.a.O.
- Vgl. BGE 122 II 274 E. 5.
- Stellungnahme des Bundesrates vom 8.12.1997 zur Interpellation 97.3497, Kleine Waldflächen, Erhaltung, eingereicht am 9.10.1997, von Ständerat Loretan Willy.
- BGE 114 Ib 224 E. 9 f.
- Die Nutzfunktion wird im Gesetzes- und Verordnungstext mutmasslich nicht erwähnt, da sie bei kleinen Flächen kaum je «in besonderem Masse» gegeben sein dürfte.
- BGE 120 Ib 339 E. 5c: «Da die in Frage kommenden Bestockungen die Mindestfläche von 250 m2 nicht erreichen und sogar das in Art. 1 Abs. 1 lit. a WaV bestimmte Minimum von 200 m2 unterschreiten, kommt ihnen nur dann Waldeigenschaft zu, wenn sie in besonderem Masse Wohlfahrts- oder Schutzfunktionen erfüllen (Art. 2 Abs. 4 WaG und Art. 1 Abs. 2 Satz 2 WaV).» Gemäss Botschaft WaG 1988, S. 189, sollen nicht schematische Kriterien ausschlaggebend sein, «sondern die Erfüllung der qualitativen Merkmale». Die Mindestkriterien müssen weichen, «wenn beispielsweise bei Auen-, Ufervegetationen oder Windschutzstreifen besondere Verhältnisse vorliegen.» Verunglückt erscheint die bundesgerichtliche Erwägung, wonach bestockte Kleinstflächen «in der Regel keine Waldfunktionen erfüllen [können] und […] daher nur dann als Wald [gelten], wenn sie in besonderem Masse Wohlfahrts- und Schutzfunktionen erfüllen (Art. 1 Abs. 2 WaV)» (BGer 1A.22/2001 vom 22.8.2001 E. 6b). Auch bei den in Art. 2 Abs. 4 Satz 2 WaG sowie Art. 1 Abs. 2 WaV erwähnten Wohlfahrts- und Schutzfunktionen handelte es sich um Waldfunktionen (vgl. Art. 1 Abs. 1 lit. c WaG), weshalb Kleinstflächen einerseits nicht generell die Erfüllung von Waldfunktionen abgesprochen werden kann, anderseits aber gleichzeitig zu prüfen ist, ob sie in besonderem Masse Wohlfahrts- und Schutzfunktionen erfüllen.
- BGer 1A.100/2002 E. 3.2.3: «Nach der bundesgerichtlichen Rechtsprechung erfüllen Bestockungen ab einer Fläche von etwa 500 m2 regelmässig Waldfunktionen (BGE 124 II 165 E. 2c). Es lässt sich daher nicht vermeiden, dass in jenen Kantonen, welche die Mindestfläche für Wald auf 800 m2 festgesetzt haben, bei allen Bestockungen mit einer Fläche von mehr als 500 m2 in Würdigung aller massgeblichen Aspekte des Einzelfalls zu prüfen ist, ob Wald vorliegt. Dabei geht es nicht um die Frage, ob eine Bestockung in besonderem Mass Wohlfahrts- oder Schutzfunktionen erfüllt, sondern allein darum, ob die verschiedenen qualitativen Voraussetzungen des bundesrechtlichen Waldbegriffs erfüllt sind.»
- Vgl. BGE 122 II 274 E. 5c, wo darauf abgestellt wurde, ob die Bestockung in den Schutzbereich des Gewässerschutz-, Wasserbau- und Natur- und Heimatschutzgesetzes fällt; Norer, Kommentar WaG, Art. 2 WaG N. 77 m.w.H., vertritt die Auffassung, dass die Frage «von der Praxis punktuell zu beantworten» sei.
- Botschaft WaG 1988, S. 189.
- Botschaft WaG 1988, S. 176.
- Jenni, Wegweiser, S. 31 f.
- BGE 137 II 182 E. 3.7.2.1
- Anstatt vieler BGE 137 II 182 a.a.O.; Jaissle, S. 96 ff.; Norer, Kommentar WaG, Art. 2 WaG N. 79 m.w.H.
- Anstatt vieler BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 15; Norer, Kommentar WaG, Art. 2 WaG N. 80.
- BSK-Hoffmann/Griffel, a.a.O.; Norer, a.a.O.
- Kritisch zum am 1.7.2013 in Kraft getretenen Art. 10 Abs. 2 lit. b WaG BSK-Hoffmann/Griffel, a.a.O.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 12.
- BSK-Hoffmann/Griffel, a.a.O.
- BSK-Hoffmann/Griffel, a.a.O.
- CR-Largey, Art. 77 BV N. 19.
- BGer 1C_453/2017 vom 16.5.2018 E. 2.2.
- CR-Largey, Art. 77 BV N. 19 m.w.H.; Mahon, Petit commentaire, Art. 77 BV N. 7.
- Botschaft WaG 1988, S. 187.
- Botschaft WaG 1988, S. 188; CR-Largey, Art. 77 BV N. 18.
- Botschaft WaG 1988, S. 187.
- Botschaft WaG 1988, S. 187 f.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 12; SGK-Marti, Art. 77 BV N. 5.
- BSK-Hoffmann/Griffel, a.a.O.; SGK-Marti, a.a.O.
- SGK-Marti, a.a.O.; vgl. Wagner Pfeifer, Rz. 1685 m.w.H.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 18; SGK-Marti, Art. 77 BV N. 6.
- BGer 1C_163/2011 vom 15.6.2012 E. 2.1.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 18.
- Vgl. SGK-Marti, Art. 77 BV N. 6 und 10.
- Botschaft BV 1996, S. 252.
- Botschaft BV 1996, a.a.O.
- Jagmetti, Kommentar BV 1874, Art. 24 aBV N. 39 f.
- Bloetzer, S. 125 ff.
- Biaggini, Art. 77 BV N. 5; BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 20; SGK-Marti, Art. 77 BV N. 12.
- Vgl. zur traditionell starken Stellung des Bundes bei der Bundesaufsicht im Waldrecht Wild, Kommentar WaG, Art. 49 WaG N. 6 ff.
- Vgl. Tschannen, Rz. 729; zur konkreten Situation im Waldrecht SGK-Marti, Art. 77 BV N. 8 f.; BGer 2C_397/2023 (zur amtlichen Publikation vorgesehen) E. 4.4.
- Jagmetti, Kommentar BV 1874, Art. 24 aBV N. 39; Tschannen, Rz. 769 ff.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 21; Mahon, Petit commentaire, Art. 77 BV N. 9.
- Botschaft WaG 1988, S. 182.
- Botschaft WaG 1988, a.a.O.
- BSK-Hoffmann/Griffel, Art. 77 BV N. 21; SGK-Marti, Art. 77 BV N. 9.
- Biaggini, Art. 77 BV N. 5.
- Biaggini, Art. 77 BV N. 6.
- Kilchhofer, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 35 ff. WaG N. 2; SGK-Marti, Art. 77 BV N. 21.
- Kilchhofer, a.a.O.
- Biaggini, Art. 77 BV N. 6.
- Kilchhofer, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 35 ff. WaG N. 2.
- Kilchhofer, a.a.O.; SGK-Marti, Art. 77 BV N. 23.
- SGK-Marti, a.a.O.
- Kilchhofer, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 35 ff. WaG N. 4.
- Kilchhofer, a.a.O.
- Botschaft WaG 1988, S. 183.
- Unterschieden wurden zwölf Kategorien von Finanzkraftabstufungen, wobei innerhalb dieser Abstufungen die Kantone ihre Beitragssätze und indirekt damit auch die Bundesbeitragssätze nochmals differenzierten (Botschaft NFA 2005, S. 6256).
- Botschaft NFA 2005, S. 6055.
- Botschaft NFA 2005, S. 6065; SGK-Marti, Art. 77 BV N. 24.
- Kilchhofer, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 35 ff. WaG N. 4.
- Ausführlich dazu Bundesamt für Umwelt, Programmvereinbarungen, S. 146 ff. und 190 ff.
- Kilchhofer, Kommentar WaG, Vorb. zu Art. 35 ff. WaG N. 50.
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