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- Übergangsbestimmungen zur Aktienrechtsrevision vom 19. Juni 2020
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BUNDESVERFASSUNG
OBLIGATIONENRECHT
BUNDESGESETZ ÜBER DAS INTERNATIONALE PRIVATRECHT
LUGANO-ÜBEREINKOMMEN
STRAFPROZESSORDNUNG
ZIVILPROZESSORDNUNG
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ZIVILGESETZBUCH
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DATENSCHUTZGESETZ
BUNDESGESETZ ÜBER SCHULDBETREIBUNG UND KONKURS
SCHWEIZERISCHES STRAFGESETZBUCH
CYBERCRIME CONVENTION
HANDELSREGISTERVERORDNUNG
- I. Entstehungsgeschichte
- II. Bedeutung der Vorschrift
- III. Kommentierung des Normtextes
- Literatur- und Materialverzeichnis
I. Entstehungsgeschichte
1 Art. 67a BPR geht – wie Art. 67 und 67b BPR – auf eine Änderung des Bundesgesetzes von 1996 zurück.
II. Bedeutung der Vorschrift
A. Allgemeines
2 Art. 67a BPR enthält die Formerfordernisse bei einem Kantonsreferendum. Sie gelten unabhängig davon, ob das Referendumsbegehren gestützt auf den subsidiären Art. 67 BPR oder das kantonale Recht gestellt wird. Wie bei der Volksinitiative wird die Schriftform und die genaue Bezeichnung des Erlasses, über den abgestimmt werden soll, verlangt.
B. Rechtsvergleich
3 Kantone, in denen es ein Gemeindereferendum gibt,
III. Kommentierung des Normtextes
A. Schreiben (Einleitungssatz)
4 Gemäss Einleitungssatz informiert die Kantonsregierung den Bund schriftlich, dass der Kanton ein Kantonsreferendum unterstützt.
5 Empfängerin des Schreibens ist die Bundeskanzlei, die auch das Zustandekommen des Kantonsreferendums feststellt.
B. Klare Nennung des Bundeserlasses (lit. a)
6 Diese Vorschrift verlangt, dass der Erlasstitel und das Datum der Beschlussfassung durch die Bundesverfassung im Schreiben genannt werden. Sie dient dazu, den fraglichen Bundeserlass zweifelsfrei zu identifizieren.
C. Beschliessendes Organ (lit. b)
7 Das Schreiben muss das Organ nennen, welches im Namen des Kantons die Volksabstimmung verlangt. Dies erlaubt es der Bundeskanzlei zu überprüfen, ob das Kantonsreferendum tatsächlich vom zuständigen Organ ausgeht (vgl. lit. c). Die Formvorschrift ist laut Botschaft nötig, weil das Bundesrecht das für das Kantonsreferendum zuständige Organ nur subsidiär regelt.
D. Bestimmungen des kantonalen Rechts (lit. c)
8 Das Schreiben muss auch die Bestimmungen des kantonalen Rechts enthalten, die regeln, welches Organ für die Ergreifung des Kantonsreferendums zuständig ist. Damit kann die Bundeskanzlei überprüfen, ob es das gleiche Organ ist, welches das Kantonsreferendum beschlossen hat (vgl. lit. b). Gäbe es keine kantonale Regelung, müsste dies im Schreiben vermerkt und auf Art. 67 BPR verwiesen werden.
E. Datum und Ergebnis des Referendumsbeschlusses (lit. d)
9 Das Schreiben des Kantons muss das Datum des Referendumsbeschlusses enthalten (Datum des Beschlusses des Kantonsparlaments oder der Kantonsregierung oder Datum der Volksabstimmung). Dies ermöglicht es der Bundeskanzlei festzustellen, ob der Beschluss innerhalb der Referendumsfrist ergangen ist. Allerdings ist für die Fristwahrung auch die rechtzeitige Einreichung bei der Bundeskanzlei erforderlich.
10 Weiter muss der Kanton gemäss lit. d das Ergebnis des Referendumsbeschlusses angeben. Die Botschaft äussert sich nicht dazu, was damit genau gemeint ist. Ist es nur die Zustimmung oder Ablehnung eines Referendumsbegehrens durch das zuständige Organ? Oder ist das «Ergebnis» das genaue Abstimmungsresultat (Stimmen dafür, Stimmen dagegen und Enthaltungen)? Gegen erstere Auslegung spricht, dass ein Schreiben, in dem offenbleibt, ob ein Kanton ein Referendumsbegehren stellt, kaum vorstellbar ist. Die Auslegung, wonach der Kanton das genaue Abstimmungsresultat der Bundeskanzlei melden muss, überzeugt aber auch nicht restlos. Entweder ergreift ein Kanton das Kantonsreferendum oder nicht – die Mehrheitsverhältnisse beim Beschluss spielen keine Rolle. Ist die Kantonsregierung das zuständige Organ, kann zudem gar kein Abstimmungsresultat offengelegt werden, da dies das Kollegialitätsprinzip verletzen würde.
F. Ordnungsvorschrift, nicht Ungültigkeitsgrund
11 Art. 67a BPR ist als Ordnungsvorschrift zu qualifizieren.
12 Das folgende Beispiel veranschaulicht die Rechtslage: Bei einem erfolglosen Kantonsreferendum des Kantons Wallis von 2013 erwähnte dieser zwar das FATCA-Abkommen zwischen der Schweiz und den Vereinigten Staaten als Gegenstand, nicht aber das Datum des Bundesbeschlusses (Art. 67a lit. a BPR). Weiter fehlten die Angaben zu den Bestimmungen des kantonalen Rechts zur Zuständigkeit (Art. 67a lit. c) und zum Ergebnis des Referendumsbeschlusses (Art. 67a lit. d). Die Bundeskanzlei liess ausdrücklich offen, ob die bundesrechtlichen Formvorschriften erfüllt waren, weil das Quorum von acht Kantonen sowieso verfehlt worden war.
Danksagung: Der Autor dankt Rahel Freiburghaus und Christoph Lanz für die Durchsicht und die wertvollen Hinweise.
Autor: Dr. iur. Matthias Lanz, LL.M. (Cantab.), Juristischer Mitarbeiter beim Departement für Finanzen und Gemeinden Graubünden, ehemaliger Persönlicher Mitarbeiter des Präsidenten der Konferenz der Kantonsregierungen, www.linkedin.com/in/matthiaslanz.
Literatur- und Materialverzeichnis
Siehe das Literatur- und Materialverzeichnis zur Kommentierung zu Art. 67 BPR.