Eine Kommentierung von Irina Lehner
Herausgegeben von Andreas Glaser / Nadja Braun Binder / Corsin Bisaz / Bénédicte Tornay Schaller
Art. 43 Ermittlung der Gewählten und der Ersatzleute
1 Von jeder Liste sind nach Massgabe der erreichten Mandate die Kandidaten gewählt, die am meisten Stimmen erhalten haben.
2 Die nicht gewählten Kandidaten sind Ersatzleute in der Reihenfolge der erzielten Stimmen.
3 Bei Stimmengleichheit bestimmt das Los die Reihenfolge.
I. Entstehungsgeschichte
1 Diejenige Person, die am meisten Kandidierendenstimmen erhalten hat, erringt ein der Liste zustehendes Mandat. An diesem Grundsatz hat sich seit der Einführung des Proporzwahlrechts im Bund nichts geändert.
2 Zwei weniger zentrale Fragen waren hingegen umstrittener und erfuhren verschiedene Änderungen. Erstens musste geregelt werden, wem das Mandat zugesprochen wird, wenn mehrere Kandidierende genau dieselbe Stimmenzahl aufweisen. Der bundesrätliche Entwurf zum NWG von 1918 sah vor, dass bei Stimmengleichheit das Los gezogen werde.
3 Zweitens wurde 1919 ein Stimmenquorum für Kandidierende in das Nationalratswahlgesetz aufgenommen.
II. Rechtsvergleich
4 Alle Kantone mit Proporzwahlrecht ermitteln auf die gleiche Art und Weise wie das BPR, welche Kandidierenden im Regelfall als gewählt gelten: Die Mandate der Liste erhalten diejenigen Kandidierenden, die am meisten Stimmen erhalten haben.
5 Zur Bestimmung der Ersatzleute finden sich in den Kantonen mit Proporzwahlrecht zwei verschiedene Möglichkeiten. In den Kantonen Jura, Neuenburg und Wallis werden explizit Ersatzleute in dieser Funktion gewählt.
6 Das Vorgehen bei Stimmengleichheit zweier Kandidierender derselben Liste unterscheidet sich im kantonalen Parlamentswahlrecht der Proporzkantone noch stärker, wobei zwei unterschiedliche Lager auszumachen sind. Die Einen favorisieren das Eingreifen des Zufalls, die Anderen die Gestaltungskraft der Parteien.
7 Die erste Gruppe ist die grössere. Die meisten Kantone sehen ausschliesslich eine Losziehung vor, gleich wie das heutige BPR.
8 In der anderen Gruppe von Kantonen gilt hingegen meist, wie unter dem früheren Nationalratswahlgesetz im Bund, dass die Reihenfolge der Kandidierenden auf der Liste darüber entscheidet, wer bei Stimmengleichheit als gewählt gilt.
III. Kommentierung des Normtextes
A. Abs. 1: Bestimmung der gewählten Personen
1. «nach Massgabe der erreichten Mandate»
9 Die Stimmen der Wählenden werden nach dem System der Einzelstimmenkonkurrenz gewertet: Jede Liste erhält so viele Stimmen, wie die auf ihr kandidierenden Personen insgesamt erhalten haben, unabhängig davon, welche Listennummer der betreffende Wahlzettel trug. Eine Stimme an eine kandidierende Person zählt also in erster Linie für deren Liste, erst in zweiter Linie für die Person selbst.
2. «die am meisten Stimmen erhalten haben»
10 Innerhalb der Listen werden diejenigen Kandidierenden für gewählt erklärt, die am meisten Stimmen erhalten haben, bis alle der Liste zustehenden Mandate besetzt sind. Hier gilt also eine Mehrheitsregel (Majorz).
11 Die Regelung des BPR ist ebenso klar wie zentral. Bereits kleine Stimmunterschiede können den Ausschlag über Wahl oder Nichtwahl geben.
12 Beispiele für äusserst knappe Resultate der Nationalratswahlen finden sich regelmässig. Beispielsweise gab im Kanton Zürich bei den Nationalratswahlen 2015 bei pro Person über 125'000 Stimmen ein Unterschied von 20 Stimmen den Ausschlag dafür, welche von zwei Personen Mitglied des Nationalrats wurde.
B. Abs. 2: Bestimmung der Ersatzleute
13 Es ist nicht automatisch notwendig, Ergänzungswahlen durchzuführen, wenn im Nationalrat Sitze freiwerden.
14 Ersatzleute kommen in zwei Fällen zum Zug: wenn eine als gewählt erklärte Person ihr Amt nicht antreten will oder kann (vgl. Art. 55 Abs. 2 BPR, wenn eine Ersatzperson das Amt nicht antritt) oder wenn ein Nationalratsmitglied während der Legislaturperiode zurücktritt oder aus anderen Gründen aus dem Rat ausscheidet (Art. 55 Abs. 1 BPR). Es bedarf keines weiteren Wahlakts,
15 Für die Bestimmung der Ersatzleute gilt ebenfalls die Mehrheitsregel: Die nicht gewählten Personen werden in der Reihenfolge ihrer Stimmenzahl zu Ersatzpersonen. Die Person, die am meisten Stimmen erhalten hat, ohne ein Mandat erhalten zu haben, ist somit erste Ersatzperson, usw.
C. Abs. 3: Vorgehen bei Stimmengleichheit
16 Eine Wahl muss ein Ergebnis haben.
17 Eine Nachzählung wird angeordnet, wenn Anhaltspunkte für Unrichtigkeiten bei den Gemeindeergebnissen bestehen (Art. 11 VPR). Zusammen mit der hier interessierenden gesetzlichen Detailregelung hat das Bundesgericht aus dieser Verordnungsbestimmung geschlossen, dass bei Stimmengleichheit in der Regel – d.h. wenn keine solchen Anhaltspunkte vorliegen – ohne Nachzählung direkt zur Losziehung geschritten wird.
18 Das Losverfahren muss von der zuständigen Behörde angeordnet werden, im Fall eines kantonalen Losentscheids wie hier ist das die Kantonsregierung (vgl. Art. 20 BPR). Gemäss Bundesgericht muss das Losverfahren insgesamt den Grundsätzen von Transparenz und Gleichbehandlung der Kandidierenden genügen.
Materialien
Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung zu einem Bundesgesetz über die politischen Rechte vom 9.4.1975, BBl 1975 I S. 1317 ff. (zit. Botschaft BPR 1975).
Bericht des Bundesrats an den Nationalrat über die Nationalratswahlen für die 41. Legislaturperiode, BBl 1979 III S. 867 ff. (zit. Bericht Nationalratswahlen 1979).
Bericht des Bundesrats an den Nationalrat über die Nationalratswahlen für die 50. Legislaturperiode, BBl 2015 S. 7927 ff. (zit. Bericht Nationalratswahlen 2015).
Literaturverzeichnis
Aubert Jean-François, Die schweizerische Bundesversammlung von 1848–1998, Basel 1998.
Garrone Pierre, L’élection populaire en Suisse: étude des systèmes électoraux et de leur mise en oeuvre sur le plan fédéral et dans les cantons, Basel et al. 1991.
Häfelin Ulrich/Haller Walter/Keller Helen/Thurnherr Daniela, Schweizerisches Bundesstaatsrecht, 10. Aufl., Zürich et al. 2020.
Hangartner Yvo/Kley Andreas/Braun Binder Nadja/Glaser Andreas, Die demokratischen Rechte in Bund und Kantonen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 2. Aufl., Zürich 2023.
Markić Luka, Kommentierung zu Art. 20 BPR, in: Glaser Andreas/Braun Binder Nadja/Bisaz Corsin/Tornay Schaller Bénédicte (Hrsg.), Onlinekommentar zum Bundesgesetz über die politischen Rechte, abrufbar unter https://onlinekommentar.ch/de/kommentare/bpr20, besucht am 20.6.2023.
Poledna Tomas, Wahlrecht im Bund, in: Thürer Daniel/Aubert Jean-François/Müller Jörg Paul (Hrsg.), Verfassungsrecht der Schweiz, Zürich 2001, S. 363–371.
Weber Anina, Schweizerisches Wahlrecht und die Garantie der politischen Rechte – Eine Untersuchung ausgewählter praktischer Probleme mit Schwerpunkt Proporzwahlen und ihre Vereinbarkeit mit der Bundesverfassung, Zürich 2016.
Fussnoten
- Vgl. Art. 19 aNWG und Art. 19 Bundesgesetz betreffend die Wahl des Nationalrates vom 14.2.1919 (E-NWG); Art. 43 Abs. 1 BPR 1976; Art. 43 Abs. 1 BPR 1994.
- Vgl. Art. 24 aNWG und Art. 24 E-NWG; Art. 43 Abs. 2 BPR 1976; Art. 42 Abs. 2 BPR 1994.
- Art. 19 E-NWG.
- AB 1918 VI NR S. 542.
- Antrag Grünenfelder, AB 1918 VI NR S. 542.
- Votum Calame (Berichterstatter), AB 1918 VI NR S. 543.
- Votum Sträuli (Berichterstatter), AB 1918 VI NR S. 542.
- Votum Grünenfelder, AB 1918 VI NR S. 543.
- Votum Hartman und Votum Studer, beide AB 1918 VI NR S. 543.
- AB 1918 VI NR S. 544; AB 1919 I SR S. 60.
- Das E-BPR gemäss bundesrätlichem Entwurf behielt die Regelung des aNWG hingegen bei (Art. 41 Abs. 1 E-BPR); der Nationalrat als Erstrat folgte dem (AB 1976 I NR S. 43).
- Votum Amstad (Berichterstatter), AB 1976 III SR S. 530; Votum Mugny (Berichterstatter), AB 1986 IV NR S. 1486.
- Votum Amstad (Berichterstatter), AB 1976 III SR S. 530.
- AB 1976 III SR S. 530. In der Differenzbereinigung stimmte der Nationalrat dem Ständerat ohne Gegenrede zu (AB 1976 IV NR S. 1485 und S. 1709).
- Art. 19 aNWG; AB 1918 VI NR S. 544; AB 1919 I SR S. 60. Ebenso bereits Art. 19 E-NWG 1918.
- Votum Sträuli (Berichterstatter), AB 1918 VI NR S. 542.
- Votum Studer, AB 1918 VI NR S. 543.
- AB 1918 VI NR S. 544; AB 1919 I SR S. 60.
- Botschaft BPR 1975, S. 1341; AB 1976 I NR S. 43; AB 1976 III SR S. 530.
- § 14b Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Aargau vom 8.3.1988 über die Wahl des Grossen Rates (GRWG/AG; SAR 152.100); Art. 26 des Reglements der Gemeinde Herisau/AR vom 6.1.1975 über die Wahl des Einwohnerrates und der Mitglieder des Kantonsrates (PWR/Herisau; SRV 12) (AR: Mischsystem, Proporzwahl nur im Wahlkreis Herisau); § 42 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Basel-Landschaft vom 7.9.1981 über die politischen Rechte (GpR/BL; SGS 120); § 56 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Basel-Stadt vom 21.4.1994 über Wahlen und Abstimmungen (WAG/BS; SG 132.100); Art. 86 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Bern vom 5.6.2012 über die politischen Rechte (PRG/BE; BSG 141.1); Art. 76 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Freiburg vom 6.4.2001 über die Ausübung der politischen Rechte (PRG/FR; SGF 115.1); Art. 163 Abs. 1 de la Loi du Canton de Genève du 15.10.1982 sur l’exercice des droits politiques (LEDP/GE; rs/GE A 5 05); Art. 53 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Glarus vom 7.5.2017 über die politischen Rechte (GPR/GL; GS I D/22/2); Art. 29 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Graubünden vom 16.2.2021 über die Wahl des Grossen Rates (GRWG/GR; BR 150.400); Art. 41 Abs. 1 de la Loi du Canton de Jura du 26.10.1978 sur les droits politiques (LDP/JU; RSJU 161.1); § 96 Abs. 1 Stimmrechtsgesetz des Kantons Luzern vom 25.10.1988 (StRG/LU; SRL Nr. 10) i.V.m. Art. 43 Abs. 1 BPR; Art. 61 Abs. 1 de la Loi du Canton de Neuchâtel du 17.10.1984 sur les droits politiques (LDP/NE; RSN 141); Art. 24 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Nidwalden vom 26.4.1981 über die Verhältniswahl des Landrates (PropG/NW; NG 132.1); Art. 18 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Obwalden vom 26.2.1984 über die Wahl des Kantonsrates (PG/OW; GDB 122.2); Art. 2e Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Schaffhausen vom 15.3.1904 über die vom Volke vorzunehmenden Abstimmungen und Wahlen sowie über die Ausübung der Volksrechte (WAG/SH; SHR 160.100); § 19 Abs. 1 des Kantonsratswahlgesetzes des Kantons Schwyz vom 17.12.2014 (KRWG/SZ; SRSZ 120.200); § 111 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Solothurn vom 22.9.1996 über die politischen Rechte (GpR/SO; BGS 113.111); Art. 102 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons St. Gallen vom 5.12.2018 über Wahlen und Abstimmungen (WAG/SG; sGS 125.3); Art. 57 Abs. 1 della Legge del Cantone Ticino del 19.11.2018 sull’esercizio die diritti politici (LEDP/TI; RL 150.100); § 58 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Thurgau vom 12.2.2014 über das Stimm- und Wahlrecht (StWG/TG; RB 161.1); Art. 25 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Uri vom 3.3.1991 über die Verhältniswahl des Landrates (PRG/UR; RB 2.1205); Art. 80 Abs. 1 de la Loi du Canton de Vaud du 5.10.2021 sur l’exercice des droit politiques (LEDP/VD; RS 160.01); Art. 157 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Wallis vom 13.5.2004 über die politischen Rechte (kGPR/VS; SGS 160.1); § 52f Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Zug vom 28.9.2006 über die Wahlen und Abstimmungen (WAG/ZG; BGS 131.1); § 105 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Zürich vom 1.9.2003 über die politischen Rechte (GPR/ZH; LS 161).
- Art. 49 Abs. 2 LDP/JU; Art. 63a LDP/NE; Art. 160 Abs. 3 kGPR/VS; dazu Garrone, S. 258.
- § 14b Abs. 2 GRWG/AG; Art. 26 PWR/Herisau; § 42 Abs. 3 GpR/BL; § 56 Abs. 2 WAG/BS; Art. 86 Abs. 2 PRG/BE; Art. 76 Abs. 2 PRG/FR; Art. 29 Abs. 2 GRWG/GR; § 96 Abs. 1 StRG/LU i.V.m. Art. 43 Abs. 2 BPR; Art. 24 Abs. 2 PropG/NW; Art. 18 Abs. 2 PG/OW; Art. 2e Abs. 2 WAG/SH; § 19 Abs. 2 KRWG/SZ; § 111 Abs. 2 GpR/SO; Art. 102 Abs. 2 WAG/SG; Art. 57 Abs. 2 LEDP/TI; § 58 Abs. 2 StWG/TG; Art. 25 Abs. 2 PRG/UR; Art. 80 Abs. 2 LEDP/VD; § 52f Abs. 2 WAG/ZG; § 105 Abs. 2 GPR/ZH. Ein Kanton hat die Reihenfolge der Ersatzpersonen nicht (explizit) geregelt: Art. 53 Abs. 3 GPR/GL.
- § 42 Abs. 2 GpR/BL; § 56 Abs. 3 WAG/BS; Art. 163 Abs. 2 LEDP/GE; Art. 29 Abs. 3 GRWG/GR, § 96 Abs. 1 StRG/LU i.V.m. Art. 43 Abs. 3 BPR; Art. 61 Abs. 2 LDP/NE; Art. 18 Abs. 3 PG/OW; Art. 2e Abs. 1 WAG/SH; § 111 Abs. 3 GpR/SO; Art. 102 Abs. 3 WAG/SG; Art. 57 Abs. 2 LEDP/TI; Art. 80 Abs. 3 LEDP/VD; Art. 157 Abs. 2 kGPR/VS.
- Art. 86 Abs. 3 PRG/BE; Art. 76 Abs. 3 PRG/FR.
- § 34 Abs. 1 und 3 StWG/TG.
- § 14b Abs. 1 GRWG/AG; Art. 26 PWR/Herisau (AR: Mischsystem, Proporzwahl nur im Wahlkreis Herisau); Art. 53 Abs. 2 GPR/GL; Art. 24 Abs. 1 PropG/NW; § 19 Abs. 1 KRWG/SZ; Art. 25 Abs. 1 PRG/UR; § 52f Abs. 1 WAG/ZG; § 105 Abs. 1 GPR/ZH.
- Subsidiär wird ebenfalls ein Losverfahren durchgeführt. Art. 41 Abs. 3 LDP/JU.
- Zum Ganzen, statt vieler Hangartner/Kley/Braun Binder/Glaser, N. 642.
- Poledna, N. 13; Weber, N. 353.
- Hangartner/Kley/Braun Binder/Glaser, N. 1417 zum kantonalen Wahlrecht.
- Häfelin/Haller/Keller/Thurnherr, N. 1481; Hangartner/Kley/Braun Binder/Glaser, N. 666. In Bezug auf Stimmengleichheit BGE 138 II 5 E. 3.3 und 3.4; siehe auch unten, N. 16 ff.
- Liste der SVP: Mauro Tuena erhielt 125'066 Stimmen und wurde zum Nationalrat gewählt, Martin Haab mit 125'046 Stimmen verpasste die Wahl (Bericht Nationalratswahlen 2015, S. 7937).
- Wenn keine Ersatzpersonen mehr auf der Liste stehen, kann es u.U. zu Ergänzungswahlen kommen, siehe Art. 56 BPR.
- Aubert, N. 278.
- Hangartner/Kley/Braun Binder/Glaser, N. 665.
- Hangartner/Kley/Braun Binder/Glaser, N. 541.
- BGE 138 II 4 E. 4.1.
- BGE 138 II 5 E. 3.3 und 3.4.
- Siehe auch Häfelin/Haller/Keller/Thurnherr, N. 4181; OK-Markić, Art. 20 BPR.
- BGE 138 II 13 E. 4 und E. 7.
- Die Losziehung ist i.d.R. nicht notwendig, wenn die Zuteilung eines Mandats nicht realistisch erscheint. Beispielsweise waren 1979 zwei Kandidierende der Liste «SVP, Emmental-Oberaargau» im Kanton Bern stimmengleich auf dem siebten resp. achten Ersatzplatz, ohne dass eine Losziehung durchgeführt wurde (Bericht Nationalratswahlen 1979, S. 901).
Kommentar drucken
DOI (Digital Object Identifier)
Creative Commons Lizenz
Onlinekommentar.ch, Kommentierung zu Art. 43 BPR ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.