Eine Kommentierung von Noah Rohner / Kerstin Noëlle Vokinger
Herausgegeben von Stefan Schlegel / Odile Ammann
Art. 3 Kantone
Die Kantone sind souverän, soweit ihre Souveränität nicht durch die Bundesverfassung beschränkt ist; sie üben alle Rechte aus, die nicht dem Bund übertragen sind.
I. Überblick
1 Art. 3 BV – oft als «Grundnorm»
2 Beide Teilgehalte weisen enge sachliche und geschichtliche Bezüge zueinander auf, wobei die «Souveränitätsklausel» als innere Begründung der bundesstaatlichen Kompetenzverteilung dient:
3 Mit dem Hinweis, dass die Kantone «souverän» sind, «soweit ihre Souveränität nicht durch die Bundesverfassung beschränkt ist», definiert Art. 3 BV den Aufgabenteil der Bundesverfassung (Art. 54–135 BV) – abhängig von der Art der Kompetenz (N. 46 f.) – als latente oder aktuelle Einschränkungen der kantonalen Souveränität. Analoges gilt dabei für völkerrechtliche Verträge (Art. 54 i.V.m. 186 BV). Zugleich wird die Souveränität der Kantone aber auch als eine Schranke der Bundesgewalt konstituiert; der massgebende Souveränitätsbegriff bleibt dabei noch zu definieren (vgl. N. 19 ff.).
4 Diese Einschränkungen der kantonalen Souveränität haben absoluten Charakter. Erstens, weil kompetenzkonform erlassenes Bundesrecht entgegenstehendem kantonalem Recht vorgeht (Art. 49 Abs. 1 BV),
II. Entstehungsgeschichte
5 Art. 3 BV geht auf die Mediationsverfassung von 1803 zurück, welche die Schweiz unter der Aufsicht Frankreichs als vormalige Besatzungsmacht (1798–1803) als einen Staatenbund konstituierte.
6 Diese Bestimmung beizubehalten war notwendig, weil 1848 das Verhältnis der «neuen» Zentralgewalt zu den ehemals selbstbestimmten Kantonen geregelt werden musste. Dafür wurde an den Zustand der Mediationsverfassung angeknüpft.
7 Die Gründergeneration orientierte sich dabei – implizit – am Konzept der «geteilten Souveränität» zwischen Bund und Kantonen (vgl. N. 23 ff.). Nach diesem Konzept sind sowohl der Bund als auch die Kantone souverän, aber ihre Souveränitäten beschränken sich gegenseitig.
8 Aus historischer Sicht zeigt sich also, dass Art. 3 BV die Funktion zugedacht war, das bundesstaatliche Gleichgewicht zwischen Zentralgewalt und Gliedstaaten zu strukturieren.
9 Mit der Totalrevision der BV von 1874 wurde Art. 3 nicht geändert.
10 Auch die Totalrevision der Bundesverfassung im Jahr 1999 brachte mit Blick auf Art. 3 BV keine grundsätzlichen Änderungen. Art. 3 BV weist damit seit der Gründung der schweizerischen Eidgenossenschaft im Jahr 1848 bis heute sowohl formell als auch materiell eine eindrückliche historische Kontinuität auf. Alle Änderungen, die an Art. 3 BV per 1999 vorgenommen wurden, sind dabei rein redaktioneller Natur. Die Formulierung von Art. 3 BV im Vorentwurf von 1995 entsprach wörtlich jener, die seit 1848 in Gebrauch war. Der bundesrätliche Entwurf von 1996 dagegen wollte Art. 3 BV in drei Absätze unterteilen:
11 Im Jahr 2004 wurde eine umfassende Föderalismusreform vorgenommen (Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen; NFA), womit die Art. 5a BV und Art. 43a (vgl. N. 13 f.) in die BV aufgenommen wurden. Diese Normen wurden zuvor (mind. teilweise) aus Art. 3 BV abgeleitet. Zu ihrem Inhalt sei auf die jeweiligen Einzelkommentierungen verwiesen.
III. Kontext innerhalb der Bundesverfassung
12 Art. 3 BV befasst sich mit der Stellung der Kantone und ihrem Verhältnis zur Bundesebene.
13 Art. 3 BV schweigt sich zum Beispiel darüber aus, nach welchen konkreten Kriterien die Kompetenzen zwischen Bund und Kantonen verteilt werden sollen (vgl. Art. 5a und 43a BV) sowie auf welche Weise Bund und Kantone ihre jeweiligen Kompetenzen ausüben sollten, soweit der Kompetenzkatalog des Bundes dazu keine Hinweise gibt (heute Art. 5a, 43a, 44, 46 und 47 BV).
14 Art. 3 BV steht sodann in einer Wechselbeziehung zum Prinzip, wonach die Kantone an der Willensbildung des Bundes mitwirken (Art. 45 BV). Vor 1999 leitete sich dieses Prinzip aus mehreren einzeln garantierten Mitwirkungsrechten ab. Teil des Verfassungstextes bildet die Mitwirkung der Kantone an der Willensbildung des Bundes seit 1999.
15 Art. 42 und Art. 43 BV haben im Vergleich zu Art. 3 BV kaum eigenständige Bedeutung, sondern wiederholen grundsätzlich nur, dass erstens die Bundeskompetenzen im Bundesstaat nach dem Prinzip der Einzelermächtigung zugeteilt werden und dass zweitens die Kantone im Rahmen ihrer Zuständigkeiten selbst entscheiden, welche Aufgaben sie wie ausführen (sofern sie durch ihr Untätigbleiben nicht Bundesrecht verletzten).
16 Darüber hinaus wirken die Kantone nicht nur am Erlass, sondern auch am Vollzug des Bundesrechtsmit (Art. 46 BV). In diesem Rahmen sind die Kantone zuständig, das Bundesrecht durch eigene Rechtsetzung (Gesetz- und Verordnungsgebung) sowie durch Rechtsanwendung (Einzelakte der Verwaltung und gerichtliche Urteile) zu konkretisieren oder zu ergänzen, soweit sie dafür zuständig sind und nicht gegen Sinn und Geist des Bundesrecht verstossen, bzw. dessen Ziele vereiteln.
17 Die kantonale Eigenständigkeit (Art. 47 BV) bildet ein «Bekenntnis zur kantonalen Aufgaben-, Finanz- und Organisationsautonomie».
18 Schliesslich ist mit der kantonalen Souveränität auch die kantonale Finanzautonomie eng verknüpft (Art. 43a Abs. 2 und 3 BV). Die Kantone erlassen eigenes Steuer- und Abgaberecht (Art. 127 ff. BV) und entscheiden über den Einsatz dieser Einnahmen im Prinzip frei. Die Verfassung kennt nur wenige Einschränkungen dieses Grundsatzes. An vorderster Stelle stehen der interkantonale Finanz- und Lastenausgleich (Art. 135 BV) sowie die Steuerharmonisierungskompetenz des Bundes (Art. 129 BV).
IV. Regelungsinhalt
A. Die Souveränität der Kantone (1. Teilsatz)
1. Ideengeschichtlicher Überblick
19 Der Begriff der Souveränität wurde in der Staatstheorie unterschiedlich ausgelegt. Im Mittelalter, wo Gott als Urquell aller Macht galt, wurde Souveränität als ein direkt von Gott empfangenes Herrschaftsrecht verstanden. Deren erster Empfänger war der Frankenkönig Karl der Grosse, der vom Papst zum obersten Schutzherr der Christenheit «berufen» wurde. Erst im 14. Jahrhundert wurde die sakrale Erhöhung mit einer Wahl durch die Kurfürsten ersetzt.
20 Eine Entwicklung von der personalen Ebene des Fürsten hin zur institutionellen Ebene des Staates setzte mit Jean Bodin (1530–1596) ein, der alle Macht vom Interesse an der Erhaltung des Staates ableitete. Repräsentant und Verwalter dieser «puissance absolue & perpetuelle» des Staates war der Fürst. «Souveränität» bedeutete für Bodin oberste Staatsgewalt nach innen und aussen, d.h. absolute, dauernde und selbstverantwortliche Herrschaft in allen Hauptgebieten des staatlichen Lebens.
21 Mit dem Aufkommen der Theorie des Bundesstaates im 19. und 20. Jahrhundert bildeten sich sowohl in der Schweiz als auch im Ausland mehrere Föderalismustheorien heraus.
22 In Georg Waitz’ Theorie der geteilten Souveränität liegt ein Bundesstaat nur dort vor, wo 1.) «ein bestimmter Theil des staatlichen Lebens gemeinsam, ein anderer ebenso bestimmter den einzelnen Gliedern überlassen ist», und 2.) «jeder Theil für sich auch wirklich Staat ist».
2. Die Souveränitätskonzeption des Art. 3 BV
23 Keine der obigen Theorien erfasst die Souveränitätskonzeption der BV (und damit von Art. 3) in Reinform. Der Grund dafür ist, dass die BV von 1848 nicht einer bestimmten Lehre folgte, sondern verschiedene philosophische Einflüsse und politische Ideen zu einem neuartigen Gesamtwerk zusammenführte;
24 Mit ihrer Einung zu einem Bundesstaat schufen die Kantone die «Kompetenz des Bundes» (Art. 73 BV [1848]). Damit erlangte die Bundesgewalt die Rechtspersönlichkeit als Staat und erhielt eigene Zwecke (Art. 2 BV [1848]), eigene Aufgaben (Art. 13 ff. BV [1848]) sowie eigene Organe zur Erfüllung dieser Aufgaben (Art. 61 ff. BV [1848]). Ferner wurden speziell die Bundesebene betreffende direktdemokratische Prozesse eingeführt (Art. 62 ff., 111 ff. BV [1848]) und mit der Zeit schrittweise ausgebaut. Gleichzeitig sollten die Kantone unter der neuen BV rechtlich eigenständige und durch eigene Prozesse regierte (selbstbestimmte) politische Einheiten bleiben. Dies ergibt sich im Anschluss an Biaggini aus einer Gesamtschau mehrerer Einzelbestimmungen.
25 Wenn nun Art. 1 BV (1848) implizit die Fortexistenz der «souveränen Kantone» bekräftigte,
26 Den Umfang («Wirkbereich») der kantonalen Souveränität regelte die Gründergeneration in Art. 3 BV (zu den Vorläufernormen vgl. N. 5). Wo die Bundesverfassung (bzw. gestützt darauf erlassenes Ausführungsrecht) den Kantonen keine Vorgaben, regeln die Kantone ihre Angelegenheiten selbst, bzw. bleiben sie «souverän».
3. Heutige Bedeutung der «Souveränitätsklausel»
27 Aufgrund der ideengeschichtlichen Kontinuität des Art. 3 BV (vgl. N. 6 ff.) gilt die erläuterte Souveränitätskonzeption heute unverändert. Art. 3 Satz 1 BV garantiert den Kantonen somit heute noch, mehr zu sein als nur reine Bundesglieder und – wie der Bund – über eigene, verfassungsrechtlich gewährleistete Entscheidungsspielräume bzw. Zuständigkeitssphären zu verfügen. Innerhalb dieses Wirkbereichs gelten beide Gemeinwesen mit Blick auf «ihre» jeweiligen demokratischen Prozesse als souverän. Art. 3 BV konstituiert somit sowohl den Bund als auch die Kantone als «begrenzt-souveräne» Gemeinwesen.
28 Der Begriff der Souveränität führte in der Geschichte zwar mehrmals zu dogmatischen Auseinandersetzungen, die in stark unterschiedliche Ansichten über den Inhalt und die Funktion des Souveränitätsbegriffs mündeten (vgl. N. 22).
29 Allerdings herrscht auch in der Schweiz kein «Demokratieabsolutismus». Der Gestaltungsmacht des Stimmvolks sind rechtliche Grenzen gesetzt, und zwar sowohl auf kantonaler als auch auf eidgenössischer Ebene (vgl. N. 57 ff.). Wichtige rechtsstaatliche Schranken der Bundesgesetzgebung sind nach heutiger Rechtslage z.B. die Grundrechte (Art. 7–34 BV) und die Voraussetzungen ihrer Einschränkung (Art. 36 BV), das Prinzip der Gewaltenteilung, der Vorrang des Bundesrechts (Art. 49 BV), sowie die allgemeinen Grundsätze rechtsstaatlichen Handelns, d.h. das Legalitätsprinzip (Art. 5 Abs. 1 BV), der Grundsatz des öffentlichen Interesses (Art. 5 Abs. 2 BV), der Grundsatz der Verhältnismässigkeit (Art. 5 Abs. 3 BV) und der Grundsatz, wonach Bund und Kantone das Völkerrecht zu beachten haben (Art. 5 Abs. 4 BV). Im Übrigen sei für das Verhältnis von Rechtsstaats- und Demokratieprinzip auf die grundlegende Darstellung von Reich verwiesen.
B. Die Kompetenzverteilung im Bundesstaat (2. Teilsatz)
1. Allgemeines
30 Die Notwendigkeit einer Kompetenzverteilungsklausel folgt aus der «Garantie» der kantonalen Souveränität (vgl. N. 26 f.). Eine Teilung der Souveränität schliesst eine Teilung der Staatsaufgaben ein (vgl. N. 24 f.). Entsprechend legt Art. 3 BV fest, nach welchem Prinzip (Alternativität, Kumulation, Komplementarität) die Zuständigkeitssphären von Bund und Kantonen koordiniert werden sollen.
31 Der in Art. 3 BV getroffene Entscheid spricht sich für eine generelle originäre Zuständigkeit zugunsten der Kantone aus (sog. subsidiäre Generalkompetenz).
32 In dieser Kompetenzausscheidung besteht die primäre normative Aussage von Art. 3 BV. Die Bestimmung fällt indes kein Urteil über das Rangverhältnis der Vorschriften des Bundes und der Kantone. Art. 3 BV kann nicht entnommen werden, ob das, was der Bund kraft seiner Zuständigkeit vorschreibt, den Vorschriften der Kantone vorgeht oder umgekehrt.
33 Aus dem in Art. 3 BV angelegten System folgt in der Theorie eine lückenlose Kompetenzaufteilung.
34 Irreführend ist u.E. in diesem Zusammenhang die Aussage, Art. 3 BV enthalte eine «Kompetenzvermutung zugunsten der Kantone».
2. Verfassungsvorbehalt zulasten des Bundes
35 Das System der Einzelermächtigung verlangt, dass dem Bund neue Aufgaben durch eine Teilrevision der Verfassung (Art. 192 ff. BV) übertragen werden.
36 Im Jahr 1848 fand eine initiale Kompetenzaufteilung zwischen Bund und Kantonen statt. Alle nachträglichen Änderungen dieser Kompetenzordnung waren genau genommen blosse Kompetenzverschiebungen.
37 Die dem Bund zugewiesenen Kompetenzen sind grösstenteils in den Art. 54–135 BV niedergelegt (vgl. Art. 38–40 BV als Ausnahmen). Die Sozialziele (Art. 41 BV) begründen nach herrschender Lehre keine Bundeskompetenzen.
38 Ein Teil der Lehre unterscheidet zwischen «Kompetenzen» und «Aufgaben».
39 Die Begründung neuer Bundeskompetenzen hat sich primär am Subsidiaritätsprinzip auszurichten (Art. 5a, 43a, 46 Abs. 3 und 47 Abs. 2 BV). Das Subsidiaritätsprinzip entfaltet nach h.L. keine rechtliche «Sperrwirkung», ist aber ein Appell, bestehende Kompetenzen schonungsvoll zu nutzen und neue Bundeskompetenzen nur aus überzeugenden Gründen zu schaffen.
40 Typischerweise ermächtigt eine Kompetenznorm den Bund als Ganzes, als staatsrechtliche Körperschaft, und lässt die Organzuständigkeit offen. Ermächtigt eine Kompetenz kein spezifisches Organ, liegt eine sog. Verbandskompetenz vor, d.h. eine Kompetenz, die vom Bund als Ganzes (eben als «Verband») wahrzunehmen ist.
41 In «dringenden» oder «ausserordentlichen» Fällen wird sodann jeweils die Frage aktuell, wann sich die Bundesversammlung und der Bundesrat über die in Art. 3 BV angelegte Kompetenzverteilung hinwegsetzen dürfen. Das parlamentarische Dringlichkeitsrecht erlaubt dies explizit, indem Art. 165 Abs. 3 BV vorsieht, dass dringliche Bundesgesetze, die keine Verfassungsgrundlage haben, innert Jahresfrist seit ihrem Erlass von Volk und Ständen angenommen werden müssen, um darüber hinaus Bestand zu haben. Dieses Prinzip gilt ohne Weiteres auch für Erlasse, welche der hergebrachten Aufgabenverteilung zwischen Bund und Kantonen bzw. horizontalen und vertikalen Gewaltenteilungsvorschriften nicht nur teilweise entsprechen.
42 Für «Notverordnungen» der Bundesversammlung (Art. 173 Abs. 1 lit. c BV) und des Bundesrates (Art. 184 Abs. 3 und 185 Abs. 3 BV) besteht eine andere Rechtslage. Ob – und falls ja, in welchem Ausmass – die Bundesorgane Massnahmen erlassen dürfen, die sich über die verfassungsrechtliche Kompetenzordnung nach Art. 3 BV hinwegsetzen, ist Teil des Lehrstreits, ob das Notrechtssystem der BV dem Bundesrat und der Bundesversammlung den Erlass sog. «verfassungsderogierender Notverordnungen» erlaubt. Nach herrschender Lehre (und u.E. zurecht) ist dies nicht der Fall.
3. Typologie der Rechtsetzungskompetenzen
43 Bei den Arten von Kompetenzen ist zwischen Rechtsetzungskompetenzen (oder Gesetzgebungskompetenzen) und Vollzugskompetenzen (oder Verwaltungskompetenzen) zu unterscheiden.
44 Die Rechtsetzungskompetenzen des Bundes können nach ihrem sachlichen Umfang oder nach ihrer Wirkung auf die kantonale Souveränität systematisiert werden.
45 Ausnahmsweise können sich durch Verfassungsauslegung auch stillschweigende Kompetenzen des Bundes ergeben. Die herrschende Lehre unterscheidet Zuständigkeiten «kraft Sachzusammenhangs» (implied powers) und Zuständigkeiten, die «wesensgemäss» bzw. «kraft föderativen Staatsaufbaus» dem Bund zustehen (inherent powers).
a. Sachlicher Umfang der Bundeskompetenzen
46 Jede Kompetenz statuiert einen rechtlichen Regelungsspielraum. Dessen Dimensionen können dem zu regelnden Lebensbereich entsprechen oder auf gewisse Teilaspekte davon begrenzt sein.
Umfassende Bundeskompetenzen ermächtigen den Bund, alle Rechtsfragen bis in die Einzelheiten zu regeln. Bei der zu regelnden Materie kann es sich um einen Sachbereich (z.B. Art. 74 Abs. 1 BV [Umweltschutz]) oder um einen Rechtsbereich (z.B. Art. 122 f. BV [formelles und materielles Zivil- und Strafrecht]) handeln. Dieser Kompetenztypus ist der Regelfall.
Fragmentarische Bundeskompetenzen beziehen sich auf gewisse Ausschnitte eines Lebens- oder Sachbereichs. Die BV macht dabei also konkrete Einschränkungen beim Regelungsbereich, nicht aber bei der Regelungsintensität in diesen Regelungsbereichen. Mit anderen Worten dürfen nur gewisse Rechtsfragen geregelt werden, diese allerdings bis ins Detail. Wichtige Beispiele enthält Art. 118 Abs. 2 BV in lit. a (Umgang mit bestimmten Gegenständen und Organismen), lit. b (Bekämpfung bestimmter Krankheiten) und lit. c (Schutz vor ionisierenden Strahlen).
Grundsatz-/Rahmengesetzgebungskompetenzen ermächtigen den Bund, für einen Sachbereich rahmengebende Regeln aufzustellen. Sie verpflichten ihn zugleich, Detailfragen der Regelung durch die Kantone zu überlassen. Diese Kompetenzen schränken den zulässigen Detailgrad einer Bundesregelung auf Rechtsfragen von zentraler und landesweiter Bedeutung ein.
In der Praxis kommt diese Form der Gesetzgebung vor allem in «bundesrechtlichen Mindestanforderungen» an kantonale Vollzugssysteme vor. Beispiele sind die Art. 64a Abs. 1 BV (Weiterbildung), Art. 66 Abs. 1 Satz 2 BV (Ausbildungsbeiträge) sowie Art. 67a Abs. 3 BV (musikalische Bildung), Art. 75 Abs. 2 BV (Raumplanung), Art. 76 Abs. 2 BV (Wasser), Art. 77 Abs. 2 BV (Schutz des Waldes), Art. 79 (Jagd und Fischerei), Art. 88 Abs. 1 BV (Fuss-, Wander- und Velowege), Art. 89 Abs. 2 BV (Energiepolitik), und Art. 129 Abs. 1 BV (Steuerharmonisierung).
b. Wirkung auf die kantonalen Kompetenzen
47 Bundeskompetenzen können sich unterschiedlich auf die originäre kantonale Zuständigkeit in diesem Sachbereich auswirken. Im Vergleich zur Art der Kompetenz handelt es sich bei der Beurteilung der Wirkung auf die kantonale Souveränität gleichsam um eine zusätzliche Dimension, um Bundeskompetenzen heuristisch zu erfassen. Unter diesem Aspekt können konkurrierende, ausschliessliche und parallele Kompetenzen unterschieden werden:
Konkurrierende Kompetenzen bewirken, dass kantonales Recht erstens seine Wirkung nur verliert, wenn das Bundesgesetz in Kraft tritt, und zweitens nur soweit der Bundesgesetzgeber seine Kompetenz ausgeschöpft hat (sog. nachträglich-derogatorische Wirkung). Solange und soweit der Bundesgesetzgeber seine Kompetenz also nicht ausgeschöpft hat, bleiben zufolge der subsidiären Generalkompetenz die Kantone für die Regelung jenes Sachbereichs zuständig. Die umfassende und konkurrierende Kompetenz bildet den Normalfall.
Ausschliessliche Kompetenzen bewirken, dass das kantonale Recht bereits mit der Begründung der Bundeskompetenz ausser Kraft tritt (sog. ursprünglich-derogatorische Wirkung). Dies ist ein seltener Fall. Gängige Beispiele sind Art. 54 BV (auswärtige Angelegenheiten), Art. 99 BV (Münz-, Geld- und Währungswesen), Art. 133 BV (Zollwesen).
Ein kantonales Gegenstück dazu existiert nach h.L. nicht,auch nicht im Sonderfall der kantonalen Regalrechte.Parallele Kompetenzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf die kantonale Kompetenz im gleichen Sachbereich keine Wirkung haben, Bundes- und kantonales Recht mithin nebeneinander bestehen können.
Diesen Kompetenztyp gibt es vor allem dort, wo der Staat Fördersysteme betreibt,so z.B. im Bereich der Kultur (Art. 69 Abs. 1 BV), darüber hinaus aber auch im Bereich der direkten Steuern (Art. 128 i.V.m. Art. 134 BV e contrario).
c. Auslegung von Rechtsetzungskompetenzen
48 Der Kompetenzkatalog der BV ist ein wenig systematisches Netz aus Einzelaufgaben, die sehr unterschiedlich umgesetzt und in der Praxis je nach zeitgenössischen Regelungsbedürfnissen evolutiv ausgelegt werden. Dahinter steht die Einsicht, dass sich die Regelungsbedürfnisse einer Gesellschaft angesichts gewandelter Wertvorstellungen oder neuer Herausforderungen mit der Zeit ändern bzw. weiterentwickeln können, und der Verfassungsgeber dem Bund eine Regelungskompetenz insofern «zukunftsoffen» erteilt hat.
49 Nun sind Bundeskompetenzen aber oft sehr offen und knapp formuliert. Abgesehen von der Typologie (N. 43 ff.) fallen ihre inhaltlichen Schranken selten in die Augen und müssen durch sorgfältige Auslegung festgestellt werden. Der Wortlaut bildet dabei den Ausgangs- und Schlusspunkt der Auslegung. Weil dieser aber «nicht immer aussagekräftig […] und nicht immer verlässlich»
50 Bundesgesetze, die einmal in Kraft getreten sind, können von keiner anderen Behörde mehr geändert oder aufgehoben werden als von der Bundesversammlung selbst. Grund dafür ist, dass Bundesgesetze nicht im Verfahren der abstrakten Normenkontrolle auf ihre Verfassungskonformität überprüft werden können (Art. 189 Abs. 4 Satz 1 BV; Art. 82 lit. b BGG e contrario). Bundesrecht, das in Verletzung des Grundsatzes der Einzelermächtigung erlassen wurde, ist für die Kantone verbindlich (Art. 49 Abs. 1 BV). Für das Bundesgericht gilt mit Blick auf Bundesgesetze dasselbe (Art. 190 Abs. 1 i.V.m. 148 Abs. 1 BV). Mit anderen Worten bestimmt der Bundesgesetzgeber also endgültigüber die Tragweite seiner eigenen Kompetenzen.
51 Diese Weichenstellungen in Bezug auf die horizontale und vertikale Gewaltenteilung ändern nichts daran, dass eine evolutive Auslegung von Bundeskompetenzen mit der dogmatischen Funktionsweise von Art. 3 BV an sich vereinbar ist. Der Grundsatz der Einzelermächtigung verlangt allerdings, dass sich «neue» Regelungsbedürfnisse auf geltende Kompetenznormen zurückführen lassen müssen. Andernfalls setzt ihre Regulierung eine neue (eigene) Kompetenznorm voraus – oder die Regelungszuständigkeit bleibt kraft subsidiärer Generalkompetenz bei den Kantonen. Jedes Argument gegen eine (allzu) flexibel-evolutive Auslegung geltender Kompetenznormen muss mit Blick auf Art. 3 BV somit aus dem Wortlaut, der Geschichte und dem Zweck der einschlägigen Kompetenzen selbst gewonnen werden.
52 Art. 3 BV entfaltet somit nur dann eine rechtliche Sperrwirkung, wenn die Subsumtion neuer Regelungsphänomene oder -bedürfnisse unter geltende Kompetenznormen den Grundsatz der Einzelermächtigung verletzt. Nur in dieser Hinsicht verbietet Art. 3 BV Einschränkungen kantonaler Regelungsbefugnisse (bzw. ihrer «Souveränität»). Diese Schrankenfunktion ist allerdings nur ein Nebenprodukt des sich aus dem Grundsatz der Einzelermächtigung ergebenden Verbots einer die kantonale Souveränität verletzenden Handhabung von Bundeskompetenzen. Jedenfalls ist es keine ursprüngliche Zielsetzung des Art. 3 BV, einer (wie auch immer definierten) Zentralisierung von Rechtsetzungskompetenzen beim Bund
53 Im Anschluss daran lässt sich fragen, ob der Grundsatz der Einzelermächtigung – z.B. im Rahmen einer konkreten Normenkontrolle – auch gegen eine evolutive Konkretisierung von Bundesgesetzen angerufen werden kann. Ob die Sperrwirkung des Art. 3 BV auch auf den Erlass konkretisierender Verordnungen oder Allgemeinverfügungen (insbesondere Pläne, Register, Inventare und Listen), vertraglichen Vereinbarungen (z.B. Programmvereinbarungen [Art. 46 Abs. 2 BV]) oder aber auf den Erlass von soft law ausstrahlt, dürfte in der Praxis vor allem betreffend Art. 49 Abs. 1 BV eine Rolle spielen; die Rechtsprechung zu dieser Norm ist allerdings spärlich. Theoretisch ist eine solche Ausstrahlungswirkung zu bejahen, wenn neue Regelungsphänomene der Einfachheit halber «untergesetzlich» nachvollzogen werden, die unterliegende Zuständigkeitsnorm diese Phänomene aber nicht rechtsgenüglich erfassen (vgl. N. 51). Im Streitfall trägt der Bund die Beweislast dafür, dass er aus «kompetenzrechtlicher» Perspektive verfassungskonform handelt (vgl. N. 26). Angesichts der (Zukunfts-)Offenheit von Kompetenznormen (vgl. N. 48 f.) aber dürften derlei «untergesetzliche Konkretisierungen» in der Regel eher mangels einer hinreichenden gesetzlichen Grundlage (Art. 164 Abs. 2 BV) verfassungswidrig sein.
4. Vollzugskompetenzen
54 Eine Gesetzgebungskompetenz schliesst die Regelung des Vollzugs (Konkretisierung, Anwendung, Ausführung und Aufsicht) mit ein.
55 Aus der Souveränitätsgarantie (Art. 3 Satz 1 BV) folgt eine kantonale Organisationsautonomie, die auch beim Vollzug bundesrechtlicher Vorgaben gilt (vgl. auch 46 Abs. 3 und Art. 47 Abs. 2 BV). Danach können die Kantone den Modus des Vollzugs bundesrechtlicher Vorgaben (unter Berücksichtigung lokaler Sachzwänge und Präferenzen) selbst wählen, soweit ihnen das Bundesrecht dazu Raum lässt. Eine primäre Schranke kantonaler Organisationsautonomie (sowohl in Bezug auf den Vollzug des Bundesrechts als auch in Bezug auf die kantonale Ausübung von Rechtsetzungskompetenzen) bildet Art. 49 Abs. 1 BV, wonach kantonales Recht nicht gegen den Sinn und Geist bundesrechtlicher Vorgaben verstossen darf,
56 Illustrative Praxisbeispiele betreffend die kantonale Organisationsautonomie (bzw. damit zusammenhängende Rechtsetzungs- und Vollzugskompetenzen) sind namentlich die Urteile des Bundesgerichts zum Verhältnis zwischen den Covid-19-Verordnungen des Bundes sowie den Massnahmen der Kantone, welche sich auf den direkt anwendbaren Art. 40 EpG und/oder kantonales Verfassungs- oder Gesetzesrecht (z.B. kantonale Gesundheitsgesetze) stützten.
C. Kompetenzkonflikte zwischen Bund und Kantonen
1. Grundlagen
57 Das Verhältnis von Bundesrecht und kantonalem Recht
58 Art. 3 BV lässt sich für die Beilegung von Kompetenzkonflikten nichts entnehmen.
59 Im gesamten Verfassungsgefüge lässt sich diese isolierte Betrachtung allerdings nicht aufrechterhalten. Wo der Bund zur Regelung eines Sachbereichs zuständig ist, verlangt die Struktur des Bundesstaates, dass sich die Kantone an dessen Anordnungen halten. Diese zentrale Weichenstellung führt dazu, dass die Stellung der Kantone in ein materielles Ungleichgewicht zugunsten des Bundes gerät.
Kompetenzkonformes Bundesrecht geht entgegenstehendem kantonalem Recht vor (Art. 49 BV).
Kompetenzkonformes Bundesrecht geht kantonalem Recht vor, wenn ein Bundeserlass eine kantonale Regelung ersetzt. Das kantonale Recht verliert dann seine eigenständige Bedeutung.
Kompetenzwidrig erlassene oder anderweitig verfassungswidrige Bundesgesetze müssen vom Bundesgericht gegenüber kantonalem Recht durchgesetzt werden, solange die Bundesversammlung das entsprechende Bundesgesetz (bzw. Teile davon) nicht ausser Kraft setzt (vgl. insb. Art. 190 BV).
60 Bei diesen Grundsätzen handelt es sich um Kollisionsregeln, welche die Beilegung von Kompetenzkonflikten zwischen dem Bund und den Kantonen anleiten. Das Bundesgericht darf die Verfassungswidrigkeit von Bundesgesetzen nur prüfen und feststellen (Art. 190 BV), diese aber nicht aufheben (Art. 189 Abs. 4 Satz 1 BV). Für Verordnungen des Bundes gilt dasselbe, soweit das Gesetz keine Ausnahmen vorsieht (Art. 189 Abs. 4 Satz 2 BV). Das Vorstehende zeigt, dass der Rechtsschutz der Kantone gegenüber dem Bund im schweizerischen Recht (im Vergleich z.B. mit den Kompetenzen der Verfassungsgerichte Deutschlands
61 Kompetenzkonflikte zwischen dem Bund und den Kantonen können im schweizerischen Recht auf zwei Wegen beigelegt werden: Einerseits durch Vermittlung bzw. «Einvernehmen» (N. 62 ff.) und andererseits auf dem Rechtsweg, indem das Bundesgericht eine Verletzung von Art. 3 BV durch den Bund feststellt und dessen Behebung der Bundesversammlung überlässt (N. 64 ff.).
2. Kooperative Beilegung von Kompetenzkonflikten
62 Gemäss Art. 44 Abs. 3 BV sind «Streitigkeiten zwischen Kantonen oder zwischen Kantonen und dem Bund […] nach Möglichkeit durch Verhandlung und Vermittlung» beizulegen. Der Begriff der «Streitigkeit» umfasst dabei sowohl rechtliche Konflikte als auch politische Meinungsverschiedenheiten.
63 Dieser einvernehmliche Streitbeilegungsmechanismus ist Ausdruck des «kooperativen» Föderalismus in der Schweiz (Art. 44 Abs. 1 BV). Bund und Kantone sollen auch in Konfliktsituationen – sofern diese infolge der Mitwirkung der Kantone an der Willensbildung des Bundes (Art. 45 BV) überhaupt erst auftreten – gemeinsam und unter Berücksichtigung der gegenseitigen Interessen eine Lösung finden.
64 Der Rechtsweg an das Bundesgericht (vgl. N. 65 f.) soll erst ergriffen werden können, wenn die einvernehmliche Konfliktbeilegung gescheitert ist.
3. Rechtsschutz der Kantone mit Blick auf Art. 3 BV
65 Die Kantone verfügen über prozessuale Rechte, um ihre verfassungsmässigen Rechte gegenüber dem Bund zu wahren. Art. 89 Abs. 2 lit. c BGG verleiht «Gemeinwesen» in Rahmen des Art. 82 BGG ein selbstständiges Beschwerderecht, um «Verletzungen von Garantien [zu] rügen, die ihnen die Kantons- oder Bundesverfassung gewährt» (vgl. Art. 189 Abs. 1 lit. e BV). Eine Reduzierung kantonaler Souveränität durch kompetenzwidrig erlassenes Bundesrecht ist davon ohne Weiteres erfasst.
66 Darüber hinaus können Kompetenzkonflikte zwischen Bund und Kantonen bzw. zwischen zwei oder mehreren Kantonen unter sich mittels Klage direkt vor Bundesgericht gebracht werden (Art. 189 Abs. 2 BV; Art. 120 Abs. 1 lit. a BGG).
67 Das wirksamste Mittel, welches die Kantone zum «Schutz» ihrer Souveränität bemühen können, ist die verfassungskonforme Auslegung. Sie greift sowohl, wenn das Bundesgericht die Verfassungskonformität kantonalen Rechts prüft (abstrakte Normenkontrolle), als auch, wenn es im Verfahren der konkreten Normenkontrolle vorfrageweise die Verfassungskonformität von Bundesrecht in den Blick nimmt.
68 Für den Fall einer abstrakten Normenkontrolle kantonalen Rechts hat die verfassungskonforme Auslegung eine Schutzfunktion, weil das Bundesgericht nach ständiger Praxis kantonale Erlasse nur dann aufhebt, wenn sich diese nicht verfassungskonform auslegen lassen.
Zu den Autoren
MLaw Noah Rohner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Recht, Medizin und Technologie der Universität Zürich.
Prof. Dr. iur. et Dr. med. Kerstin Noëlle Vokinger, LL.M., ist Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Recht, Medizin und Technologie an der Universität Zürich und der ETH Zürich.
Weitere empfohlene Lektüre
Auer Andreas, Das Staatsrecht der schweizerischen Kantone, Bern 2016.
Benoît Anne, Le partage vertical des compétences ent tant que le garant de l’autonomie des Etats fédérés en droit suisse et en droit américain, Diss. Genf 2009.
Biaggini Giovanni, Der Schweizerische Bundesstaat und seine Verfassungen. Versuch einer verfassungsrechtlichen und verfassungstheoretischen Standortbestimmung aus Anlass des 175. Doppelgeburtstags, in: ZSR 142 (2023) II, S. 5–150.
Blumer Johann Jakob/Morel Joseph, Handbuch des schweizerischen Bundesstaatsrechts, Erster Band, 2. Aufl., Schaffhausen 1877.
Dubs Jakob, Das öffentliche Recht der Schweizerischen Eidgenossenschaft: Dargestellt für das Volk, Erster Theil. Allgemeine Einleitung und Kantonalstaatsrecht, 2. Aufl., Zürich 1878.
Dubs Jakob, Das öffentliche Recht der Schweizerischen Eidgenossenschaft: Dargestellt für das Volk, Zweiter Theil. Das Bundesstaatsrecht, Zürich 1878.
Hangartner Yvo, Die Kompetenzverteilung zwischen Bund und Kantonen, Bern/Frankfurt am Main 1974.
Hangartner Yvo, Begriff und Bedeutung der Eigenständigkeit der Kantone (Art. 47 BV), in: ZSR 131 (2012) I, S. 145–157 (zit. Eigenständigkeit).
Imboden Max, Die staatsrechtliche Bedeutung des Grundsatzes «Bundesrecht bricht kantonales Recht», in: Staat und Recht: Ausgewählte Schriften und Vorträge, Zürich/Basel/Genf 1971, S. 127–144.
Imboden Max, Die staatsrechtliche Problematik des schweizerischen Föderalismus, in: Staat und Recht: Ausgewählte Schriften und Vorträge, Zürich/Basel/Genf 1971, S. 175–197.
Knapp Blaise, Le fédéralisme, in: ZSR 125 (1984) II, S. 275–430.
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Fussnoten
- Komm. aBV-Saladin, Art. 3 N. 1.
- CR Cst-Martenet, Art. 3 N. 1.
- BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 1; Hangartner, Art. 3, S. 156.
- So bereits Dubs, II, S. 186 f.; vgl. auch Tschannen, N. 722, der den zweiten Teilsatz für überflüssig hält.
- Burckhardt, FS Fleiner, passim; Martenet, Autonomie, S. 15 ff.; Reich, BGK, § 12 N. 4; Usteri, S. 151 f.
- Die Aufteilung der materiellen Gesetzgebungskompetenzen zwischen dem Zentral- und Gliedstaat ist nach Imboden, Grundsatz, S. 131, der «organisatorische Grundgedanke» des Bundesstaates.
- Ähnlich wie hier bereits Imboden, Grundsatz, S. 130 ff.
- Einlässlich zur Frage des Verhältnisses von Bundesrecht und kantonalem Recht z.B. Blumer/Morel, S. 241 ff.; Burckhardt, FS Fleiner, passim; Ders., Abgrenzung, passim; Imboden, Bundesrecht, passim; Ders., Grundsatz, passim; Huber, passim; Waldmann, Bundesrecht, passim; Komm. aBV-Saladin, Art. 3 BV N. 214 ff.
- VRdCH 2020 I-Kley, Geschichte, N. 7 ff.
- «Die Kantone sind souverän und üben als solche alle Rechte aus, die nicht ausdrüklich der Bundesgewalt übertragen sind. Hinsichtlich dessen, was dem Bund übertragen worden, wird die oberste Gewalt nach Vorschrift der gegenwärtigen Bundesurkunde, ausgeübt» (Art. 2 des Entwurfs zu einer Bundesurkunde der schweizerischen Eidgenossenschaft vom 17.7.1832; ebenso Art. 2 des Entwurfs zu einer Revidierten Bundesurkunde der schweizerischen Eidgenossenschaft vom 15.5.1833). – Vgl. auch SGK BV-Schweizer, Art. 3 N. 1.
- Kley, Verfassungsgeschichte, S. 239, 248.
- Blumer/Morel, S. 177 folgern daraus, die Bundesgewalt erstrecke sich nicht nur auf die ihm vom Verfassungstext erteilten Kompetenzen, sondern auch auf andere, deren einheitliche Regelung für die Erfüllung der ihm zugeschiedenen Aufgaben notwendig sei. – Zur damit verbundenen implied powers-Frage vgl. N. 37.
- Dubs, II, S. 39; Blumer/Morel, S. 124 ff.; Kölz, II, S. 209 ff., 543 ff.
- Vgl. Art. 1 BV (1848); aus der Lehre vgl. Auer, N. 35 ff.; Fleiner, S. 38 f.; Knapp, S. 302: «[…] il est vrai que la Confédération reconnaît les cantons, mails elle ne le fait que parce que ceux-ci l’ont entendu ainsi», m.w.H.
- Bericht BV 1848, S. 12: «So ist auf der einen Seite die Kantonalsouveränetät der Bundessouveränetät untergeordnet; aber dagegen besitzt diese letztere keine andere Souveränetät, als die, welche ihr von der ersten übertragen ist, so dass Alles, was nicht an die Centralgewalt abgetreten ist, den Kantonen verbleibt».
- Vgl. dazu Bericht BV 1848, S. 43 ff.; Dubs, II, S. 32 ff., 35 ff.; Blumer/Morel, S. 172 ff.
- «Ein Föderativsystem, welches die beiden Elemente, welche nun einmal in der Schweiz vorhanden sind, nämlich das nationale oder gemeinsame und das kantonale oder besondere, achtet, welches jedem dieser Elemente gibt, was ihm im Interesse des Ganzen und seiner Theile gehört, welches sie verschmelzt, vereinigt, welches die Glieder dem Ganzen, das Kantonale dem Nationalen unterordnet, indem sonst keine Eidgenossenschaft möglich wäre und die Kantone in ihrer Vereinzelung zu Grunde gehen müßten; […] das ist der Grundgedanke der ganzen Arbeit, der Schlüssel zu allen Artikeln» (Bericht BV 1848, S. 12; vgl. auch S. 45 ff.).
- Siehe dazu Blumer/Morel, N. 176; Dubs, I, S. 28 ff., 54 ff.; Dubs, II, S. 23 f., 25 ff.; Schollenberger, S. 97 f., 100; Lampert, S. 13; von Planta, S. 109. – Grundlegend dazu Waitz, passim.
- Einlässlich dazu auch Biaggini, Bundesstaat, S. 26 ff.
- Burckhardt, Kommentar, S. 19 f.; Dubs, II, S. 28 ff.; Imboden, Bundesrecht, S. 70; von Planta, S. 109; ähnlich wie hier Hangartner, Kompetenzverteilung, S. 50; vgl. aber Komm. aBV-Saladin, Art. 3 N. 42 f.
- Zum Begriff vgl. BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 18; kritisch zum Begriff Komm. aBV-Saladin, Art. 3 N. 79. – Innerhalb ihres eigenen Staatsgebiets definiert indes auch jeder Kanton seine eigenen Kompetenzen.
- Kompetenzkonflikte waren nach 1848 allerdings keine Seltenheit. Diese hatten primär den Hintergrund, dass der Bund seine neu gefassten Kompetenzen streng rechtlich und ohne Rücksicht auf das staatspolitisch «Gebotene» interpretierte. Dies illustriert BBl 1853 II 103, wo es um die anwendbare Regel zur Ermittlung des Gerichtsstandes für Ehescheidungsklagen ging. Die Gesetze der Kantone St. Gallen und Graubünden sahen dazu Unterschiedliches vor. Die beiden Kantone legten die Streitsache der Bundesversammlung vor mit der Einladung, schweizweit einheitliche Regeln aufzustellen. Die Bundesversammlung leistete dieser Einladung keine Folge und begründete seine Enthaltung damit, dem Bund fehle die verfassungsmässige Zuständigkeit.
- Art. 113 Abs. 1 Ziff. 2 BV (1874); Art 73 i.V.m. 74 Ziff. 17 lit. a BV (1848).
- Art. 113 Abs. 3 BV (1874); dazu auch Biaggini, Bundesstaat, S. 29 ff., 51 ff., 76 ff., 121 ff.; ferner N. 42 ff.
- BGE 12 I 543, 548 E. 2; für eine kritische Analyse vgl. Komm. aBV-Saladin, Art. 2 Ue-Bst. N. 5 ff., 58.
- Vgl. BBl 1997 I 1, S. 129 ff. – Nach VE 96 hätte Art. 3 BV die Sachüberschrift «Bundesstaatlichkeit» getragen.
- AB 1998 S 152 (Votum Aeby); AB 1998 S 408 (Zustimmung zum Beschluss des Ständerates).
- BBl 2001 2291, passim; OK BV-Walther, Art. 5a und OK BV-Neier, Art. 43a, passim.
- BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 1; Hangartner, Art. 3, S. 156.
- Nach Saladin ist Art. 3 BV die «Grundnorm» des schweizerischen Bundesstaates (Saladin, Autonomie, S. 439 ff.; Komm. aBV-Saladin, Art. 3 N. 1). Dem ist insofern beizupflichten, als Art. 3 BV eine zentrale Frage des Föderalismus adressiert. Der letzte Geltungsgrund des Föderalismus ist aber nicht Art. 3 BV, sondern die Summe aller Verfassungsnormen, die den schweizerischen Bundesstaat strukturieren.
- BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 26.
- SGK BV-Egli, Art. 45 N. 1.
- Vgl. dazu Reich, BGK, § 13, passim; VRdCH 2020 III-Egli, N. 4 ff.
- BSK BV-Biaggini Art. 3. N. 27; vgl. aber CR Cst.-Martenet, Art. 3 N. 18.
- Zur kantonalen Gestaltungsfreiheit bei der Umsetzung von Bundesrecht vgl. SGK BV-Egli, Art. 46 N. 28 ff.
- BBl 1997 I 1, S. 213; vgl. auch Martenet, passim; Saladin, Autonomie, 483 ff.
- Vgl. aber OFK BV-Biaggini, Art. 47 N. 2; CR Cst.-Martenet, Art. 47 Rz. 15 ff., für die «Eigenständigkeit» weniger als Unabhängigkeit, aber mehr als Autonomie bedeutet (krit. Hangartner, Eigenständigkeit, S.152).
- In diesem Sinne ist namentlich auch BGE 128 I 280, 285 E. 4.3 zu lesen.
- Siehe dazu BBl 1997 I 1, 130; AB 1998 N 136 (Votum Koller).
- Senn, S. 54 ff., 69 ff., 79 ff.
- Senn, S. 56. Damit sollte die Herrschaftsgewalt auf die politisch stärkste Figur Europas übertragen werden.
- Vgl. Bodin, S. 122 ff.
- Rousseau, S. 58 ff., 65 ff.; vgl. auch Imboden, Rousseau, S. 78 ff., 82 ff.; Imboden, Systeme, S. 16 ff.
- Rousseau, S. 65: «Je dis donc que la souveraineté, n'étant que l'exercice de la volonté générale, ne peut jamais s'aliéner, et que le souverain, qui n'est qu'un être collectif, ne peut être représenté que par lui-même […]» und Rousseau, S. 253: «[…] la puissance législative appartient au peuple, et ne peut appartenir qu’à lui».
- Für einen allgemeinen Überblick zur Idee des souveränen Staates vgl. auch Schuppert, S. 157 ff.
- Vgl. Imboden, Föderalismus, S. 177 ff.
- Siehe dazu auch die Heuristik von Lehner, der die verschiedenen Strömungen von Föderalismus- und Souveränitätskonzeptionen in drei Gruppen, das „sowohl-als auch“-Paradigma (S. 41 ff.), das „entweder-oder“-Paradigma (S. 51 ff.) sowie das „weder-noch“-Paradigma (S. 196 ff.), einteilt.
- Waitz, S. 500.
- Zum Ganzen vgl. Waitz, S. 501.
- Fleiner, S. 54.
- Imboden, Föderalismus, S. 177, m.H. auf Georg Meyer, Paul Laband, Georg Jellinek und Fritz Fleiner. Gl. M. Burckhardt, Kommentar, S. 20 f., der dies aus der Kompetenz-Kompetenz des Bundes ableitet.
- Fleiner/Giacometti, S. 44 ff., 45; vgl. schon von Planta, S. 108 ff.
- Fleiner/Giacometti, S. 45.
- Komm. aBV-Saladin, Art. 3 N. 38, m.H. auf Werke von Hans Kelsen und Hans Nawiasky; vgl. auch Imboden, Föderalismus, S. 178 f.; Kelsen, S. 82, und der schönen Zusammenfassung: „Bund und Kantone bilden zwei in gleicher Weise dem Gesamtstaat, d.h. der Eidgenossenschaft, subordinierten und in eben dieser gemeinsamen Subordination einander koordinierten Körperschaften» (Imboden, Föderalismus, S. 178). Diese Ansicht wird in gewandelter Form z.T. heute vertreten, wenn der schweizerischen Bundesverfassung eine «Dreifachnatur» als Verfassung für die Eidgenossenschaft, den Bund und die Kantone zugeschrieben wird (für weitere Ausführungen dazu siehe Biaggni, Bundesstaat, S. 132 ff.; ebenso Aubert, I, N. 590). – Zur «Dreigliedrigkeitslehre» vgl. auch Lehner, S. 178 f., 211 ff.
- Nawiasky, Staatslehre 3, S. 150 ff., 153 f.
- Holenstein, S. 306 f.
- Siehe Holenstein, S. 359 ff.
- Siehe dazu Biaggini, Bundesstaat, S. 26.
- Biaggini, Bundesstaat, S. 26.
- Nach hier vertretener Auffassung handelt es sich vor dem Hintergrund des Ausgeführten bei den Begriffen der Souveränität, Selbstständigkeit und Eigenständigkeit um Synonyme (vgl. auch Rz. 17; ähnlich SGK BV-Egli, Art. 47 Rz. 2).
- Wie hier auch die Auslegung von Hangartner, Eigenständigkeit, S. 148 ff.
- Statt vieler siehe Dubs, I, 28 ff.
- Vgl. Bericht BV 1848, S. 12; siehe auch Blumer/Morel, S. 171 (Aufgabenteilung als «Ausscheidung der Bundes- und Kantonalsouveränetät»); Dubs, II, S. 58 und insb. 187: «Im zusammengesetzten Staate fallen diese [sc. innerhalb des Staatszwecks liegenden] Materien, unter zweierlei Souveränitäten und scheiden sich […] in das Gebiet der Bundes- und dasjenige der Kantonalkompetenz».
- «Das rechtliche (Vor-)Verständnis, das in Art. 3 BV zum Abdruck kommt, ist, dass die Kantone als Staaten (und damit im Sinn der modernen Verfassungsentwicklung als gewaltenteilige Staaten) konzipiert sind, die in den ihnen bundesrechtlich zustehenden Bereichen die vollen Befugnisse eines Staates ausüben» (Hangartner, Eigenständigkeit, S. 149). Siehe aus jüngerer Zeit auch BGE 128 I 280, 285, E. 4.3: «Im Schweizerischen Bundesstaat kommt Staatlichkeit auch den Kantonen zu».
- Imboden, Föderalismus, S. 180. – Aus der Praxis des BGer bereits BGE 103 Ia 329, 333 (m.w.H.): «Il [sc. Art. 83 lit. a OG] a pour object la délimitation des souverainetés fédérale d’un part, cantonale d’autre part».
- Zum Ganzen Imboden, Föderalismus, S. 180.
- Vgl. bereits Ruck, S. 11: «Im Streitfall hat somit der Bund seine beanspruchte Zuständigkeit aus der Bundesverfassung zu beweisen».
- Niedermann, S. 699; siehe auch Biaggini, Bundesstaat, S. 27; Blumer/Morel, S. 176; Dubs, II, S. 40.
- Einlässlich und rechtsvergleichend dazu Lehner, S. 43 ff., 51 ff., 196 ff.; vgl. zudem VRdCH 2020 I-Kley, Verhältnis, N. 3 ff.; Waldmann, Symbolik, S. 1336.
- Haller/Kölz/Gächter, N. 63 ff.; Biaggini, Bundesstaat, S. 60; VRdCH 2020 I-Breitenmoser, passim
- Dazu etwa Häfelin/Haller/Keller/Thurnherr, N. 933, 941 ff.; vgl. auch Aubert, I, N. 592 und 590.
- Aubert, I, N. 590; Kolarov, S. 53 f.; Schmid G., Souveränität, passim; SGK BV-Schweizer, Art. 3 N. 5 ff.; Häfelin/Haller/Keller/Thurnherr, N. 942, für die Art. 3 BV eine «staatsrechtlich widersprüchliche Formulierung» enthält; kritisch zur Richtigkeit des Souveränitätsbegriffs auch BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 77 ff.
- Haller/Kölz/Gächter, N. 58; Hangartner/Kley/Braun Binder/Glaser, N. 318 ff.; Jagmetti, passim.
- Vgl. erstmals Art. 1 BV (1848): «Die durch den gegenwärtigen Bund vereinigten Völkerschaften der zwei und zwanzig souveränen Kantone […] bilden in ihrer Gesammtheit die schweizerische Eidgenossenschaft».
- Siehe dazu Bradford, passim.
- VRdCH 2020 I-Reich, passim.
- Knapp formuliert dieses Prinzip wie folgt um: «En d’autre termes, selon l’art 3 Cst, le canton est en principe responsable de la gestion du bien public» und verfügen über die «puissance public originaire» (Knapp, S. 302).
- Ähnlich schon Burckhardt, Kommentar, S. 14.
- BGE 130 I 156, 162 E. 2.5; BBl 1997 I 1, S. 227.
- Blumer/Morel, S. 176: «Auf eine vollständige Trennung der Gewalten […] ist unsere Bundesverfassung nicht angelegt: die Kantone behalten zwar noch einen ausgedehnten Wirkungskreis, innerhalb dessen sie sich frei bewegen können, aber wo sie auf verfassungsmässige Vorschriften des Bundes und deren Vollstreckung durch die Bundesbehörden stossen, haben sie der Suprematie des Gesamtstaates sich zu fügen».
- Siehe dazu CR Cst.-Martenet, Art. 3 N. 77 ff.; Burckhardt, Kommentar, S. 15 ff. – Schindler B., Mehrebenensystem, S. 176, beschreibt diesen Zustand anschaulich mit dem Bild eines «Marmorkuchens».
- Vgl. Waldmann, Herausforderungen, S. 29 ff.; zur interkantonalen Zusammenarbeit vgl. Buser, passim. Siehe auch Bundesrat, Föderalismus, S. 28, der zum Ergebnis kommt, dass nicht die Kompetenzverteilung per se, sondern die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen verbesserungswürdig sei.
- Für eine Übersicht über die ergriffenen Massnahmen und deren Würdigung vgl. Hettich, passim.
- Von Bedeutung ist hier das nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC), das seit 2023 ein Bundesamt ist. Es gibt Betroffenen von Cyberattacken Empfehlungen zum weiteren Vorgehen ab und trägt auch zur Prävention bei, indem es Warnungen zu aktuellen Gefahren und technische Schutzanleitungen publiziert.
- Bundesrat, Wasserversorgungssicherheit, S. 14.
- Vgl. VPB 1981 Nr. 49 S. 279, 280; BSK BV-Hänni, Art. 63a N. 1; SGK BV-Ehrenzeller B./Portmann, Art. 54 N. 10; Tiefenthal, Polizeirecht, N. 51; Schindler B., Bestattungs- und Friedhofsrecht, S. 580.
- BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 16, 30, m.H. auf Burckhardt, Kommentar, S. 14, m.w.H. Siehe ferner Blumer/Morel, S. 178; Dubs, II, S. 187; Hangartner, Art. 3 BV, S. 161; Ders., Kompetenzverteilung, S. 68 f. m.w.H.; Tschannen, N. 734.
- Tschannen, Staatsrecht, N. 725 ff.; Malinverni/Hottelier/Randall/Flückiger, N. 995 ff., 1006 ff.
- Fleiner, S. 42; Hangartner, Kompetenzverteilung, S. 54 ff., 171; Knapp, S. 302 f.; Schürmann, S. 46 ff.
- Vgl. die einlässliche Analyse bei Hangartner, Kompetenzverteilung, S. 127 ff.
- Vgl. dazu schon Dubs, II, S. 58.
- Siehe schon Dubs, Demokratie, S. 32. Dazu sei folgende Präzisierung angebracht: Nach dem ursprünglichen Strukturgedanken sind beide sowohl der National- als auch der Ständerat Bundesorgane, die aber auf unterschiedlicher Basis konstituiert werden sollten: Der Nationalrat auf der Basis der Kantonsvölker (heute Art. 149 Abs. 1 BV), der Ständerat auf der Basis der Kantone selbst (heute Art. 150 Abs. 2 BV). Der Ständerat vertritt dabei keine «Interessen» der Kantone, weder auf individueller noch auf kollektiver Ebene (VRdCH I-Kley, Verhältnis, N. 15 ff., 22 f.). Rechtlich ergibt dies bereits daraus, dass schon die BV von 1848 ein Instruktionsverbot für die Mitglieder beider Räte enthielt (Art. 91 BV [1848]; Burckhardt, Art 91 [S. 715 f.], heute Art. 161 BV). Dieses Instruktion hätte keinen Sinn gehabt, wenn der Mitglieder des Ständerates die Interessen ihrer jeweiligen «Heimkantone» oder der kollektiven Interessen der Kantone als staatsrechtliche Organisationseinheit im Bundesstaat hätten vertreten sollen. «Einmal gewählt, steht das Ständeratsmitglied rechtlich […] dem Kanton ebenso unabhängig gegenüber wie das Mitglied des Nationalrates seiner Wählerschaft» (Fleiner/Giacometti, S. 45). Die Rolle des Ständerates war bis heute mehrfach auch Gegenstand politikwissenschaftlicher Forschung. Einen kurzen Überblick zur Evidenz betreffend die «tatsächliche» Rolle des Ständerates findet sich bei Freiburghaus, S. 249 ff.
- SGK BV-Egli/Schweizer, Art. 41 N. 10, m.w.H.
- BGer-Urteil 2C.1076/2012 vom 27. März 2014, E. 7.1.
- Vgl. auch Reich, BGK, § 12 N. 13.
- Zum Ganzen siehe auch OK BV-Neier, Art. 42 N. 12 ff.
- BSK BV-Biaggini, Art. 42 N. 21; vgl. auch Reich, BGK, § 12 N. 3.
- Vgl. Rütsche, Aufgaben, S. 157 ff.
- BSK BV-Biaggini, Art. 42 N. 17 ff.
- Kley, BGK, § 10 N. 20; Reich, BGK, § 12 N. 6; Tiefenthal, Vielfalt, S. 20 ff., der im gleichen Werk auch zu aktuellen praktischen Herausforderungen des Föderalismus – nicht nur betreffend Art. 3 BV – Stellung nimmt.
- BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 41, 71. – Zum Subsidiaritätsprinzip siehe etwa OK BV-Walther, Art. 5a N. 34 ff. und passim.
- Für eine aktuelle Darstellung des Meinungsstandes vgl. SGK BV-Saxer/Brunner, Art. 185 N. 59 ff.
- Malinverni/Hottelier/Hertig Randall/Flückiger, N. 1073 ff.
- Biaggini verwendet die Ausdrücke «Inhalt und Tragweite», vgl. BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 30.
- Vgl. Griffel, S. 8 f.; ähnlich Reich, BGK, § 12 N. 11 ff. und Komm. aBV-Saladin, Art. 3 N. 185 ff.
- BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 34 f.; SGK BV-Schweizer, Art. 3 N. 14 f.; CR Cst.-Martenet, Art. 3 N. 19 ff.; Hangartner, S. 73 ff.; Reich, BGK, § 12 N. 23 ff.; Tschannen, N. 749 ff.
- OK BV-Neier, Art. 42 N. 22.
- Vgl. die Botschaft zur Änderung des Bundesgesetzes über die Enteignung, BBl 2018 4713, 4727.
- Dazu und zum Folgenden BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 41 ff.; ferner SGK BV-Schweizer, Art. 3 N. 14.
- Vgl. das differenzierte System von Tschannen, N. 754 ff. betreffend die Umschreibung von Bundesaufgaben.
- Häfelin/Haller/Keller/Thurnherr, N. 1084 ff.; Tschannen, N. 768 ff.; Reich, BKG § 12, passim.
- Statt vieler siehe SGK BV-Poledna/Rütsche, Art. 118 N. 22.
- Vgl. die sehr differenzierte Abhandlung von Griffel, S. 10 ff., insb. 32 ff.
- Siehe dazu Griffel, S. 12 ff., 20 ff.
- Häfelin/Haller/Keller/Thurnherr, N. 1091 ff.; Malinverni/Hottelier/Hertig Randall/Flückiger, N. 1076 ff.; Tschannen, N. 762 ff.; Komm. aBV-Saladin, Art. 3 N. 201 ff.
- BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 51; SGK BV-Schweizer, Art. 3 N. 21; Tschannen, N. 762.
- BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 54; Tschannen, N. 776; Häfelin/Haller/Keller/Thurnherr, N. 1097 ff.; kritisch Kley, Bundeskompetenzen, passim.
- BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 55.
- CR Cst.-Martenet, Art. 3 N. 60 schreibt von einer dauerhaften Koexistenz beider Rechtsordnungen.
- BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 52.
- Vgl. Pfisterer, S. 708 ff., 716 ff.; für die Grundsatzgesetzgebungskompetenz auch Griffel, S. 30 ff.
- Vgl. OFK BV-Biaggini, Vor Art. 32–135 N. 16.
- Vgl. schon Blumer/Morel, S. 179; Burckhardt, Abgrenzung, S. 221; Imboden, Bundesrecht, S. 57 ff.
- Zur «Zentralisierungstendenz» generell: SGK BV-Müller, Art. 42–135 N. 27 ff.; in der Rechtsetzung: CH-Stiftung, 2021, S. 2; Dies., 2022, S. 7 f.; betreffend Programmvereinbarungen: Hänni, Finanzausgleich, S. 87.
- Siehe schon Burckhardt, Kommentar, S. 14, nach dessen Verständnis der ursprünglichen Konzeption der BV von 1848 dem Bund nur diejenigen Befugnisse übertragen werden sollten, «deren Vereinheitlichung ein unabweisbares Bedürfnis der Zeit war […]».
- Statt vieler vgl. BSK BV-Biaggini, Art. 3 N. 61; CR Cst.-Martenet, Art. 3 N. 69.
- Zur Vertiefung vgl. Biaggini, Theorie und Praxis, passim; Knapp, S. 346 ff.
- Siehe SGK BV-Ruch/Errass, Art. 49 N. 11, m.w.H.; BGE 145 IV 10, 11 f. E. 2.1; 142 II 369, 382 E. 5.2.
- Vgl. z.B. BGE 147 I 478, 489 ff. E. 3.6–3.8, wonach Art. 40 EpG den Kantonen die Kompetenz für „eigene Massnahmen“ verleiht und BGE 148 I 19, 25 E. 4.6, wonach die Kantone gestützt auf Art. 40 EpG auch schärfere Massnahmen als der Bund erlassen dürfen (vgl. auch Urteil des BGer 2C_183/2021 vom 23.11.2021, E. 3.7); vgl. zudem BGE 148 I 33, 39 ff., E. 5.5.
- Differenzierend Saladin, Autonomie, S. 448 ff.; ferner Komm. aBV-Saladin, Art. 3 N. 150 ff.
- Komm. aBV-Saladin, Art. 3 N. 211 ff.
- Vgl. Imboden, Bedeutung, S. 132; ferner OFK BV-Biaggini, Art. 49 N. 7 f.; Reich, BKG, § 12 N. 46 ff.
- Vgl. auch Burckhardt, Kommentar, S. 14.
- Vgl. VRdCH 2020 I-Kley, Verhältnis, N. 24.
- Häfelin/Haller/Keller/Thurnherr, N. 1179; für Giacometti, S. 153, wird die kant. Norm «beseitigt».
- Siehe auch VRdCH I-Brühl-Moser, N. 48; CR Cst.-Martenet, Art. 190 N. 77. – Ein Beispiel ist die Teilbesteuerung von Grossaktionären (BGer-Urteil 2C_599/2012 vom 16. August 2013, E. 3.3; BGE 136 I 49, 57 ff. E. 4.3 ff.; 136 I 65, 78 E. 5.5), welche das BGer für verfassungswidrig erklärt hat, in der STAF-Vorlage aber trotzdem für alle Kantone obligatorisch erklärt wurde (StHG Komm. Reich/Weidmann, Art. 7 N. 59a).
- Zu den Kompetenzen des deutschen Bundesverfassungsgerichts vgl. Art. 92 ff. GG.
- Im leading case U.S. Supreme Court, Marbury v. Madison, 5 U.S. 137 (1803) stellte der amerikanische Verfassungsgerichtshof seine Kompetenz fest, Erlasse des Bundesparlaments kraft eigenen Rechts (ohne Mitwirkung des Parlaments) ganz oder teilweise ausser Kraft zu setzen. – Für einen Systemvergleich siehe Benoît, S. 151 ff.; Looser, Rechtskontrolle, passim.
- Komm. BV-Biaggini, Art. 44 N. 11; vgl. auch Luks, N. 106, m.w.H.
- Zum Begriff des kooperativen Föderalismus vgl. Dominicé, S. 749 ff.; Häfelin, S. 572 ff. Siehe zudem Jaag, passim; VRdCH I-Waldmann, passim.
- BSK BV-Waldmann/Kraemer, Art. 44 N. 29.
- Vgl. BSK BGG-Waldmann, Art. 89 N. 57 (zweites Lemma), m.w.H.
- Siehe BGE 141 II 161, 164 E. 2.1, vgl. auch E. 2.3, m.w.H.
- Zur Klage als Verfahren, in dem sich Bund und Kantone «auf Augenhöhe» begegnen, vgl. Luks, N. 108.
- BSK BGG-Aemisegger/Scherrer Reber, Art. 82 N. 68; BGE 146 I 62, 65 f. E. 4; 143 I 109, 118 ff. E. 6.
- Rütsche, Normenkontrollen, S. 298, m.w.H.; BSK BGG-Aemisegger/Scherrer Reber, Art. 82 N. 70a. – Vgl. Fn. 143 zum Beispiel der Besteuerung von Grossaktionären.
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