-
- Art. 11 OR
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- Art. 50 OR
- Art. 51 OR
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- Art. 150 OR
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- Art. 785 OR
- Art. 786 OR
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- Art. 808c OR
- Übergangsbestimmungen zur Aktienrechtsrevision vom 19. Juni 2020
-
- Art. 2 BPR
- Art. 3 BPR
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- Art. 10 BPR
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- Art. 67a BPR
- Art. 67b BPR
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- Art. 76 BPR
- Art. 76a BPR
- Art. 90 BPR
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- Vorb. zu Art. 1 DSG
- Art. 1 DSG
- Art. 2 DSG
- Art. 3 DSG
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- Art. 6 Abs. 6 und 7 DSG
- Art. 7 DSG
- Art. 10 DSG
- Art. 11 DSG
- Art. 12 DSG
- Art. 14 DSG
- Art. 15 DSG
- Art. 19 DSG
- Art. 20 DSG
- Art. 22 DSG
- Art. 23 DSG
- Art. 25 DSG
- Art. 26 DSG
- Art. 27 DSG
- Art. 31 Abs. 2 lit. e DSG
- Art. 33 DSG
- Art. 34 DSG
- Art. 35 DSG
- Art. 38 DSG
- Art. 39 DSG
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- Art. 44a DSG
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- Art. 47a DSG
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- Art. 67 DSG
- Art. 69 DSG
- Art. 72 DSG
- Art. 72a DSG
-
- Art. 2 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 3 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 4 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 5 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 6 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 7 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 8 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 9 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 11 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 12 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 25 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 29 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 32 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 33 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
- Art. 34 CCC (Übereinkommen über die Cyberkriminalität [Cybercrime Convention])
BUNDESVERFASSUNG
OBLIGATIONENRECHT
BUNDESGESETZ ÜBER DAS INTERNATIONALE PRIVATRECHT
LUGANO-ÜBEREINKOMMEN
STRAFPROZESSORDNUNG
ZIVILPROZESSORDNUNG
BUNDESGESETZ ÜBER DIE POLITISCHEN RECHTE
ZIVILGESETZBUCH
BUNDESGESETZ ÜBER KARTELLE UND ANDERE WETTBEWERBSBESCHRÄNKUNGEN
BUNDESGESETZ ÜBER INTERNATIONALE RECHTSHILFE IN STRAFSACHEN
DATENSCHUTZGESETZ
BUNDESGESETZ ÜBER SCHULDBETREIBUNG UND KONKURS
SCHWEIZERISCHES STRAFGESETZBUCH
CYBERCRIME CONVENTION
HANDELSREGISTERVERORDNUNG
- I. Entstehungsgeschichte
- II. Bedeutung der Vorschrift
- III. Kommentierung des Normtextes
- Materialien
- Literaturverzeichnis
I. Entstehungsgeschichte
1 Bei der Einführung des Proporzwahlrechts auf der Bundesebene im Jahr 1919 wurde bereits antizipiert, dass Fälle auftreten können, in denen eine Partei mehr Mandate zugeteilt erhält, als sie Kandidierende auf der Liste aufgeführt hat. Der Bundesgesetzgeber entschied sich bewusst gegen die damals in den Kantonen mit Proporzwahlrecht gängige Lösung. Diese sah vor, dass die ‘übriggebliebenen’ Sitze proportional unter den anderen Listen verteilt werden. Dies widerspreche der Gerechtigkeit und Billigkeit.
2 Diese zugrundeliegende Idee wurde in zwei Gesetzesnormen konkretisiert. Die erste – hier interessierende – Norm befasste sich spezifisch mit dem Fall, dass eine Liste unmittelbar bei der Wahl zu wenige Kandidierende für die ihr zugesprochene Anzahl Mandate aufführte, und verwies auf die zweite, in der das Verfahren der Ergänzungswahl detailliert normiert wurde. Die betreffende erste Bestimmung wurde in den Räten 1919 ohne Debatte angenommen.
II. Bedeutung der Vorschrift
A. Allgemeines
1. Regelungsgegenstand und Abgrenzung
3 Art. 44 BPR regelt den Fall, dass eine Liste mehr Mandate zugesprochen erhält, als sie Kandidierende aufführt. Die Bestimmung kommt also zur Anwendung, nachdem Nationalratswahlen durchgeführt und die Mandatsverteilungen auf die einzelnen Listen (Art. 40–42 BPR) vorgenommen wurden, wenn diese Mandate an die einzelnen Kandidierenden der Listen verteilt werden müssen – vor Beginn der Legislatur.
4 Art. 44 BPR verweist auf das Verfahren der Ergänzungswahl nach Art. 56 BPR. Diese Bestimmung wiederum regelt gemäss Titel des entsprechenden Kapitels im BPR «Änderungen während der Amtsdauer», spezifisch das Nachrücken während der Amtsdauer bei fehlenden Ersatzpersonen. Die Abgrenzung der beiden Bestimmungen erfolgt somit anhand des Zeitpunkts, in dem Mandate an einzelne Personen verteilt werden, die nicht auf der ursprünglichen Liste aufgeführt waren: Art. 44 BPR betrifft den Zeitpunkt unmittelbar nach der Wahl, Art. 56 die Zeit während der Amtsdauer. Das Verfahren bleibt dasselbe, doch für die verfassungsrechtliche Beurteilung kann diese Unterscheidung relevant sein.
2. Praktische Relevanz
5 Zwei Mal waren bisher Ergänzungswahlen unmittelbar nach ordentlichen Nationalratswahlen erforderlich, beide im Jahr 1919, nach den allerersten Nationalratswahlen mit Proporzwahlrecht. Im Kanton Freiburg erhielt die Katholisch-Konservative Partei sechs der sieben Sitze im Nationalrat, hatte aber nur fünf Kandidaten auf der Liste aufgeführt.
6 Es ist an sich weiterhin denkbar, dass eine Partei (auch für sie selbst) überraschend viele Mandate erhält und nicht genügend viele Kandidierende aufgestellt hat – insbesondere bei neuen, allenfalls thematisch limitierten Parteien.
B. Rechtsvergleich
7 Die meisten Kantone, die ihr Parlament mittels eines Proporzwahlsystems wählen, regeln den Umgang mit überzähligen Mandaten ähnlich wie das BPR. Sie sehen in erster Linie die Möglichkeit vor, dass die Liste durch die (Mehrheit der) Unterzeichnenden des Wahlvorschlags ergänzt wird; bleibt diese Möglichkeit ungenutzt, wird eine Nachwahl durchgeführt, die nicht auf eine Partei resp. Liste beschränkt ist («freie Wahl»).
8 In fast allen Kantonen gilt das gleiche Verfahren für die Ergänzungswahl unabhängig vom Zeitpunkt der Ergänzung: im Fall von überzähligen Mandaten vor der Amtsdauer gleich wie bei Änderungen während der Amtsdauer.
III. Kommentierung des Normtextes
A. Anwendungsfall: «Werden einer Liste mehr Mandate zugeteilt, als sie Kandidaten aufführt»
9 Eingereichte Listen resp. Wahlvorschläge (Art. 21 ff.) dürfen auch weniger Namen aufführen, als im Wahlkreis Sitze zu vergeben sind. Wird ein solcher Wahlzettel bei der Wahl eingelegt, zählen die leeren Zeilen als Zusatzstimmen für diejenige Liste, deren Bezeichnung oder Nummer der Wahlzettel trägt (Art. 37 Abs. 1 BPR). Daher kann es vorkommen, dass eine Liste mehr Mandate zugesprochen erhält, als sie Kandidierende auf der Liste aufführt.
B. Verweis auf Art. 56 BPR, «Ergänzungswahl»
1. Proportionalität
10 Das BPR geht davon aus, dass die Mandate derjenigen Liste «gehören», die gemäss Erst- und Restverteilung einen Anspruch darauf hat.
2. Kritik
11 Das Verfahren der «Ergänzungswahl» gemäss Art. 56 BPR hat in der Lehre verschiedentlich Kritik erfahren.
12 Die Proportionalität wird an verschiedenen Stellen des BPR eingeschränkt, häufig allerdings in Konstellationen, die in der Praxis selten auftreten.
13 Es ist zu differenzieren, ob dies auch notwendig ist. Vor Beginn der Amtsdauer, d.h. unmittelbar nach der Willensäusserung der Wählenden, müssen deren Präferenzen möglichst proportional abgebildet werden, was durch die geltende Regelung der Ergänzungswahlen gewährleistet wird. Während der Amtsdauer hingegen ist dies aus zweierlei Gründen nicht mehr in derselben Absolutheit zu bejahen. Erstens ändern sich die Präferenzen der Bevölkerung natürlicherweise im Verlaufe der Zeit, werden aber im Rahmen der Nationalratswahlen nur periodisch, alle vier Jahre, geäussert. Zweitens kann sich auch die Zusammensetzung des Nationalrats ändern, wenn beispielsweise ein Mitglied die Partei wechselt.
Materialien
Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Wahl des Nationalrates nach dem Grundsatze der Proportionalität vom 26.11.1918, BBl 1918 V S. 121 ff. (zit. Botschaft NWG).
Bericht des Bundesrates an den Nationalrat betreffend die Nationalratswahlen für die XXV. Amtsperiode vom 22.11.1919, BBl 1919 V S. 637 ff. (zit. Bericht Nationalratswahlen 1919).
Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung zu einem Bundesgesetz über die politischen Rechte vom 9.4.1975, BBl 1975 I S. 1317 ff. (zit. Botschaft BPR 1975).
Literaturverzeichnis
Gruner Erich, Die Schweizerische Bundesversammlung 1848-1920, Band I, Bern 1966.
Hangartner Yvo/Kley Andreas, Die demokratischen Rechte in Bund und Kantonen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 1. Aufl., Zürich 2000.
Hangartner Yvo/Kley Andreas/Braun Binder Nadja/Glaser Andreas, Die demokratischen Rechte in Bund und Kantonen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 2. Aufl., Zürich 2023.
Joos Eduard, Parteien und Presse im Kanton Schaffhausen, Thayngen 1975.
Poledna Tomas, Wahlrecht im Bund, in: Thürer Daniel/Aubert Jean-François/Müller Jörg Paul (Hrsg.), Verfassungsrecht der Schweiz, Zürich 2001, S. 363–371.
Rhinow René, Nationalrat ohne Volkswahl? – Nachrücken von Parteignaden, ein Akt gegen das Demokratieprinzip, in: NZZ, 12.1.2008, S. 18.
Weber Anina, Mandatsverlust bei Parteiwechsel – Wem "gehört" ein Mandat bei Proporzwahlen?, SJZ 2011, S. 439–358.