Eine Kommentierung von Matthias Kradolfer
Herausgegeben von Stefan Schlegel / Odile Ammann
Art. 29a Rechtsweggarantie
Jede Person hat bei Rechtsstreitigkeiten Anspruch auf Beurteilung durch eine richterliche Behörde. Bund und Kantone können durch Gesetz die richterliche Beurteilung in Ausnahmefällen ausschliessen.
I. Eigenschaften der Rechtsweggarantie
1 Die Rechtsweggarantie öffnet in ihrem Anwendungsbereich den Zugang zur Justiz und beinhaltet das verfassungsmässige Recht, die mit einer «Rechtsstreitigkeit» verbundenen Sachverhalts- und Rechtsfragen einem Gericht mit voller Überprüfungsbefugnis zu unterbreiten.
2 Systematisch zählt die Rechtsweggarantie zu den Verfahrensgrundrechten.
3 Als ausgestaltungsbedürftiges Verfahrensgrundrecht weist die Rechtsweggarantie zwei Dimensionen auf. Sie räumt einerseits den grundrechtsberechtigten Personen einen justiziablen Anspruch auf qualifizierten und wirksamen Rechtsschutz ein (vgl. N. 1 f.). Andererseits verpflichtet sie in einer objektivrechtlichen Dimension sämtliche Staatsorgane, auf einen für alle Personen zugänglichen, effizienten und effektiven Rechtsschutz hinzuwirken. Sie ist in dieser objektiven Dimension eine Direktive für die Rechtsetzung und leitet die zukünftige Ausgestaltung des Rechtsschutzsystems an (vgl. N. 11 f.). Weiter bildet sie einen Orientierungspunkt für die rechtsanwendenden Behörden, wenn es um die Auslegung unbestimmter Rechtsbegriffe und die Konkretisierung von Generalklauseln geht. Zu denken ist an den vorsorglichen Rechtsschutz, der so zu handhaben ist, dass Art. 29a BV nicht unterlaufen wird (vgl. N. 43), oder den Grundsatz von Treu und Glauben im Prozessrecht.
4 Nach der Konzeption der Justizreform (vgl. N. 6) setzen die Vorinstanzen des Bundesgerichts die Rechtsweggarantie um. Art. 29a BV bettet sich daher in ein komplexes Geflecht von bundesrechtlichen Vorgaben für den Rechtsschutz durch kantonale Gerichte und erstinstanzliche Bundesgerichte ein. Diese Vorgaben sind für die rechtsanwendenden Behörden «massgebend» im Sinn von Art. 190 BV.
II. Kontexte von Art. 29a BV
A. Historische Hintergründe
5 Ein mit Art. 29a BV vergleichbares Grundrecht enthielt weder die erste Bundesverfassung aus dem Jahr 1848 noch jene aus dem Jahr 1874. Art. 113 Abs. 1 Ziff. 3 BV 1874 gewährleistete zwar den Zugang zum Bundesgericht bei Verfassungsverletzungen.
6 Der bundesrätliche Vorschlag war Teil der Justizreform, die ihrerseits in das Vorhaben einer Totalrevision der Bundesverfassung eingebettet war.
7 Im Zivil- und Strafrecht war der gerichtliche Rechtsschutz bereits vor Inkrafttreten der Rechtsweggarantie weitgehend sichergestellt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die verwaltungsinterne Rechtspflege die «dominierende Form»
des Rechtsschutzes in öffentlich-rechtlichen Streitigkeiten. Auf kantonaler Ebene führte der Rechtsweg in der Regel, allenfalls über ein verwaltungsinternes Beschwerde- oder Rekursverfahren, an den Regierungsrat (Exekutive).Auf Bundesebene bestand seit Erlass des Verwaltungs- und Disziplinarrechtspflegegesetzes (VDG, in Kraft getreten am 1. März 1929) ein auf wenige Materien verengter Zugang zum Bundesgericht.In vielen Angelegenheiten des öffentlichen Bundesrechts blieb der Bundesrat die letzte Rechtsmittelinstanz.
Ein Teil der deutschsprachigen Verwaltungsrechtslehre stand diesem Rechtszustand kritisch gegenüber. Fritz Fleiner (1867–1937) urteilte mit deutlichen Worten: «Der Bürger, der sich über Missgriff und Willkür der Verwaltungsbehörden (…) beklagen will, findet zur Stunde nur einen sehr unvollkommenen Rechtsschutz»
. Das von Fleiner artikulierte Unbehagen gegenüber einer verwaltungsinternen Rechtspflege steht in der Tradition einer bereits im 19. Jahrhundert polemisch geführten Auseinandersetzung über die «richtige» Kontrolle der Verwaltungstätigkeit.Während die verwaltungsinterne Rechtspflege im Verdacht stand, nicht unabhängig zu sein,galt die Verwaltungsgerichtsbarkeit als «Krönung des Rechtsstaats»oder als «Schlussstein» in dessen «Gewölbe». Nach dem Zweiten Weltkrieg versachlichte sich diese Diskussion allmählich und in der Lehre wuchs das Bewusstsein für die rechtsstaatliche Bedeutung der verwaltungsinternen Rechtspflege.Auf dem Schweizerischen Juristentag 1947 wiesen Max Imboden (1915–1969) und Henri Zwahlen (1911–1974) insbesondere auf den Zusammenhang zwischen dem demokratischen Staatsaufbau der Schweiz und dem Modell der verwaltungsinternen Rechtspflege hin.
Zunächst in den Kantonen,
dann ab den 1960er Jahren auch auf Bundesebenesetzte sich der Rechtsschutz durch Gerichte in Verwaltungsstreitigkeiten allmählich durch. Die Zuständigkeit der Verwaltungsgerichte beruhte entweder auf einer Generalklausel mit Ausnahmekatalog oder einer enumerativen Aufzählung der anfechtbaren Streitsachen.Wo der breite Anwendungsbereich der Garantien der EMRK (vgl. N. 5) diese Zuständigkeiten überlagerte, wurden Rechtsschutzlücken im Schweizer Recht sicht- und spürbar. Erst die Umsetzung von Art. 29a BV (vgl. N. 6) entschärfte diese Rechtsschutzprobleme durch eine praktisch flächendeckende gerichtliche Kontrolle.
8 Dass sich mit der Rechtsweggarantie die gerichtliche Kontrolle der Verwaltungstätigkeit weitgehend durchsetzte, kann dazu verleiten, Rechtsschutz mit gerichtlichem Rechtsschutz gleichzusetzen.
B. Internationale Rechtsweg-, Rechtsmittel- und Rechtsschutzgarantien
9 Wirksamer Rechtsschutz ist ein Grundanliegen des internationalen Menschenrechtsschutzes.
10 Wenn sich der sachliche Anwendungsbereich einer dieser internationalen Garantien mit jenem von Art. 29a BV deckt, sind beide Verfahrensgrundrechte anwendbar und der Rechtsschutz muss den Anforderungen des nationalen wie des internationalen Rechts entsprechen. Die praktisch bedeutsamsten Überschneidungen bestehen mit Art. 6 Ziff. 1 EMRK (vgl. zum Rangverhältnis bereits N. 4). Eine strafrechtliche Anklage oder eine zivilrechtliche Streitigkeit im Sinn von Art. 6 Ziff. 1 EMRK dürfte in der Regel auch eine «Rechtsstreitigkeit» nach Art. 29a BV begründen (vgl. N. 18 ff.). Der Konnex der beiden Rechtsweggarantien lässt sich entstehungsgeschichtlich erklären: Die Rechtsprechung des EGMR zu Art. 6 Ziff. 1 EMRK war zum einen ein wesentlicher Innovationsfaktor für das Schweizer Verfahrensrecht, zum anderen ist die nationale Rechtsweggarantie Art. 6 Ziff. 1 EMRK nachgebildet (vgl. N. 5). Dieser entstehungsgeschichtliche Zusammenhang legt eine harmonisierende Auslegung von Art. 29a BV und Art. 6 Ziff. 1 EMRK nahe. Wo die nationale Rechtsweggarantie eine Auslegungsfrage aufwirft, sollte die Rechtsprechung des EGMR zu Art. 6 Ziff. 1 EMRK konsultiert werden.
C. Grundverständnisse des wirksamen judikativen Rechtsschutzes
11 Die Ausgestaltung des gerichtlichen Rechtsschutzes bewegt sich zwischen verschiedenen Zielgrössen. Auf eine Kurzformel gebracht soll die Justiz schnell, mit wenig Aufwand und fair eine individuelle Rechtsposition schützen sowie das objektive Recht verwirklichen. Kaum ein Gericht kann allen diesen Anforderungen in jedem Fall gerecht werden, zumal zwischen ihnen Konflikte bestehen. Ein schnelles Verfahren birgt beispielsweise das Risiko von Fehlurteilen, und ein aus Sicht der Parteien faires Ergebnis ist nicht zwingend objektiv richtig. Solche Zielkonflikte verdeutlichen, dass die Einrichtung eines Rechtsschutzsystems als «Optimierungs- und Verteilungsproblem»
12 Nach dem kontinentaleuropäischen Grundverständnis hängt die Wirksamkeit des (gerichtlichen) Rechtsschutzes von einer Reihe organisatorischer Faktoren ab: Welche Behörde gewährt ihn? Wie sind die Klage- und Rechtsmittelvoraussetzungen ausgestaltet? Welche Rügen können vorgebracht werden? Wie intensiv fällt die Kontrolle durch den angerufenen Spruchkörper aus?
D. Rechtsweggarantie und Rechtsstaat
13 Art. 29a BV markiert einen Kristallisationspunkt des schweizerischen Rechtsstaatsprinzips, denn gerichtlicher Rechtsschutz und Rechtsstaat bedingen sich gegenseitig. Der Zugang zu einem unabhängigen Gericht bildet im Rechtsstaat die Kehrseite des staatlichen Gewalt- und Rechtsetzungsmonopols.
III. Anwendungsbereich der Rechtsweggarantie
A. Persönlicher Anwendungsbereich: «Jede Person»
14 Natürliche und juristische Personen des Privatrechts können sich ohne weiteres auf Art. 29a BV berufen.
B. Sachlicher Anwendungsbereich: «Rechtsstreitigkeit»
1. Begriffselemente
a. Verfassungsautonome Begriffsbildung
15 Der sachliche Anwendungsbereich der Rechtsweggarantie knüpft an den Begriff der «Rechtsstreitigkeit» («cause», «controversie giuridiche») an. Was ist darunter zu verstehen? Ein Votum des ständerätlichen Kommissionsberichterstatters im Parlament und ein Arbeitspapier der Subkommission der Totalrevision der Bundesrechtspflege deuten darauf hin, dass dieser unbestimmte Verfassungsbegriff gestützt auf die Prozessgesetze zu interpretieren ist.
16 Dieses verfassungsautonome Verständnis der «Rechtsstreitigkeit» ist einer am Prozessrecht orientierten Auslegung aus drei Gründen vorzuziehen. Erstens sind Art. 29a BV und Art. 6 Ziff. 1 EMRK entstehungsgeschichtlich miteinander verknüpft. Bei Zweifelsfragen rund um die Rechtsweggarantie empfiehlt es sich deshalb, die Praxis des EGMR zu konsultieren (vgl. N. 10). Dieser legt Art. 6 Ziff. 1 EMRK losgelöst von den Rechtsordnungen der Mitgliedstaaten aus (vgl. N. 5), was dafür spricht, auch Art. 29a BV in diesem Sinn autonom zu begreifen. Zweitens schafft der Zugang zur Justiz im demokratischen Rechtsstaat ein wichtiges Gegengewicht zu anderen Staatsorganen (vgl. N. 13). Ein verfassungsautonomes Verständnis ist vor diesem Hintergrund auch aus gewaltenteiligen Überlegungen zu bevorzugen. Es erlaubt der Judikative, die Reichweite der Rechtsweggarantie zu beeinflussen, ermöglicht ihr damit ein «Gegen-Denken»
17 Ein verfassungsautonomes Verständnis der «Rechtsstreitigkeit» bedeutet weder, dass ein Gericht stets seine Überprüfungsbefugnis voll ausschöpfen muss (vgl. N. 41 f.), noch, dass jeder staatliche Akt der gerichtlichen Kontrolle zugänglich ist. Nur diejenigen Angelegenheiten, die bestimmte Eigenschaften aufweisen, fallen in den sachlichen Anwendungsbereich von Art. 29a BV.
b. Begriffselement (1): Rechtsposition
18 Die Rechtsposition, die den sachlichen Anwendungsbereich von Art. 29a BV eröffnet, leitet sich nicht aus der Rechtsweggarantie selbst ab. Im Gegenteil setzt der verfassungsrechtliche Anspruch auf gerichtlichen Rechtsschutz eine vorbestehende Position im geltenden Recht voraus.
19 Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichts begründen beispielsweise das Recht auf freie Meinungsäusserung gegenüber der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG),
20 Auch vertragliche Rechtspositionen im Zivil- und öffentlichen Recht unterstehen Art. 29a BV. Da die theoretische Durchdringung der Vertragsform im öffentlichen Recht weniger weit fortgeschritten ist als im Privatrecht, erweist sich der Rechtsschutz im Umfeld des öffentlich-rechtlichen Vertrags allerdings als problembehaftet.
c. Begriffselement (2): Individuelle Streitigkeit
21 Die so umschriebene Rechtsposition muss Gegenstand einer individuellen Streitigkeit sein. Auszugehen ist von einem materiellen Streitverständnis.
22 Der individuelle Charakter der Streitigkeit ergibt sich aus deren spezifischen Beziehungsnähe zur Rechtssphäre der betroffenen Person.
23 Bis jetzt näherte sich die Verfassungspraxis dem individuellen Charakter der Rechtsstreitigkeit negativ und in Abgrenzung zur Popularbeschwerde an.
24 Vor allem Akte mit generell-abstrakter oder generell-konkreter Regelungsstruktur bereiten Abgrenzungsprobleme. Je mehr Personen von ihnen betroffen sind, desto schwerer fällt es, von einer individuellen Streitigkeit zu sprechen. Nur wenn die rechtsuchende Person durch den fraglichen Akt stärker in einer Rechtsposition tangiert ist als die Allgemeinheit, kann die Rechtsweggarantie angerufen werden.
d. Begriffselement (3): Schützenswert
25 Das letzte Begriffselement der «Rechtsstreitigkeit» («schützenswert») setzt voraus, dass sich der gerichtliche Entscheid auf die Rechtsposition der betroffenen Person auswirkt.
26 Kaum Probleme bereitet in diesem Zusammenhang das praktische Interesse. Dieses ist stets zu bejahen, wenn sich ein gerichtlicher Entscheid rechtlich oder faktisch auf die Rechtsposition der betroffenen Person auswirkt.
27 Gestützt auf das Erfordernis des aktuellen und praktischen Interesses werden Zwischenentscheide aus dem sachlichen Anwendungsbereich von Art. 29a BV ausgeschlossen, wenn sie ohne Nachteil noch mit dem Endentscheid angefochten werden können.
2. Realakte
28 Das öffentliche Verfahrensrecht ist verfügungszentriert: Erst die Verfügung öffnet den Weg zum Rechtsschutz.
29 Auf Bundesebene ist für den Rechtsschutz gegenüber Realakten von Art. 25a VwVG auszugehen. Demgemäss kann eine Person eine Verfügung über einen Realakt verlangen, wenn sie durch diesen persönlich betroffen ist und ein schutzwürdiges Interesse nachweist.
3. Verwaltungsinterne Anordnungen
30 Verwaltungsinterne Anordnungen («actes internes»)
31 Vergleichbare Rechtsschutzprobleme werfen generell-abstrakte Dienstanordnungen (sog. vollzugslenkende Verwaltungsverordnungen) auf. Diese fassen eine Verwaltungspraxis zusammen und sollen den einheitlichen wie rechtsgleichen Vollzug des materiellen Rechts sicherstellen.
IV. Teilgehalte der Rechtsweggarantie
32 Die aus Art. 29a BV fliessenden Anforderungen an den gerichtlichen Rechtsschutz lassen sich in drei Teilgehalte aufgliedern.
A. Organisatorischer Teilgehalt: Rechtsschutz durch ein Gericht
33 Innerhalb seines Anwendungsbereichs vermittelt Art. 29a BV den grundrechtsberechtigten Personen einen Anspruch auf einmalige gerichtliche Beurteilung ihrer «Rechtsstreitigkeit».
34 Diese kantonalen Vorinstanzen setzen die Rechtsweggarantie dort um, wo kein erstinstanzliches Bundesgericht (Bundestrafgericht, Bundesverwaltungsgericht, Bundespatentgericht) zuständig ist. Im interkantonalen Verhältnis müssen die Kantone durch Konkordat oder Bezeichnung eines kantonalen Gerichts
35 Die Wirksamkeit des gerichtlichen Rechtsschutzes hängt in seiner praktischen Umsetzung von den sachlichen und personellen Ressourcen ab, welche der Justiz zur Verfügung stehen. Ohne bedarfsgerechte Infrastruktur kann ein Gericht seinen Rechtsschutzauftrag nicht wirksam wahrnehmen. Dementsprechend ist die finanzielle Ausstattung der Judikative auf die verfassungsrechtlichen Vorgaben auszurichten.
36 Der weite Gestaltungsspielraum der Rechtsetzung (vgl. N. 2) bringt es mit sich, dass sich Art. 29a BV kaum weitergehende Vorgaben für die Organisation des Rechtsschutzsystems entlocken lassen. So spielt es für die Wirksamkeit des Rechtsschutzes nach der bundesgerichtlichen Rechtsprechung keine Rolle, ob der Gesetzgeber einen zivil- oder öffentlich-rechtlichen Rechtsweg vorsieht.
B. Prozeduraler Teilgehalt: Zugang zu einem Gericht
37 Auch im Anwendungsbereich von Art. 29a BV bleibt der Zugang zur Justiz an prozessuale Voraussetzungen geknüpft.Die Rechtsweggarantie verschafft der berechtigten Person keinen prozessualen «Passepartout». Diese muss die üblichen Eintretens- und Prozessvoraussetzungen dartun, allenfalls einen Kostenvorschuss leisten und den Prozess entsprechend dem anwendbaren Verfahrensrecht führen.
38 Im Anwendungsbereich der eidgenössischen Straf- und Zivilprozessordnung können praktisch alle Verfahrenshandlungen von Gesetzes wegen an ein Gericht weitergezogen werden.
39 Im Bereich des öffentlichen Rechts sind die Kantone gestützt auf Art. 29a BV verpflichtet, bei «Rechtsstreitigkeiten» im Zusammenhang mit verfügungsfreiem Verwaltungshandeln eine gerichtliche Kontrolle vorzusehen (vgl. N. 28 f.). Dasselbe gilt für verwaltungsinterne Anordnungen mit Auswirkungen auf eine schützenswerte Rechtsposition (vgl. N. 30 f.). Kennt das anwendbare Verfahrens- und Organisationsrecht keinen den Anforderungen von Art. 29a BV genügenden Zugang zu einem Gericht, ist der berechtigten Person unmittelbar gestützt auf die Rechtsweggarantie eine grundrechtskonforme Anfechtungsmöglichkeit zu eröffnen.
C. Finaler Teilgehalt: Wirksamer Rechtsschutz
40 Art. 29a BV fordert von der Justiz die umfassende Überprüfung der «Rechtsstreitigkeit» in tatsächlicher und in rechtlicher Hinsicht.
41 Im öffentlichen Recht urteilen Gerichte grundsätzlich als zweite oder dritte Instanzen und überprüfen einen vorbestehenden Entscheid. Wo die Vorinstanzen der Verwaltungsgerichte über einen Wissensvorsprung verfügen, stellt sich die Frage, wie weit die judikative Kontrolle reichen soll. Nach der insoweit klaren Rechtsprechung des Bundesgerichts erstreckt sich die von Art. 29a BV geforderte Kontrolle nicht auf die Angemessenheit einer Verwaltungsentscheidung; Ermessensspielräume bleiben also von der gerichtlichen Kontrolle ausgespart.
42 Aus dem Blickwinkel des Individualrechtsschutzes bedeuten Ermessensentscheide der Verwaltung einen Einbruch in das verfassungsrechtlich gebotene gerichtliche Kontrollniveau.
43 Wirksamer Rechtsschutz hat dort anzusetzen, wo eine Rechtsposition verletzt wurde. Aus Sicht der Betroffenen geht es um die Wiederherstellung des rechtmässigen Zustands. Dieser Teilgehalt der Rechtsweggarantie kann zunächst durch den Zeitfaktor beeinträchtigt werden. So bergen kurze Verjährungsfristen die Gefahr, dass ein Anspruch wegen Zeitablaufs nicht mehr durchsetzbar ist, bevor die Betroffenen von ihm Kenntnis erlangen. Dies verletzt die Rechtsweggarantie.
V. Ausnahmen, Einschränkungen und Verzicht
44 Die Rechtsweggarantie gilt nicht absolut. Zunächst sind Akte der Bundesversammlung und des Bundesrates im Prinzip nicht anfechtbar (vgl. N. 45 ff.). Art. 29a Satz 2 BV erlaubt dem Gesetzgeber überdies, von der Rechtsweggarantie abzuweichen. Solche bereichsspezifischen Ausnahmen bedürfen besonderer Rechtfertigung (vgl. N. 48 ff.). Davon zu unterscheiden sind Einschränkungen von Art. 29a BV. Während bereichsspezifische Ausnahmen den organisatorischen Teilgehalt von Art. 29a BV betreffen, beziehen sich Einschränkungen auf dessen prozedurale und finale Teilgehalte (vgl. N. 52 ff.).
A. Akte der Bundesversammlung und des Bundesrates
45 Nach Art. 189 Abs. 4 Satz 1 BV können Akte der Bundesversammlung und des Bundesrates nicht beim Bundesgericht angefochten werden. Diese Bestimmung knüpft den Ausschluss der Anfechtbarkeit an das entscheidende Organ. Hinter ihr steht die französische Theorie der «actes de gouvernement», die postuliert, dass sämtliche Akte der Regierung und des Parlaments politisch und damit nicht justiziabel seien.
46 Die Theorie der «actes de gouvernement» ist in der Allgemeinheit, wie sie in Art. 189 Abs. 4 Satz 1 BV verwirklicht wird, kaum haltbar.
47 Die Anwendungsbeispiele von Art. 189 Abs. 4 Satz 1 BV ergeben ein buntes Bild: Nicht anfechtbar sind die Abstimmungserläuterungen des Bundesrats,
B. Gesetzliche Ausnahmen (Art. 29a Satz 2 BV)
48 Nach Art. 29a Satz 2 BV können Bund und Kantone die richterliche Beurteilung in Ausnahmefällen durch Gesetz ausschliessen. Diese Ausnahmeklausel kommt nur innerhalb des sachlichen Anwendungsbereichs von Art. 29a BV zur Anwendung. Eine Auseinandersetzung, welche die Begriffselemente der «Rechtsstreitigkeit» nicht erfüllt, fällt von vornherein nicht unter die Rechtsweggarantie. Die Lehre spricht hier von unechten Ausnahmen von Art. 29a BV.
49 Die Ausnahmeklausel in Art. 29a Satz 2 BV ist restriktiv zu handhaben.
50 Auf Bundesebene kommt Art. 29a Satz 2 BV aus zwei Gründen eingeschränkte eigenständige Bedeutung zu.
51 Im Zuständigkeitsbereich der Kantone wird die Ausnahmeklausel von Art. 29a Satz 2 BV durch Art. 86 Abs. 3 BGG konkretisiert.
C. Einschränkungen
52 Verfahrensgrundrechte statuieren prozedurale «Mindestgarantien»
53 Einschränkungen von Art. 29a BV unterliegen weniger strengen Anforderungen als echte Ausnahmen nach Art. 29a Satz 2 BV. Sie müssen zwar auch auf einer rechtlichen Grundlage beruhen, doch sind bei der Normstufe und -bestimmtheit den Flexibilisierungsbedürfnissen der Rechtsetzung Rechnung zu tragen. Weiter müssen Einschränkungen der Rechtsweggarantie einem öffentlichen Interesse dienen und verhältnismässig sein.
54 Eine praktisch sehr bedeutsame Einschränkung von Art. 29a BV stellen Gerichtskosten dar. Gemäss einer im Jahr 2021 publizierten Studie beträgt die Gerichtsgebühr zur Durchsetzung einer zivilrechtlichen Forderung von Fr. 100'000.00 im schweizweiten Durchschnitt Fr. 8'189.00. Hinzu kommen weitere Rechtsverfolgungskosten (eigene Anwaltskosten, Kosten eines Beweisverfahrens, allenfalls gegnerische Anwaltskosten). Das Kostenrisiko dürfte bei rund Fr. 34'330.00 liegen.
55 Stärker als im Zivil- spielen im öffentlichen Verfahrensrecht die rechtsstaatlichen Funktionen der Justiz (N. 13) eine Rolle. In einem solchen Verfahren kann es beispielsweise um den Schutz zukünftiger Generationen gehen.
D. Verzicht
56 Auf den gerichtlichen Rechtsschutz kann die grundrechtsberechtigte Person verzichten und sich einem privaten Schiedsgericht unterwerfen.
Stand der Kommentierung: Juli 2023.
Zum Autor
PD Dr. iur. Matthias Kradolfer, Rechtsanwalt, ist Oberrichter, nebenamtlicher Bundesrichter und Privatdozent für öffentliches Recht an der Universität Zürich.
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Fussnoten
- BGE 148 I 104 E. 4.1; Bachmann, S. 230; Biaggini, Art. 29a BV N. 2 und 7 f.; Dubey, N. 4143; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 1; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 4 f.; Kälin, Rechtsweggarantie, S. 53; Kiener/Kälin/Wyttenbach, § 42 N. 4; Rhinow, S. 195; Rhinow/Schefer/Uebersax, N. 2836; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 13.
- Art. 29, 30 und 31 BV.
- CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 1; Thurnherr, Verfahrensgrundrechte, N. 2; Uhlmann, Verfahrensgrundrechte, N. 1.
- Kölz/Häner/Bertschi, N. 98 f.; Müller/Schefer, S. 911; Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 416 f.; so schon Botschaft neue Bundesverfassung, S. 523.
- Vgl. Kiss, S. 293; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 7; Koller, Rechtsweggarantie, S. 308; Müller, Rechtsweggarantie, S. 169; Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 433; Schindler, Verwaltungsermessen, N. 408; Biaggini/Uhlmann, N. 20. Vgl. zu Art. 19 Abs. 4 des deutschen Grundgesetzes (GG): BVferGE 107, 395 (408): «Es ist Aufgabe des Gesetzgebers, das Rechtsschutzsystem näher auszuformen und insbesondere die prozessualen Voraussetzungen für Rechtsmittel und Rechtsbehelfe festzulegen. Die Verfahrensordnung ist so auszugestalten, dass effektiver Rechtsschutz für den einzelnen Rechtsuchenden besteht, aber auch Rechtssicherheit hergestellt wird». Das Erfordernis eines wirksamen Rechtsschutzes ist überdies in der Europäischen Menschenrechtskonvention angelegt. Diese beruht auf der Idee eines mehrstufigen Grundrechtsschutzes und verlangt von den Signatarstaaten einen wirksamen innerstaatlichen Rechtsschutz. Erst nach Erschöpfung des innerstaatlichen Rechtsschutzes kann Beschwerde an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte erhoben werden, EGMR Sejdovic v. Italy, 56581/00, 1.3.2006, § 46; EGMR Apostol v. Georgia, 40765/02, 28.11.2006, § 35.
- Tritt eine Behörde auf ein Rechtsmittel nicht ein mit der Begründung, dieses sei rechtsmissbräuchlich erhoben worden, kollidieren der Grundsatz von Treu und Glauben (in Form des Rechtsmissbrauchsverbots) und die Rechtsweggarantie. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichts kann sich eine Behörde deshalb nur in offensichtlichen (Ausnahme-)Fällen auf das Rechtsmissbrauchsargument stützen, um auf ein Rechtsmittel nicht einzutreten (BGer 2C_599/2020 vom 24.11.2020 E. 3.4).
- BGE 137 I 128 E. 4.3.2; BGer 5A_502/2018 vom 19.12.2018 E. 3.2.1; 2C_127/2018 vom 30.4.2019 E. 3.3.1; Biaggini, Art. 29a BV N. 10; Griffel, Rechtsweggarantie, S. 276; Uhlmann, Principle, S. 312.
- Beusch, S. 739; Dubey, N. 4125; Griffel, Rechtsweggarantie, S. 271; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 43 f.; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 7; vgl. auch CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 39.
- SR 0.101.
- BGE 125 II 417 E. 4c (sog. «PKK-Praxis»); bestätigt z.B. mit BGE 136 III 168 E. 3.3.2; BGE 139 I 16 E. 5.1; BGE 142 II 35 E. 3.2.
- Botschaft neue Bundesverfassung, S. 503; Kälin, Staatsrechtliche Beschwerde, S. 5; Kley, S. 89 f.; Koller, Rechtsweggarantie, S. 311.
- AS 1974 2151.
- EGMR Golder v. United Kingdom, 4451/70, 21.2.1975, § 30 ff.
- Ausführlich Herzog, Verwaltungsrechtspflege, S. 10 f. und S. 119 ff.; EMRK-Komm.-Miehsler, Art. 6 EMRK N. 56 ff.; Grabenwarter/Pabel, N. 7 ff. zu § 24; aus der älteren Rechtsprechung: EGMR Ringeisen v. Austria, 2614/65, 16.7.1971, § 94; EGMR König c. Allemagne, 6232/73, 28.6.1978, § 87 ff.; EGMR Benthem c. Pays-Bas, 8848/80, 23.10.1985, § 34 ff.; EGMR Sporrong and Lönnroth v. Sweden, 7152/75, 23.9.1982, § 79 ff.
- Eberhard Schmidt-Assmann, Deutsches und europäisches Verwaltungsrecht, DVBL 1993, S. 924–936, S. 927.
- Haefliger/Schürmann, S. 260 f.; Uhlmann, Principle, S. 304. Die Schweiz hatte bei der Ratifikation der EMRK einen Vorbehalt zu Art. 6 Ziff. 1 EMRK angebracht, welchen der EGMR mit dem Urteil Belilos für ungültig erklärte (EGMR Belilos c. Suisse, 10328/83, 29.4.1988, § 50 ff.); zu den Auswirkungen dieses Urteils Griffel, Rechtsschutz, N. 17.
- Botschaft neue Bundesverfassung, S. 502 ff. und 523 ff. sowie Art. 25a VE 96 Reformbereich Justiz. Dieser Vorschlag hatte mehrere Vorläufer: Der von der Expertenkommission Furgler ausgearbeitete Verfassungsentwurf aus dem Jahr 1977 (VE 1977) sah erstmals eine Rechtsweggarantie auf Verfassungsstufe vor (Art. 20 Abs. 1 VE 1977). Unter dem Titel «Rechtsschutz im Allgemeinen» übernahm eine Modellstudie des Eidgenössischen Justizdepartements (EJPD) vom 30.10.1985 die Formulierung des Entwurfs 1977 (Bericht Totalrevision Bundesverfassung, S. 195). Der bundesrätliche Vorentwurf aus dem Jahr 1995 knüpfte an dieses Vorbild an (vgl. Art. 167 VE 1995; Erläuterungen Verfassungsentwurf [1995], S. 295 f.). Zur Entstehungsgeschichte näher A. Flückiger, S. 31 ff.; Kiss, S. 288 f.; Weber, S. 177 f.
- Botschaft neue Bundesverfassung, S. 503 und S. 524.
- Die Justizreform bildete die sog. «Vorlage C», die zusammen mit dem Projekt der Nachführung der Bundesverfassung («Vorlage A») und der Reform der Volksrechte («Vorlage B») die Totalrevision prägten; dazu Botschaft neue Bundesverfassung, S. 33 ff.; Expertenkommission für die Totalrevision der Bundesrechtspflege, S. 20 f.
- Botschaft neue Bundesverfassung, S. 494; dazu Kälin, Rechtsweggarantie, S. 52; Koller, Bundesrechtspflege, S. 59 ff.; Rhinow, S. 192 f.
- Kiss, S. 289 f.; vgl. Botschaft neue Bundesverfassung, S. 496 f.
- 1993 beauftragte das Eidgenössische Justizdepartement (EJPD) eine Expertenkommission zur Vorbereitung einer umfassenden Reform der Bundesrechtspflege, die im Juni 1997 ihren Schlussbericht vorlegte (Expertenkommission für die Totalrevision der Bundesrechtspflege, S. 8 f.). Zum Verhältnis der Justizreform zur Totalrevision der Bundesrechtspflege: Expertenkommission für die Totalrevision der Bundesrechtspflege, S. 20 («Verhältnis der Ergänzung»); Botschaft Totalrevision der Bundesrechtspflege, S. 4220 f.
- BBl 2000 2990 f.
- SR 173.110.
- SR 173.32.
- AS 2006 1059; AS 2006 1069.
- Vgl. beispielsweise die BGer-Urteile 2C_64/2007 vom 29.3.2007 E. 3.1; 2D_138/2007 vom 21.2.2008 E. 2.1; 1C_365/2008 vom 8.10.2008 E. 2.
- Kölz/Häner/Bertschi, N. 180; Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 453; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 2; kritisch Gächter, S. 32 f.
- Gächter, S. 31.
- Tophinke, S. 89.
- Zur entwicklungsgeschichtlichen Einordnung der Rechtsweggarantie auch Griffel, Rechtsschutz, N. 16 ff.; Thurnherr, Verfahrensgrundrechte, N. 12 f.; Marti, S. 524; Moor/Poltier, S. 637 f.
- Imboden, S. 32a (bezogen auf die Deutschschweiz; für die französischsprachige Schweiz Zwahlen, S. 110a ff.)
- Vgl. Leonhard Jenny, Die Verwaltungsrechtspflege in der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Glarus 1910, S. 28 ff.
- Schindler, Verwaltungsermessen, N. 163; vgl. dazu die Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung zum Beschlussentwurf betreffend Aufzählung von Kompetenzen des Verwaltungsgerichts vom 27.3.1925, BBl 1925 II 301–340.
- Vgl. Wilhelm Birchmeier, Handbuch des Bundesgesetzes über die Organisation der Bundesrechtspflege, Zürich 1950, S. 416 f. und S. 479 ff.
- Fritz Fleiner, Eidgenössische Verwaltungsgerichtsbarkeit, NZZ vom 26.5.1921, Nr. 764 (nicht paginiert).
- Zu diesen historischen Diskussionen näher Thomas Würtenberger, Kontrolle von Verwaltungshandeln ab 1806: Justizstaat versus Administrativjustiz, in: Karl-Peter Sommermann/Bert Schaffarzik (Hrsg.), Handbuch der Geschichte der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Deutschland und Europa, Heidelberg 2019, S. 31–50, S. 38–42; Regina Ogorek, Richterkönig oder Subsumtionsautomat? Zur Justiztheorie im 19. Jahrhundert, in: Regina Ogorek, Aufklärung über Justiz, Zweiter Halbband, Frankfurt am Main 2008, S. 280–337; für die Schweiz Matthias Kradolfer, Justitias «Emancipation» – Zur Unabhängigkeit der Justiz in der schweizerischen Eidgenossenschaft 1798–1848, Zürich et al. 2011, S. 237–241 sowie S. 264–270.
- Vgl. Paul Speiser, Die Verwaltungsrechtspflege in den Kantonen, ZSR 8 (1889) II, S. 539–561, S. 545.
- Fleiner, S. 40; ähnlich Giacometti, S. 489 (die Verwaltungsgerichtsbarkeit als die «rechtsstaatlich vollendetest[e] Organisationsform» des Rechtsschutzes).
- Richard Thoma, Über die Grundrechte im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, in: Hermann Wandersleb/Erich Traumann (Hrsg.), Recht, Staat, Wirtschaft, Dritter Band, Düsseldorf 1951, S. 9–19, S. 9.
- Schindler, Verwaltungsgerichtsbarkeit, N. 15.
- Imboden, S. 33a f.; Zwahlen, S. 134a.
- Vgl. Herzog, Auswirkungen, S. 56; Schindler, Verwaltungsgerichtsbarkeit, N. 15 f.
- Auf Bundesebene löste die «Mirage-Affäre» (1964) unter anderem zwei Gesetzgebungsprojekte aus, welche das öffentliche Verfahrensrecht deutlich umgestalteten: Die Kodifikation des Verwaltungsverfahrens und die Einführung einer beschränkten Generalklausel zugunsten des Bundesgerichts, vgl. dazu Botschaft VwVG, S. 1359 ff.; Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über den Ausbau der Verwaltungsgerichtsbarkeit im Bunde vom 24.9.1965, BBl 1965 II 1265–1347, S. 1300 ff.
- Gygi, S. 103 ff.; Marti, S. 516 f.; Herzog, Verwaltungsrechtspflege, S. 380 ff.; Kley, S. 7 ff., je m.w.H.
- Davor warnt mit Recht Schmidt-Assmann, S. 213.
- Vgl. BGE 130 I 388 E. 4: «Das Bundesgericht hat vielmehr festgehalten, dass nach schweizerischer Auffassung und Tradition zum Rechtsschutz sowohl der verwaltungsinterne wie auch der gerichtliche Rechtsschutz gehörten und dass beide zusammen betrachtet werden müssten; der Begriff des Rechtsschutzes stelle kein Synonym für Gerichtsschutz dar».
- Schindler, Verwaltungsermessen, N. 411 f.; Dike-Komm.-Schindler, Einleitung N. 23; vgl. auch Müller, Rechtsweggarantie, S. 178; Uhlmann, Kontrolle, S. 488 f.
- Art. 8 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung (A/RES/217): «Toute personne a droit à un recours effectif devant les juridictions nationales compétentes contre les actes violant les droits fondamentaux qui lui sont reconnus par la constitution ou par la loi».
- SR 0.103.2
- Hangartner, S. 132 f.; Müller/Schefer, S. 908; Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 410.
- Müller/Schefer, S. 910; Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 411.
- BGE 147 I 280 E. 7; BGE 138 I 6 E. 6; BGE 131 I 455 E. 1.2.5; Boillat/O’Flaherty, S. 21 f.
- Ähnlich Dubey, N. 4121; Griffel, Rechtsschutz, N. 21; Ders., Rechtsweggarantie, S. 276 f.; Kayser, Zugang, N. 41; Kiener/Rütsche/Kuhn, N. 199; Keller, N. 4 und 10; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 7; Ders., Justizreform, S. 749; Thurnherr, Verfahrensgrundrechte, N. 10 f.
- Christoph Rohner, Probleme des Rechtsschutzes, ZBl 1991, S. 477–494, S. 480; für das Verwaltungsverfahrensrecht Dike-Komm.-Schindler, Einleitung N. 28; vgl. auch BVerfGE 116, 135 (154).
- Vgl. für das deutsche Recht Friedrich Schoch, Gerichtliche Verwaltungskontrolle, in: Wolfgang Hoffmann-Riem/Eberhard Schmidt-Assmann/Andreas Vosskuhle (Hrsg.), Grundlagen des Verwaltungsrechts, Band III, 2. Aufl., München 2013, S. 747–1047, N. 4 f.; für das französische Recht Thibaut Berranger et al., Droit public général, 8. Aufl., Paris 2020, N. 1874 f. und N. 1890; in komparatistischer Perspektive Kayser, Zugang, N. 96–99.
- Der ausgeprägt föderalistische Staatsaufbau der Schweiz trägt zu dieser Qualifikation bei. So steht den Gemeinden gestützt auf die Gemeindeautonomie ein relativ weitgehendes Beschwerderecht zu (z.B. BGE 141 I 36 E. 5.3 f., vgl. auch die Hinweise in Fussnote 72). Der dezentrale Vollzug von öffentlichem Bundesrecht wird sodann vielfach durch ein Beschwerderecht von Bundesbehörden flankiert (z.B. Art. 48 Abs. 4 der Raumplanungsverordnung [RPV, SR 700.1]; Art. 62 Abs. 1bis des Bundesgesetzes über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts [ATSG, SR 830.11] in Verbindung mit einem Ausführungserlass [aus der Praxis z.B. BGE 141 V 191 E. 1]). Schliesslich erfüllte die frühere staatsrechtliche Beschwerde eine ausgesprochen föderalistische Funktion. Über dieses Rechtsmittel konnte das Bundesgericht einen bundesrechtlichen Verfassungsstandard gegenüber den Kantonen durchsetzen. So lässt sich erklären, weshalb beispielsweise die derogatorische Kraft des Bundesrechts ein verfassungsmässiges Individualrecht darstellt; vgl. zur föderalistischen Funktion der staatsrechtlichen Beschwerde Kälin, Staatsrechtliche Beschwerde, S. 7 f.; zur «Subjektivierung» der derogatorischen Kraft des Bundesrechts Giovanni Biaggini, Theorie und Praxis des Verwaltungsrechts im Bundesstaat, Basel et al. 1996, S. 217.
- Kayser, Zugang, N. 64 f.; Rule of Law Checklist der Venedig-Kommission (CDL-AD[2016]007-e), Ziff. 99–103; für die Bundesrechtspflege Biaggini/Uhlmann, N. 21, 30 sowie 47 ff.
- Meyer, N. 18; Dike-Komm.-Schindler, Einleitung N. 26.
- Rhode, S. 5 ff.; Storskrubb/Ziller, S. 188 ff.; in dieser Tradition steht die Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen «Transforming our world: the 2030 Agenda for Sustainable Development» vom 25.9.2015 (A/RES/70/1), N. 35; vgl. auch Stefanovic, N. 15–18.
- Kiener, Zugang zur Justiz, S. 20 f., 35 und 42 f.; Kayser, Zugang, N. 3; zu Art. 13 EMRK: EGMR McFarlane v. Ireland, 31333/06, 10.9.2010, § 114 («reasonable prospects of success»).
- Dubey, N. 4110 ff.; Kiener, Zugang zur Justiz, S. 35; Müller/Schefer, S. 911; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 4.
- Zur Legitimation des Staats durch Individualrechtsschutz Christoph Möllers, Gewaltengliederung, Legitimation und Dogmatik im nationalen und internationalen Rechtsvergleich, Habil. Heidelberg, Tübingen 2005, S. 45; vgl. auch Kiener, Zugang zur Justiz, S. 19 f.; Boller, S. 340 f.; Müller/Schefer, S. 911. Auch Demokratie und Rechtsschutz stehen in einem Wechselverhältnis; für eine demokratietheoretische Begründung des gerichtlichen Rechtsschutzes Hans Kelsen, Foundations of democracy, in: Hans Kelsen, Verteidigung der Demokratie (herausgegeben von Matthias Jestaedt/Oliver Lepsius), Tübingen 2006, S. 248–385, S. 288 f.
- Regina Kiener, «Erst die Gerichte, der Rest folgt nach», ZSR 2022 I, S. 515–533, S. 520; vgl. dazu auch die Rule of Law Checklist der Venedig-Kommission (CDL-AD[2016]007-e), Ziff. 74 ff.
- Vgl. Giovanni Biaggini, Rechtsprechung, in: Daniel Thürer/Jean-François Aubert/Jörg Paul Müller, Verfassungsrecht der Schweiz, Zürich et al. 2001, S. 1153–1165, N. 12 zu § 73.
- Vgl. Julia Hänni, Zur Tragweite des Case Law in der schweizerischen Verfassungsrechtsprechung, ZSR 2022 I, S. 51–75, passim.
- Pierre Tschannen, Stimmrecht und politische Verständigung. Beiträge zu einem erneuerten Verständnis von direkter Demokratie, Habil. Bern, Basel 1994, N. 784.
- BGE 137 II 409 E. 4.2; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 14; Tophinke, S. 89.
- Vgl. BGE 134 II 45 E. 2.2.1; BGE 133 II 400 E. 2.4.2; Biaggini, Art. 29a BV N. 5; in diesem Sinn auch Dubey, N. 4128; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 17; Uhlmann, Verfahrensgrundrechte, N. 8; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 9.
- Für die Grundrechtsträgerschaft sprechen sich aus: Dubey, N. 4128; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 17; Uhlmann, Verfahrensgrundrechte, N. 8; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 9. Die Frage wurde offengelassen in BGer 2C_127/2018 vom 30.4.2019 E. 3.3.1; BGer 2C_977/2018 vom 14.1.2019 E. 8.1.
- Griffel, Rechtsschutz, N. 6; Kälin, Rechtsweggarantie, S. 53.
- Die Rechtsprechung des Bundesgerichts zu Art. 89 Abs. 1 BGG, die über den Grundsatz der Verfahrenseinheit (Art. 111 Abs. 1 BGG) auf das kantonale Verfahren ausstrahlt, gesteht dem Gemeinwesen die Beschwerdelegitimation zu, wenn es qualifiziert in öffentlichen Interessen betroffen ist (BGE 141 II 161 E. 2.1); das ist etwa der Fall, wenn die Zuständigkeit für die Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe umstritten ist (BGer 1C_77/2022 vom 18.8.2022 E. 4.3). Dank dieser Rechtsprechung ist das Gemeinwesen in gewissen Streitigkeiten im hoheitlichen Bereich bereits heute befugt, Beschwerde zu führen. Die Ausdehnung des persönlichen Anwendungsbereichs von Art. 29a BV würde also keinen Paradigmenwechsel mit sich bringen.
- AB 1998 SR S. 257 (Votum Ständerat Wicki, wonach nicht jedes faktische Handeln der Behörden oder der Verwaltung Gegenstand gerichtlicher Beurteilung bilden könne). Müller, Grenzsituationen, S. 310 Fn. 75, weist ferner auf den Entwurf eines Arbeitspapiers 1 der Subkommission der Totalrevision der Bundesrechtspflege vom 23.9.1994 hin.
- Müller, Rechtsweggarantie, S. 173; Ders., Grenzsituationen, S. 310 f.; in diesem Sinn auch die ältere Lehre zu Art. 29a BV: Beusch, S. 735; Kälin, Rechtsweggarantie, S. 56; Kiss, S. 292; Tophinke, S. 92.
- Vgl. BGE 144 I 181 E. 5.3.2.1; BGE 144 II 233 E. 4.4; BGE 143 I 336 E. 4.1; BGE 140 II 315 E. 4.4; Bachmann, S. 220; Dubey, N. 4136 ff.; Jordan/Grodecki, S. 435; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 19; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 11; Kiener/Kälin/Wyttenbach, § 42 N. 5; Müller/Schefer, S. 913; Rhinow/Schefer/Uebersax, N. 2839b.
- Schmidt-Assmann, S. 212.
- Charles-Louis de Secondat Baron de La Brède et de Montesquieu, De l’esprit de lois, Édition Nourse, Paris 1772, Livre XI, chapitre IV, S. 190: «Pour qu’on ne puisse abuser du pouvoir, il faut que, par la disposition des choses, le pouvoir arrête le pouvoir.»
- Vgl. BGE 137 I 128 E. 4.2; Botschaft neue Bundesverfassung, S. 523; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 19; Kälin, Rechtsweggarantie, S. 56; Kiss, S. 292 f.; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 9.
- BGE 148 I 104 E. 4.1; BGE 144 I 181 E. 5.3.2.1; BGE 144 II 233 E. 4.4; BGE 143 I 336 E. 4.1; BGE 140 II 315 E. 4.4; BGE 139 II 185 E. 12.4; BGE 136 I 323 E. 4.3.
- Die Rechtsprechung zum sachlichen Anwendungsbereich ist noch wenig gefestigt (so auch Wiederkehr/Egli, S. 43). Ähnliche Kriterienkataloge wie hier verwenden Dubey, N. 4130–4142; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 20–31; Müller, Kommentar, S. 446; andere Darstellungsweisen bei BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 10 und 12; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 9–13; Wiederkehr, S. 1329–1331.
- BGE 144 I 181 E. 5.3.2.2; Dubey, N. 4133; Kölz/Häner/Bertschi, N. 181.
- BGE 136 I 323 E. 4.3.
- Dubey, N. 4135.
- Nach Art. 189 Abs. 1 lit. a BV i.V.m. Art. 116 BGG beurteilt das Bundesgericht auch Streitigkeiten über verfassungsmässige Rechte. Die Kategorie der verfassungsmässigen Rechte ist nicht deckungsgleich mit den Grundrechten, zeichnet sich indessen – wie die Grundrechte – durch eine individualschützende Ausrichtung aus. Dazu gehören z.B. die derogatorische Kraft des Bundesrechts und der Grundsatz der Gewaltenteilung (Biaggini, Art. 189 BV N. 6d; BSK-Seferovic, Art. 189 BV N. 38 und 41; Kälin, Staatsrechtliche Beschwerde, S. 59 f.; BGE 138 I 196 E. 4.1). Verfassungsmässige Rechte begründen ebenfalls Rechtspositionen im sachlichen Anwendungsbereich von Art. 29a BV.
- BGE 146 I 145 E. 4.4; BGE 144 II 233 E. 7.3.2 in Verbindung mit E. 8.1.
- BGE 140 II 315 E. 4.8; vgl. auch BGE 126 II 300 E. 5a.
- Kaufmann, S. 232; Wiederkehr, S. 1332 f. Die Schweizer Lehre lehnt es überwiegend ab, nur dort eine Rechtsposition anzuerkennen, wo der Privatperson durch eine Rechtsnorm ausdrücklich ein Anspruch («A ist berechtigt zu …»; «B hat Anspruch auf …») eingeräumt wird; kritisch zu solchen Schutznormtheorien Bachmann, S. 224; Kölz/Häner/Bertschi, N. 181; Kälin, Rechtsweggarantie, S. 56; Thurnherr, Rechtsschutz, N. 42; Waldmann/Bachmann, N. 18.
- BGer 2C_1023/2021 vom 29.11.2022 [zur Publikation vorgesehen] E. 3.1 i.V.m. E. 3.3.3 (strittig war in diesem Fall die Löschung eines Online-Kommentars).
- SR 814.01.
- BGE 143 I 336 E. 4.4.
- BGer 2C_272/2012 vom 9.7.2012 E. 4.4.7 in Verbindung mit E. 5.3.
- SR 943.02.
- SR 734.7.
- BGer 2C_335/2019 und 2C_789/2019 vom 17.8.2020 E. 6.2.1 f.
- BGE 146 I 145 E. 5.4.
- Vgl. Alain Griffel, Allgemeines Verwaltungsrecht im Spiegel der Rechtsprechung, 2. Aufl., Zürich et al. 2022, N. 87: «Die heutige Beliebtheit der Vertragsform kontrastiert augenfällig mit der grossen Rechtsunsicherheit, die bei Störungen aller Art zutage tritt. Etwas maliziös lässt sich deshalb sagen: Wer einen verwaltungsrechtlichen Vertrag schliesst, kann nur hoffen, dass alles gut geht.»
- Vgl. BGer 2C_717/2015 vom 13.12.2015 E. 6.5.1; Kaufmann, S. 273 f.; ausführlich Esther Zysset, Nachträgliche Einwirkungen auf den verwaltungsrechtlichen Vertrag mit Privaten, Basel 2020, S. 135 ff.
- Moor/Poltier, S. 461 f.; Thurnherr, Verfahrensgrundrechte und Verwaltungshandeln, N. 98, 673 und 675.
- BGer 8C_596/2017 vom 1.3.2018 E. 8.2 f. Nach Ansicht des Bundesgerichts müsste der Gesetzgeber den Rechtsschutz näher regeln. Anders noch für das Bundespersonalrecht: BVGE 2010/53. Der Bundesgesetzgeber hat der Anfechtbarkeit des ablehnenden Entscheids jedoch mit Art. 34 Abs. 3 des Bundespersonalgesetzes (BPG, SR 172.220.1) einen Riegel geschoben.
- Bejahend Thurnherr, Verfahrensgrundrechte und Verwaltungshandeln, N. 675. Nach dieser überzeugenden Lehrmeinung resultiert die Rechtsposition einer Drittperson im sachlichen Anwendungsbereich von Art. 29a BV aus den Verfassungsgarantien eines fairen Verfahrens (Art. 29 Abs. 1 und Abs. 2 BV); vgl. dazu auch BGer 2C_651/2019 vom 21.1.2020 E. 5.3 (Anspruch einer Drittperson auf eine Verfügung über das Bestehen einer Ausschreibungspflicht).
- Vgl. zu Art. 6 Ziff. 1 EMRK: EGMR Cipoletta c. Italie, 38259/09, 11.1.2018, § 31 f.; EGMR Lupenik Greek Catholic Parish and others vs. Romania, 76943/11, 29.11.2016, § 71 f.; Grabenwarter/Pabel, § 24 N. 14; Malinverni/Hottelier/Hertig Randall/Flückiger, N. 1585.
- SR 251.
- BGer 2C_934/2020 vom 23.9.2021 E. 5.2. Eine Rechtsstreitigkeit liegt lediglich in Bezug auf die Pauschalgebühr für die Einleitung des Verfahrens vor.
- BGE 140 V 22 E. 5.4.1; BGE 139 V 72 E. 3.1.1.
- Botschaft neue Bundesverfassung, S. 523; Griffel, Rechtsschutz, N. 20; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 14; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 16.
- Vgl. BGE 144 II 233 E. 7.2; BGE 140 II 315 E. 4.1; keine individuellen Rechtsstreitigkeiten stellen z.B. Kompetenzkonflikte zwischen Bund und Kantonen dar (Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 427).
- BGE 144 II 233 E. 7.1; BGE 143 I 336 E. 4.2; BGE 140 II 315 E. 4.4; Dubey, N. 4131 («une certaine relation juridique»); A. Flückiger, S. 37 («relation de droit administratif»).
- Wiederkehr, S. 1332 (allerdings kritisch).
- Vgl. BGE 144 II 233 E. 7.3.2 und 8.4; BGE 140 II 315 E. 4.6; Dubey, N. 4131; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 28; Wiederkehr/Egli, S. 44 f.
- Vgl. BGE 146 I 145 E. 4.4; BGE 144 II 233 E. 7.3.2 («un certain degré de gravité»); BGE 143 I 336 E. 4.3.2 («besondere Nachteile»); CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 25; Müller, Kommentar, S. 436 f.; Largey, S. 71 f.
- BGE 146 I 145 E. 4.4; BGE 143 I 336 E. 4.2.
- BGE 143 I 336; kritisch Müller, Kommentar, S. 448 f.
- BGer 2C_272/2012 vom 9.7.2012 E. 4.4.5; vgl. zur Sportförderung auch Marco Zollinger, Art. 68 BV N. 11 f., in: Stefan Schlegel/Odile Ammann (Hrsg.), Onlinekommentar zur Bundesverfassung – Version 06.12.2022: https://onlinekommentar.ch/de/kommentar/bv68 (besucht am 23.2.2023).
- BGE 145 I 121 E. 1.1.2 und 5.
- Kaufmann, S. 285, nennt Streitigkeiten im Anwendungsbereich von Art. 29a BV anschaulich «Subjektivrechtsstreitigkeiten».
- BGE 144 II 233 E. 8.4.
- Waldmann, Anordnungen, S. 507; vgl. auch Biaggini, Art. 29a BV N. 6.
- BGer 1C_261/2013 vom 19.12.2013 E. 2.3.2.
- Vgl. VPB 1980 Nr. 42 E. II.1.
- Vgl. VPB 1994 Nr. 79 E. 4.
- Die Anwendbarkeit von Art. 29a BV verneinen: Biaggini, Art. 29a BV N. 6; Waldmann, Anordnungen, S. 507; Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 427; a.M. Largey, S. 77. Nach hier vertretener Meinung verschafft der Auftrag zur Grundversorgung (Art. 13 des Postgesetzes [PG], SR 783.0; konkretisiert in Art. 29 ff. der Postverordnung ([VPG], SR 783.01) den Privatpersonen keine hinreichend bestimmte Rechtsposition im Zusammenhang mit der Schliessung einer Poststelle. Zu differenzieren ist bei politischen Gemeinden, die nach Art. 34 VPG einen Anspruch auf Anhörung geniessen. In Bezug auf dieses Anhörungsrecht kann sich eine politische Gemeinde auf die Rechtsweggarantie berufen (zur Grundrechtsträgerschaft vgl. N. 14).
- So auch die Rechtsprechung zu Art. 6 Ziff. 1 EMRK: EGMR Balmer-Schafroth et autres c. Suisse, 22110/93, 26.8.1997, § 32; EGMR (Grand Chamber) Micallef v. Malta, 17056/06, 15.10.2009, § 74.
- Vgl. Dubey, N. 4141; Jordan/Grodecki, S. 434; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 29 f.; aus der Rechtsprechung des Bundesgerichts: BGE 146 V 38 E. 4.3.2; BGE 144 II 233 E. 4.4 und 7.2; BGE 140 II 315 E. 4.1; 2C_95/2021 vom 27.8.2021 E. 4.3; ähnlich schon Kiss, S. 292, sowie BGE 120 II 5 E. 2a: «Jeder Anspruch auf staatlichen Rechtsschutz setzt eine Beschwer voraus.»
- SR 172.021.
- Vgl. BGE 146 V 38 E. 4.3.2; BGE 144 II 233 E. 4.4 und 7.2; BGE 140 II 315 E. 4.1.
- Ähnlich Thurnherr, Rechtsschutz, N. 42; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 12.
- BGE 141 I 36 E. 1.2.3; Dike-Komm.-Häner, Art. 48 VwVG N. 19; Moor/Poltier, S. 729 f.; ähnlich die Rechtsprechung zu Art. 6 Ziff. 1 EMRK: EGMR Balmer-Schafroth et autres c. Suisse, 22110/93, 26.8.1997, § 32; EGMR (Grand Chamber) Micallef v. Malta, 17056/06, 15.10.2009, § 74.
- BGE 128 II 34 E. 1b; Dike-Komm.-Häner, Art. 48 VwVG N. 23; Moor/Poltier, S. 748 f.
- EGMR Camenzind c. Suisse, 13/1996/755/954, 16.12.1997, § 53 ff.; Spori, S. 150 f.
- Das Bundesgericht verzichtet in solchen Fällen auf die Aktualität des Rechtsschutzinteresses und lässt die virtuelle Betroffenheit genügen (BGE 146 II 335 E. 1.3; BGer 4A_93/2021 vom 1.10.2021 E. 6.1).
- Vgl. BGer 8C_596/2017 vom 1.3.2018 E. 8.2. Das Bundesgericht anerkennt zwar das Rechtsschutzbedürfnis, fordert aber eine gesetzgeberische Lösung.
- BGE 146 I 62 E. 5.1; BGE 138 V 271 E. 3.1.
- EGMR (Entscheidung) APIS a.s. v. Slovakia, 39754/98, 13.1.2000; EGMR (Entscheidung) Libert c. Belgium, 44734/98, 8.7.2008.
- Zur Einordnung dieses Entscheids: Kaspar Luginbühl, Erweiterte Anwendbarkeit von Art. 6 Abs. 1 EMRK auf Zwischenverfügungen aufgrund des EGMR-Urteils Micallef c. Malta, in: Jusletter 8.3.2010, N. 1 ff.; aus der Rechtsprechung des Bundesgerichts: BGE 144 I 340 E. 3.3.8; BGE 141 I 241 E. 4.2.2; BGE 139 I 189 E. 3.3.
- EGMR (Grand Chamber) Micallef v. Malta, 17056/06, 15.10.2009, § 84 f.: «Firstly, the right at stake in both the main and the injunction proceedings should be ‹civil› within the autonomous meaning of that notion under Article 6 of the Convention (…) Secondly, the nature of the interim measure, its object and purpose as well as its effects on the right in question should be scrutinised. Whenever an interim measure can be considered effectively to determine the civil right or obligation at stake, notwithstanding the length of time it is in force, Article 6 will be applicable.»
- EGMR (Grand Chamber) Micallef v. Malta, 17056/06, 15.10.2009, § 86: «However, the Court accepts that in exceptional cases – where, for example, the effectiveness of the measure sought depends upon a rapid decision-making process – it may not be possible immediately to comply with all of the requirements of Article 6. Thus, in such specific cases, while the independence and impartiality of the tribunal or the judge concerned is an indispensable and inalienable safeguard in such proceedings, other procedural safeguards may apply only to the extent compatible with the nature and purpose of the interim proceedings at issue. In any subsequent proceedings before the Court, it will fall to the Government to establish that, in view of the purpose of the proceedings at issue in a given case, one or more specific procedural safeguards could not be applied without unduly prejudicing the attainment of the objectives sought by the interim measure in question.»
- BGE 140 III 289 E. 2.
- Für das Submissionverfahren: BVGer, Zwischenentscheid vom 10.2.2012, B-6762/2011 E. 3; BGer 2D_31/2016 vom 2.2.2017 E. 2.4; in einem Rechtsmittelverfahren betreffend Kindesschutzmassnahmen: BGer 5A_569/2013 vom 18.11.2013 E. 3.2.
- BGE 144 I 340 E. 3.3.8.
- Dike-Komm.-Weber-Dürler/Kunz-Notter, Art. 25a VwVG N. 1; Häfelin/Müller/Uhlmann, N. 854; Moor/Poltier, S. 6; Tanquerel, N. 863; VwVG-Praxiskomm.-Uhlmann, Art. 5 VwVG N. 2 f.
- Zu den Realakten zählen beispielsweise die staatliche Informationstätigkeit (BGE 144 II 233 E. 4.1; BVGE 2009/1 E. 5.2.3), Medienmitteilungen (BVGer, A-3155/2019 vom 15.10.2019 E. 2) und polizeiliche Vollzugshandlungen (BGE 136 I 87 E. 4 ff.; BGE 130 I 369 E. 6.1 ff.; Mohler, S. 466 f.); ausführlich zum Begriff des Realakts Dike-Komm-Weber-Dürler/Kunz-Notter, Art. 25a VwVG N. 6 ff.; Müller, Verwaltungsrealakte, 315 ff.; Tschannen, S. 387 ff.; Thurnherr, Verfahrensgrundrechte und Verwaltungshandeln, N. 105 ff.
- BGE 146 I 145 E. 4.4; BGE 146 V 38 E. 4.3.2; BGE 144 II 233 E. 7.3.1; BGE 140 II 315 E. 4.1 f.; dazu näher Bachmann, S. 100 ff.; Müller, Verwaltungsrealakte, S. 350 ff.; Moor/Poltier, S. 42 ff.; Dike-Komm.-Weber-Dürler/Kunz-Notter, Art. 25a VwVG N. 21 ff.
- BGE 143 I 336 E. 4.2; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 27; Schindler, Rechtsschutz, S. 220 f.; Kiss, S. 292; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 12.
- BGE 143 I 336 E. 4.2; Bisaz, S. 17 f.; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 27; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 11; Largey, S. 70 ff.; Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 429; Waldmann, Art. 29a BV N. 12.
- Art. 28 Abs. 4 und Art. 49 Abs. 3 des Gesetzes über die Verwaltungsrechtspflege (VRG) des Kantons Graubünden vom 31.8.2006 (BR 370.100).
- Bisaz, S. 17 f.; Mohler, S. 469 f.; Schindler, Rechtsschutz, S. 220 f.; Uhlmann, Principle, S. 307 f.; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 12; Waldmann/Bachmann, N. 25.
- Als verwaltungsinterne Anordnungen gelten beispielsweise die Umbenennung einer Poststelle (BGE 109 Ib 253 E. 1b), die Verlegung einer Hochschulabteilung (BGE 98 Ib 461) und innerdienstliche Anordnungen an das Personal im öffentlich-rechtlichen Anstellungsverhältnis, etwa die Zuordnung eines neuen Funktionsbereichs oder die Versetzung (vgl. dazu Art. 25 Abs. 3bis der Bundespersonalverordnung [BPV, SR 172.220.111.3]).
- Häfelin/Müller/Uhlmann, N. 874; Dike-Komm.-Müller, Art. 5 VwVG N. 82 ff.; Moor/Poltier, S. 189 f.; Tanquerel, N. 803; Tschannen/Müller/Kern, N. 1105 f.; Wiederkehr/Richli, N. 2304; Waldmann, Anordnungen, S. 496 ff.
- Vgl. BGE 136 I 323 E. 4.4: «La décision comme acte juridique a pour objet de régler la situation d'administrés en tant que sujets de droit et donc, à ce titre, distincts de la personne étatique ou, en d'autres termes, extérieurs à l'administration. On oppose dans ce contexte la décision à l'acte interne ou d'organisation, qui vise des situations à l'intérieur de l'administration; l'acte interne peut avoir des effets juridiques, mais ce n'en est pas l'objet, et c'est pourquoi il n'est en règle générale pas susceptible de recours»; zu Recht kritisch zur Kategorie der verwaltungsinternen Anordnungen Dike-Komm.-Müller, Art. 5 VwVG N. 81.
- Bachmann/Waldmann, N. 19; Müller, Rechtsverhältnis, S. 351.
- Dike-Komm.-Müller, Art. 5 VwVG N. 86; Tschannen/Müller/Kern, N. 1111; Waldmann, Anordnungen, S. 500; beschränken sich die Auswirkungen hingegen auf das Dienstverhältnis, setzt der innerbehördliche Rechtsschutz eine gesetzliche Grundlage voraus (Thurnherr, Rechtsschutz, N. 56; Tschannen/Müller/Kern, N. 1110).
- BGE 136 I 323 E. 4.5.
- BGer 2C_546/2018 vom 11.3.2019 E. 1.1.3, wobei das Bundesgericht von einer Verfügung ausgeht; weitere Kasuistik bei Dike-Komm.-Müller, Art. 5 VwVG N. 87 f.; Poledna, S. 921 f.
- Näher zur vollzugslenkenden Verwaltungsverordnung Giovanni Biaggini, Die vollzugslenkende Verwaltungsverordnung: Rechtsnorm oder Faktum?, ZBl 98 (1997), S. 1–30, S. 4 f.; Felix Uhlmann/Iris Binder, Verwaltungsverordnungen in der Rechtsetzung: Gedanken über Pechmarie, LeGes 2009/2, S. 151–174, S. 152 f.
- BGE 128 I 167 E. 4.5 (bezogen auf Art. 6. Ziff. 1 EMRK); Tschannen/Müller/Kern, N. 1124; vgl. zur «Aussenwirkung» von Verwaltungsverordnungen auch BGE 105 Ia 349 E. 2a; BGE 120 Ia 321, E. 3.
- BGE 128 I 167 E. 4.3; BGE 120 Ia 321 E. 3d.
- Vgl. auch BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 12; Thurnherr, Rechtsschutz, N. 24 f.
- Vgl. auch Thurnherr, Rechtsschutz, N. 56; Müller, Rechtsverhältnis, S. 294 f. und S. 354.
- Die drei Teilgehalte gewährleisten den Zugang zum Gericht, nicht aber eigentliche Ergebnisgleichheit im Verfahren (vgl. N. 11 f.).
- BGE 143 I 336 E. 4.2; Kiener/Rütsche/Kuhn, N. 204; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 8; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 13.
- Müller, Rechtsweggarantie, S. 167; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 7; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 4; Tophinke, S. 89. Die Wirksamkeit des von Art. 29a BV geforderten Rechtsschutzes hängt unter anderem von der Justizorganisation ab (näher N. 35). Die organisatorischen Garantien der Bundesverfassung lassen sich so gesehen kaum von der Rechtsweggarantie trennen. Das im Einzelnen verwobene Verhältnis der Verfahrensgrundrechte zueinander ist noch wenig geklärt, weiterführend Thurnherr, Verfahrensgrundrechte und Verwaltungshandeln, N. 514; Schaub, S. 1128 ff.
- Boillat/O’Flaherty, S. 25 f.; Kayser, Zugang, N. 47; Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 116 und 430.
- Vgl. BGE 136 II 233 E. 2.1; Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 431; BSK-Tophinke, Art. 86 BGG N. 14.
- Art. 75 Abs. 1, Art. 80 Abs. 1, Art. 86 Abs. 2, Art. 110 und Art. 114 BGG.
- BGE 148 I 104 E. 6.1.
- Vgl. dazu Benjamin Schindler, Besprechung des Bundesgerichtsurteils 2D_24/2021 vom 5.11.2021 in ZBl 2023, S. 218–221 (betreffend den Rechtsweg gegen eine Verfügung im Studiengang «CAS HES-SO» der Hochschule für Gesundheit Freiburg).
- Art. 97 Abs. 1 und 2, 95, 98, 99, 105 und 106 Abs. 2 BGG; BGE 135 I 313 E. 2.1; Kiener/Rütsche/Kuhn, N. 204; Biaggini, Art. 29a BV N. 8; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 16.
- BGE 148 I 104 E. 6.2.
- Daniela Thurnherr, Organisation der Verwaltungsjustiz. Herausforderungen und Perspektiven, ZSR 138 (2019) II, S. 101–199, S. 121.
- Vgl. Kiener, Unabhängigkeit, S. 327 f.
- BGE 134 I 16 E. 4.3; Kiener, Unabhängigkeit, S. 264 f.; EMRK-Komm.-Kühne, Art. 6 EMRK N. 290.
- Vgl. Julia Hänni, Unabhängigkeit der Gerichte – worum geht es?, ZSR 141 (2022) I, S. 551–569, S. 562; Marcel Ogg, Richterliche Fachkompetenz und Unabhängigkeit, in: Justice – Justiz – Giustizia 2017/2, N. 23; dazu bereits Eugen Huber, Recht und Rechtsverwirklichung, Basel 1921, S. 358: «Glücklich der Richter, der neben Lebenserfahrung und Fachkenntnissen vor allem diese Fähigkeit zum logischen Schlusse besitzt (…)». Nach der Rechtsprechung genügt es jedoch, wenn eine Person mit juristischer Ausbildung beratend am Urteil mitwirkt (BGE 134 I 16 E. 4.3).
- BGer 2C_386/2014 vom 18.1.2016 E. 1.3; BGer 2C_684/2015 vom 24.2.2017 E. 6.5.2.
- Botschaft neue Bundesverfassung, S. 503 f.; Kälin, Rechtsweggarantie, S. 54; Tophinke, S. 91.
- BGE 142 II 433 E. 3.4.3.
- Dubey, N. 4143; Kälin, Rechtsweggarantie, S. 54; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 6; Tophinke, S. 91; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 13.
- Vgl. BGE 139 II 185 E. 12.4; BGE 136 I 323 E. 4.3; Kiss, S. 291; Botschaft neue Bundesverfassung, S. 503 f.; dazu auch BGE 137 II 409 E. 4.2 (Prozessvoraussetzungen); BGE 132 I 134 E. 2 (Kostenvorschuss); BGer 5A_2/2019 vom 1.7.2019 E. 3.2 (schutzwürdiges Interesse an einer Zivilklage); CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 13; Kayser, Zugang, N. 59 ff.; Kiss, S. 292 f.; Müller/Schefer, S. 915; Tophinke, S. 92; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 28.
- Vgl. (zu Gerichtskosten) BGE 145 I 52 E. 5.2.3; BGE 143 I 227 E. 5; BGE 141 I 105 E. 3.3.2.
- Näher Stähelin, N. 380 ff.; Jent-Sørensen/Meier, S. 607 f.
- BGE 141 I 241 E. 4.
- Vgl. Art. 393 Abs. 1 lit. a–c der Schweizerischen Strafprozessordnung (StPO, SR 312.0); Art. 301 Abs. 1 und Art. 318 Abs. 1 der Schweizerischen Zivilprozessordnung (ZPO, SR 272); Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 432; BGer 6B_736/2019 vom 3.4.2020 E. 1.1.2.
- Vgl. BGE 135 I 6.
- Ausführlich Marc Thommen, Kurzer Prozess – fairer Prozess? Strafbefehls- und abgekürztes Verfahren zwischen Effizienz und Gerechtigkeit, Bern 2013, S. 98–132, 243 und 277–291.
- BGE 142 IV 158 E. 3.4 f.; BGE 140 IV 82 E. 2.6.
- BGE 146 IV 30 E. 1.
- Council of Europe, Recommendation Nr. R (87) 18 concerning the simplification of criminal justice, Ziff. II.4.
- Kiener, Zugang zur Justiz, S. 41.
- Vgl. BGE 144 I 181 E. 5.3.3; BGer 1C_471/2012 vom 23.5.2013 E. 4.3; BGer 2C_386/2014 vom 18.1.2016 E. 1.3; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 15.
- Vgl. BGE 140 II 315 E. 3.1; BGer 1C_479/2018 vom 31.1.2019 E. 4.5.
- BGE 147 IV 274 E. 1.8.1; BGE 147 I 333 E. 1.6.1; BGE 142 II 49 E. 4.4; BGE 139 I 72 E. 4.5; BGE 134 V 401 E. 5.3; BGE 135 II 369 E. 3.3; Malinverni/Hottelier/Hertig Randall/Flückiger, N. 1579; Müller/Schefer, S. 916 f.
- BGE 145 I 52 E. 3.6; vgl. auch BGE 137 I 235 E. 2.5.
- BGE 142 II 49 E. 4.4; BGE 137 I 235 E. 2.5; BGer, Urteil 2C_127/2018 vom 30. April 2019 E. 3.1.1; BGer, Urteil 1C_97/2014 vom 9. Februar 2015 E. 3.3; BGer, Urteil 2C_690/2010 vom 25. Januar 2010 E. 2.2
- Vgl. BGE 135 II 384 E. 2.2.2; BGE 127 II 184 E. 5a/aa; BGE 119 Ib 33 E. 3b; BGer 2C_127/2018 vom 30.4.2019 E. 3.1.2.
- Vgl. BGE 121 II 147 E. 3a («technisches Ermessen»); BVGE 2007/17 E. 2 f. (Ermessen im Aufsichtsrecht); BVGE 2015/2 E. 4.3 (Ermessen qua Normstruktur); für das Raumplanungs- und Baurecht RPG-Praxiskommentar-Aemisegger/Haag, Art. 13 N. 11; für das Steuerrecht Beusch, S. 741 ff.; für das Sozialversicherungsrecht T. Flückiger, S. 1120 f.; weiterführend Benjamin Schindler, Zur Rollenverteilung zwischen Justiz und Verwaltung, ZBl 114 (2013), S. 359–373, passim.
- Schindler, Verwaltungsermessen, N. 451.
- Schindler, Verwaltungsermessen, N. 438.
- In diesem Sinn kritisch: Binder, S. 128.
- Begriff bei Malinverni/Hottelier/Hertig Randall/Flückiger, N. 1620, bezogen auf die Rechtsprechung des EGMR (« ‹juridictionalisation› de nombreux de secteurs de la vie administrative»).
- Vor einer zu weitgehenden gerichtlichen Kontrolle warnen Bachmann, S. 227 ff.; Müller, Rechtsweggarantie, S. 177 ff.; differenzierend zur Verteilung von Kontrollbefugnissen: Schindler, Verwaltungsermessen, N. 410 f.; Uhlmann, Kontrolle, S. 486 f.
- Schindler, Verwaltungsermessen, N. 468.
- BGE 132 II 257 E. 3.3.5 (besonders hohe Anforderungen an das Verfahren bei Interkonnektionsstreitigkeiten); BGE 137 V 210 E. 2.1.2.4 (Vorwirkungen von Art. 6 Ziff. 1 EMRK auf das Verwaltungsverfahren).
- Schindler, Verwaltungsermessen, N. 469 f.; Anna Rüfeli, Spezialisierung an Gerichten, in: Justice – Justiz – Giustizia 2/2013, N. 19 f.; zu den Vor- und Nachteilen der Spezialisierung im Hinblick auf den Rechtsschutz näher Consultative Council of European Judges (CCJE), Opinion (2012) No. 15 (on the specialisation of judges) vom 5./6.11.2012, N. 11–13 und N. 15–20.
- EGMR Howald Moor et autres c. Suisse, 52067/10 und 41072/11, 11.6.2014, § 74 ff.
- Märkli, N. 163 f.; vgl. die Konstellationen in EGMR Roth c. Suisse, 69444/17, 8.2.2022, § 65 f.; EGMR Plazzi c. Suisse, 44101/18, 8.2.2022, § 56 f.
- BGE 144 I 181 E. 5.3.3; Griffel, Rechtsschutz, N. 21; Ders., Rechtsweggarantie, S. 276; Koller, Rechtsweggarantie, S. 307; Müller/Schefer, S. 917; vgl. für Art. 6 Ziff. 1 EMRK: EGMR Kingsley vs. United Kingdom, 35605/97, 7.11.2000, § 58; bestätigt durch die Grosse Kammer mit Urteil vom 28.5.2002.
- Vgl. BGE 144 I 181 E. 5.3.2.2. In diesem Fall ergab sich die Rechtsfolge aus dem kommunalen Recht.
- Vgl. Griffel, Rechtsweggarantie, S. 274 f. und S. 276. Zur Begründung von Rechtsfolgen von Grundrechtsverletzungen weiterführend Bernhard Rütsche, Rechtsfolgen von Grundrechtsverletzungen, Basel/Genf/München 2002, S. 331 ff.
- BGE 134 V 443 E. 3.1: «L'idée est que les décisions du Conseil fédéral et de l'Assemblée fédérale sont des décisions essentiellement politiques, qui ne doivent pas pouvoir être portées devant le juge»; BGE 129 II 193 E. 4.2.2.
- Müller/Schefer, S. 921; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 26.
- Vgl. auch die ausführliche Kritik bei Kayser, Abschied, S. 447 ff.
- BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 18. So weist Art. 33 lit. a VGG im Sinn einer Gegenausnahme nach Art. 189 Abs. 4 Satz 2 BV dem Bundesverwaltungsgericht die Zuständigkeit für Beschwerden gegen Verfügungen des Bundesrates auf dem Gebiet des Arbeitsverhältnisses des Bundespersonals zu; Art. 33 lit. b VGG enumeriert eine Reihe weiterer anfechtbarer Akte des Bundesrates, z.B. die Amtsenthebung eines Mitglieds des Bankrats (Art. 33 lit. b Ziff. 1 VGG) oder das Verbot von Organisationen nach dem Nachrichtendienstgesetz (Art. 33 lit. b Ziff. 4bis VGG).
- BGE 125 II 417 E. 4c.
- Kälin, Rechtsweggarantie, S. 58; Krause, N. 88; Müller/Schefer, S. 921 Fn. 99; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 24; ähnlich Biaggini, Art. 29a BV N. 11.
- BGE 145 I 1 E. 5.1.1; BGE 138 I 61 E. 7.2.
- BGE 134 V 443 E. 3.2.
- Art. 32 Abs. 1 lit. a VGG i.V.m. Art. 72 lit. a VwVG; z.B. politische Ausweisungsentscheide (BGE 129 II 193 E. 2).
- Bachmann, S. 241; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 27; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 23; beispielsweise die Rahmenbewilligung für eine Kernanlage (Art. 32 Abs. 1 lit. e Ziff. 1 VGG).
- BGE 138 I 378 E. 5.2.
- BGE 147 I 194 E. 4.1.4; BGE 145 I 207 E. 1.4; BGE 138 I 61 E. 6.1.
- BGE 147 I 194 E. 4.1.4; BGE 138 I 61 E. 7.4.
- Tophinke, S. 106 f.; kritisch Biaggini, Art. 29a BV N. 8a; Krause, N. 353 f.
- Bereits das geltende Recht kennt solche Öffnungen, so z.B. im Bereich der Militär- und Unfallversicherung (Art. 97 Abs. 2 BGG).
- Biaggini, Art. 29a BV N. 8; Dubey, N. 4164 f.; Müller/Schefer, S. 921 f.; Krause, N. 41 ff.; Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 441; Tophinke, S. 98 f.
- Dubey, N. 4165; Tophinke, S. 96.
- BGE 147 I 206 E. 2.3; CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 36; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 22.
- Dubey, N. 4170; Kälin, Rechtsweggarantie, S. 58 («besondere Begründung»); Kiss, S. 291 («besonders begründet»); Koller, Rechtsweggarantie, S. 314 («spezifische Gründe»); Müller/Schefer, S. 923 f.; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 23; Tophinke, S. 97 («spezifische Gründe»); Uhlmann, Rechtsschutz, N. 9 («qualifizierte Begründung»); aus der Rechtsprechung: BGE 147 I 333 E. 1.6.1 ff. (der Ausschluss des gerichtlichen Rechtsschutzes in der COVID-Verordnung Kultur hielt vor der Bundesverfassung nicht stand).
- BGE 147 I 1 E. 3.3.2; BGE 136 I 42 E. 1.5.4; BGE 136 II 436 E. 1.2.
- Bachmann, S. 240 f.; Krause, N. 118 f.; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 23. Die Materialien zur neuen Bundesverfassung und zur Totalrevision der Bundesrechtspflege erwähnen als Begründung für Ausnahmen nach Art. 29a Satz 2 BV den politischen Charakter einer Streitsache, die mangelnde Justiziabilität und die Ausgestaltung der demokratischen Mitwirkungsrechte in den Kantonen (Botschaft neue Bundesverfassung, S. 524; Botschaft Totalrevision der Bundesrechtspflege, S. 4388). Eigenständige Bedeutung hat bei näherem Hinsehen nur der politische Charakter einer «Rechtsstreitigkeit»; ähnlich wie hier Biaggini/Uhlmann, N. 39 f.; Kayser, Abschied, S. 457 f.; Müller, Rechtsweggarantie, S. 170; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 23. So auch Bachmann, S. 240 f.; Krause, N. 118 f.
- BGE 147 I 1 E. 3.3.2; BGE 141 I 172 E. 4.4.1; BGE 136 I 42 E. 1.5.4.
- BGer, Urteil 2D_53/2020 vom 31. März 2023 E. 3.4.1.
- BGE 147 I 1 E. 3.3.2; BGE 141 I 172 E. 4.4.1; BGE 136 I 42 E. 1.5.4.
- Insofern steht die Regelung von Art. 189 Abs. 4 Satz 1 BV, die ausschliesslich auf das entscheidende Organ abstellt und den gerichtlichen Rechtsschutz gänzlich ausschliesst (vgl. N. 45), in einem Spannungsverhältnis zur Rechtsweggarantie.
- Boller, S. 364; Krause, N. 95.
- Ähnlich zur Bedeutung von Art. 29a Satz 2 BV auf Bundesebene: CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 38 f.; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 26; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 24.
- Kayser, Abschied, S. 454 ff.; Tophinke, S. 100; SGK-Kley, Art. 29a BV N. 27.
- BGE 147 I 1 E. 3.3.1; BGE 141 I 172 E. 4.4.1.
- BGE 147 I 1 E. 3.3.2; BGE 141 I 172 E. 4.4.1; BGE 136 I 42 E. 1.5.4.
- BGE 147 I 1 E. 3.3.4; BGE 141 I 173 E. 4.4.2.
- BGE 141 I 172 E. 4.4 f.
- BSK-Tophinke, Art. 68 BGG N. 22; vgl. BGE 106 Ia 131 E. 1a.
- BGE 135 I 113 E. 2.2; vgl. auch BGE 137 IV 269 E. 2.4.
- BGer 1C_459/2011 vom 4.9.2013 E. 4.
- BGer 2C_885/2011 vom 16.7.2020 E. 2.2.3.3.
- BGE 136 I 42 E. 1.6.
- BGE 136 II 436 E. 1.3.
- BGE 144 I 253 E. 3.8; BGE 134 I 159 E. 2.1.1; BGE 132 I 42 E. 3.3.1; BGE 121 I 225 E. 2.
- SGK-Steinmann, Art. 29 BV N. 8; Kiener/Kälin/Wyttenbach, § 41 N. 51; Biaggini, Art. 29a BV N. 18; Keller, N. 53; Thurnherr, Verfahrensgrundrechte und Verwaltungshandeln, N. 303 f.
- BGE 143 I 227 E. 5.1; BGE 130 I 312 E. 4.2; Biaggini, Art. 29a BV N. 9 f.; Dubey, N. 4185 ff.; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 28 f.; Rhinow/Schefer/Uebersax, N. 2843; Schindler, Rechtsschutz, S. 217; a.M. CR-Grodecki, Art. 29a BV N. 6.
- Vgl. BGE 143 I 227 E. 5.1; BGE 130 I 312 E. 4.2 (beide Entscheide allerdings mit dem missverständlichen Hinweis auf Art. 36 BV; dazu Schindler, Rechtsschutz, S. 217).
- BGE 137 II 409 E. 4.2; Bachmann, S. 242; Rhinow/Koller/Kiss/Thurnherr/Brühl-Moser, N. 433; Spori, S. 151. Unpräzis ist es, wenn das Erfordernis eines schutzwürdigen Interesses als Einschränkung von Art. 29a BV qualifiziert wird (z.B. BGer 5A_2/2019 vom 1.7.2019 E. 3.2), denn der sachliche Anwendungsbereich der Rechtsweggarantie erstreckt sich nur auf «Rechtsstreitigkeiten», an denen ein schutzwürdiges Interesse besteht (vgl. N. 25 f.).
- Kayser, Zugang, N. 121 f.
- BGE 143 I 227 E. 5.1; BGE 132 I 134 E. 2.
- Vgl. Kiener, Zugang zur Justiz, S. 75; Kayser, Zugang, N. 125.
- Vgl. EGMR Xavier Lucas c. France, 15567/20, 9.6.2022, § 42 ff. (überspitzt formalistische Handhabung des elektronischen Gerichtszugangs); EGMR Stiching Langdoed Steenbergen and others v. Netherlands, 19732/17, 16.2.2021, § 51 f. (zulässige online-Publikation einer Allgemeinverfügung).
- Sørensen/Meier, S. 507.
- Sørensen/Meier, S. 607 f.
- Kiener, Zugang zur Justiz, S. 55; in diesem Sinn auch BGE 143 I 227 E. 5.1; BGE 141 I 105 E. 3.3.2; BGE 120 Ia 171 E. 2a.
- BGE 139 III 334 E. 3.2.3.
- BGE 139 III 334 E. 3.2.4; BGE 120 Ia 171 E. 2a.
- Z.B. BGE 146 I 145 («KlimaSeniorinnen»).
- Brunner, S. 279 f.
- Näher Brunner, S. 280 f.
- EGMR Suda c. République Tchèque, 1643/06, 28.10.2010, § 48; Kayser, Zugang, N. 77; BSK-Waldmann, Art. 29a BV N. 30; allgemein zum Grundrechtsverzicht: BGE 138 I 331 E. 6.1.
- BGE 147 III 586 E. 4.4.1.
- EGMR Suda c. République Tchèque, 1643/06, 28.10.2010, § 49; EGMR Tabbane c. Suisse, 41069/12, 1.3.2016, § 27.
- EGMR Suda c. République Tchèque, 1643/06, 28.10.2010, § 49; EGMR Tabbane c. Suisse, 41069/12, 1.3.2016, § 26.
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