Eine Kommentierung von Andrea Töndury / Rahel Altmann
Herausgegeben von Andreas Glaser / Nadja Braun Binder / Corsin Bisaz / Bénédicte Tornay Schaller
Art. 4 Stimmregister
1 Die Stimmberechtigten sind am politischen Wohnsitz in das Stimmregister einzutragen. Eintragungen und Streichungen sind von Amtes wegen vorzunehmen.
2 Vor einer Wahl oder Abstimmung sind Eintragungen bis zum fünften Vortag des Wahl- oder Abstimmungstages vorzunehmen, wenn feststeht, dass die Voraussetzungen zur Teilnahme am Abstimmungstag erfüllt sind.
3 Das Stimmregister steht den Stimmberechtigten zur Einsicht offen.
I. Entstehungsgeschichte
1 Der erste Versuch einer gesamtschweizerischen Regelung zur Registrierung der Stimmberechtigten geht auf die Helvetik zurück: In der Ersten Helvetischen Verfassung vom 12. April 1798 wurde festgehalten, dass sich jeder Bürger
2 Nach der Gründung des Bundesstaats wurde die Frage einer Regelung des Stimmregisters auf gesamtschweizerischer Ebene wieder virulent.
3 In den ersten Jahrzehnten des neuen Bundestaats wurde in den Kantonen einer nicht unbedeutenden Anzahl von Bürgern die Eintragung ins Stimmregister und damit die Teilnahme auch an den eidgenössischen Abstimmungen erschwert oder gar verunmöglicht.
4 Erst gut hundert Jahre später, mit Erlass des BPR, wurden die Art. 5 und 6 des Bundesgesetzes über die eidgenössischen Abstimmungen und Wahlen vom 19. Juli 1872 revidiert und in Art. 4 BRP überführt. Die Bundesversammlung legte gegenüber dem Vorschlag des Bundesrats
II. Bedeutung
A. Allgemeines
5 Art. 4 regelt das Verzeichnis über die Stimmberechtigten in eidgenössischen Angelegenheiten. Unter den Begriff der eidgenössischen Angelegenheiten fallen sämtliche Abstimmungen des Bundes (Art. 140-142 BV) und die Nationalratswahlen (Art. 149 BV). Die Ständeratswahlen hingegen werden von den Kantonen geregelt (Art. 150 Abs. 3 BV) und zählen daher zu den kantonalen Angelegenheiten.
6 Der Eintrag im Stimmregister (französische Übersetzung im Bund: registre des électeurs, in den Kantonen auch: registre électoral
7 Ein korrekt geführtes Stimmregister gewährleistet den Anspruch auf das richtig zusammengesetzte, verfassungsmässige Wahl- und Abstimmungsorgan bzw. auf den rechtmässigen Stimmkörper sowie den damit einhergehenden Anspruch auf Ausschluss von Nichtstimmberechtigten.
B. Rechtsvergleich
8 Gegenstand von Art. 4 bildet das Stimmregister in Bundessachen. Für Vorschriften zum Stimmregister in kantonalen und kommunalen Angelegenheiten sind – unter Beachtung der Minimalvorgaben des Bundes – die Kantone bzw. die Gemeinden zuständig (Art. 39 BV).
9 Der Verzicht auf weitergehende eidgenössische Vorgaben zur Stimmregisterführung wurde mit dem Umstand begründet, dass jede Gemeinde ein Stimmregister für kommunale, kantonale und eidgenössische Urnengänge auch nach Massgabe des kantonalen und kommunalen Rechts führt. Einheitliche Vorschriften des Bundes hätten nach Ansicht des Gesetzgebers eine doppelte Führung der Register und somit erheblichen Mehraufwand für die Gemeinden bedeutet.
10 Soweit das BPR und die Ausführungserlasse des Bundes keine Bestimmungen enthalten, kommt kantonales Recht zur Anwendung (Art. 83 BPR). Die kantonalen Ausführungsbestimmungen zu Art. 4 bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Genehmigung des Bundes (Art. 93 BPR).
III. Stimmregister
A. Absatz 1: Eintragung und Änderungen
1. Stimmberechtigte
11 In eidgenössischen Angelegenheiten richtet sich die Stimmberechtigung nach Art. 136 Abs. 1 BV. Demgemäss sind im eidgenössischen Stimmregister alle natürlichen Personen aufzunehmen, die das Schweizer Bürgerrecht besitzen, das 18. Altersjahr zurückgelegt haben und nicht wegen dauernder Urteilsunfähigkeit unter umfassender Beistandschaft stehen oder durch eine vorsorgebeauftragte Person vertreten werden (Art. 136 Abs. 1 BV i.V.m. Art. 2 BPR).
2. politischer Wohnsitz
12 Die Eintragung ins eidgenössische Stimmregister erfolgt an jenem Ort, an dem die Person ihren politischen Wohnsitz begründet. Das Erfordernis ergibt sich bereits aus der Bundesverfassung (Art. 39 Abs. 2 BV). Mit der örtlichen Festlegung der Eintragung wird gewährleistet, dass eine Person nicht gleichzeitig an unterschiedlichen Orten wählen und abstimmen kann.
13 Massgebender Zeitpunkt für die Eintragung ist die tatsächliche Anmeldung.
14 Aufgrund der kumulativ zu erfüllenden Kriterien des Wohnens und der Anmeldung muss eine Person, die in einer Gemeinde angemeldet ist, jedoch nicht mehr dort wohnt, aus dem Register gestrichen werden.
15 Der politische Wohnsitz knüpft in der Regel an den zivilrechtlichen. Unter gewissen Umständen kann jedoch der politische vom zivilrechtlichen Wohnsitz abweichen.
16 Für Auslandschweizerinnen und -schweizer wird ein separates Stimmregister erstellt, das in gewissen Kantonen zentral geführt wird.
3. Stimmregisterführung
17 Weder aus dem BPR noch aus der Verordnung über die politischen Rechte (VPR) ergibt sich, durch welches Organ bzw. welche Instanz und in welcher Form das Register für eidgenössische Stimmberechtigte zu führen ist (z.B. physische oder elektronische Form, alphabetische Reihenfolge etc.). Demzufolge überlässt der Bund im Grundsatz den Kantonen die Regelung der Modalitäten (Art. 83 i.V.m. 91 BPR; vgl. oben N. 10).
18 In den Kanton wird das Stimmregister in der Regel dezentral (in den Gemeinden) und elektronisch geführt.
19 Seit dem 1. Juli 2022 steht den Kantonen wieder die Möglichkeit offen, im Rahmen des Versuchsbetriebes unter Vorbehalt der Bewilligung des Bundesrats «E-Voting» einzuführen.
4. Eintragung oder Streichung von Amtes wegen
20 Erfüllt eine Person die Voraussetzungen zur Eintragung, so muss sie von der zuständigen Behörde unter Vorbehalt der Schliessung des Stimmregisters (vgl. unten N. 28) umgehend, folglich ohne eine Wartefrist und ohne eine Verfahrenshandlung der Person (z.B. Gesuch), in das Verzeichnis aufgenommen werden.
21 Gegen die (verweigerte) Eintragung oder Streichung kann bei der jeweiligen Kantonsregierung Stimmrechtsbeschwerde
22 Die Verantwortung für das Stimmregister trägt die stimmregisterführende Person.
23 Das Alter der Person und der Nachweis des Schweizer Bürgerrechts können in der Regel durch die Gemeinden ohne grösseren Aufwand überprüft werden.
24 Sofern die Streichung auf Antrag von Dritten beabsichtigt wird und die Sachlage (etwa mangels Beibringen von entsprechenden Urkunden) nicht eindeutig ist, muss die für die Stimmregisterführung zuständige Behörde die notwendigen Abklärungen treffen und der betroffenen Person vorgängig das rechtliche Gehör gewähren (vgl. insb. zu den Herausforderungen bei Wohnortwechseln N. 33).
25 Das Stimmregister gilt als Urkunde. Das Fälschen, Verfälschen, Beseitigen oder Vernichten des Stimmregisters ist strafbar (vgl. Art. 282 Ziff. 1 erster Teilsatz StGB).
26 Das Stimmregister betrifft insbesondere die Vorbereitung von Wahlen und Abstimmungen. Festgestellte Unregelmässigkeiten im Vorfeld des Urnengangsmüssen von den Stimmberechtigten daher umgehend nach deren Kenntnisnahme gemeldet werden.
27 Mängel in der Stimmregisterführung führen nicht zwangsläufig zur Aufhebung des Wahl- oder Abstimmungsergebnisses. Die festgestellten Mängel müssen vielmehr geeignet sein, das Ergebnis der Wahl oder der Abstimmung zu beeinflussen oder zu verfälschen.
B. Absatz 2: Stichtag
28 Eintragungen im Stimmregister für eidgenössische Angelegenheiten sind gemäss Art. 4 Abs. 2 spätestens bis zum fünften Vortag des Wahl- oder Abstimmungstages vorzunehmen. Die Schliessung des Stimmregisters während 4 Tagen vor einem Urnengang dient der Vorbereitung der Abstimmungen und Wahlen in den Stimmlokalen. Gleichzeitig soll der Stillstand «allfälligen Machenschaften» vorbeugen
29 Der Stichtag lässt sich bei eidgenössischen Abstimmungen und Wahlen grundsätzlich frühzeitig bestimmen. Der Bundesrat legt den Abstimmungstermin in der Regel spätestens vier Monate im Voraus fest (Art. 10 Abs. 1bis BPR). Die Nationalratswahlen finden zudem an einem festgelegten Datum statt (zweitletzter Sonntag im Oktober)
30 Die Voraussetzungen zur Eintragung im Stimmregister müssen nicht am Stichtag, sondern am Tag der Abstimmung oder der Wahlen erfüllt sein. Minderjährige Schweizer Bürgerinnen und Bürger, die kurz vor oder am Wahl- oder Abstimmungstag das 18. Lebensjahr erreichen, müssen zur Wahrung ihrer politischen Rechte am politischen Wohnort von den Gemeinden daher von Amtes wegen rechtzeitig eingetragen werden.
31 Die Bestimmungen zur Stimmregisterführung gelten für jeden Urnengang gesondert. Ergeben sich zwischen zwei Urnengängen Änderungen in Bezug auf die Eintragung (z. B. Wegzug, Zuzug, Tod etc.), ist dies unter Beachtung der Schliessung des Stimmregisters bezüglich des zweiten Urnengangs umgehend anzupassen.
32 Absatz 2 regelt gemäss Wortlaut den spätesten Zeitpunkt der Eintragung. Spätere Eintragungen im eidgenössischen Stimmregister sind u.E. unzulässig. Die Unzulässigkeit ergibt sich einerseits aus dem Wortlaut der Bestimmung. Andererseits gilt es das Gebot der rechtsgleichen Behandlung von gesuchstellenden Personen in Bezug auf die Eintragung oder die Löschung zu beachten. Darüber hinaus bezweckt die Bestimmung die ungestörte Vorbereitung (vgl. N. 38). Streichungen können unter Berücksichtigung des Anspruchs auf den rechtmässig zusammengesetzten Stimmkörper hingegen ausnahmsweise nach dem Stichtag erfolgen, wenn 1) der Wegfall der Voraussetzungen für die Stimmrechtsregisterführenden zweifelsfrei feststeht, 2) eine Mutation im Stimmregister die Vorbereitungen nicht stört und 3) eine allfällig abgegebene Stimme ohne Weiteres aussortiert werden kann. Denkbar sind Fälle, in denen aufgrund einer Urkunde der Wegfall der Stimmberechtigung am Abstimmungs- oder Wahltag erwiesen ist (z.B. Gerichtsurteil, Todesschein) und die Streichung somit ohne weitere Abklärungen vorgenommen werden könnte. Angesichts fehlender, weitergehenden Bestimmungen im BPR bzw. VPR muss im Sinne der Rechtsgleichheit
33 Herausforderungen in der Praxis im Zusammenhang mit Mutationen im Stimmregister werden namentlich bei Wohnortswechsel und beim entsprechenden Nachbezug von Wahl- und Abstimmungsunterlagen ausgemacht. Die Stimmberechtigten sollen zur Vermeidung einer zweifachen Ausübung des Stimmrechts die Wahl- und Abstimmungsunterlagen nachträglich beziehen können, wenn sie nachweisen, dass sie nicht bereits abgestimmt haben;
C. Absatz 3: Einsichtnahme
34 Die Einsichtnahme ins Stimmregister für eidgenössische Angelegenheiten steht allen natürlichen Personen offen, die in Bundessachen stimmberechtigt sind (vgl. den präziseren Wortlaut in der französischen Fassung: «par tout
35 Juristische Personen sind nicht stimmberechtigt. Ihnen darf folglich keine Einsichtnahme ins Stimmregister gewährt werden.
36 Die Einsichtnahme bezieht sich im Grundsatz auf sämtliche im Stimmregister aufgeführten Namen. Erst dadurch kann die Zusammensetzung des richtigen Stimmkörpers überprüft werden.
37 Die Einsichtnahme ist Ausfluss des Anspruchs der Stimmberechtigten auf die richtige Zusammensetzung des Stimmkörpers.
38 In Auslegung von Absatz 3 mit Absatz 2 ergibt sich, dass die Einsicht während der Schliessung des Stimmregisters nicht zulässig ist und eine Stimmrechtsbeschwerde gegen eine verweigerte Einsicht in diesem Zeitraum daher ins Leere stossen würde.
39 Mit Bearbeitung von Personendaten geht ganz allgemein das Risiko einher, dass dadurch die Privatsphäre von Personen gefährdet wird. Das grundrechtlich geschützte Recht auf Einsicht in das Stimmregister kann somit mit dem Grundrecht auf Schutz der persönlichen Daten kollidieren (vgl. Art. 13 Abs. 1 BV; Recht auf informationelle Selbstbestimmung). Der Kontrolle der Bekanntgabe persönlicher Lebenssachverhalte an Dritte muss daher besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
40 Die Einsichtnahme in das Stimmregister zur eigenen Person ist von vorneherein unproblematisch und jederzeit zulässig.
41 Dem Stimmregister können – zumindest indirekt – besonders schützenswerte Personendaten in Bezug auf das Bestehen einer umfassenden Beistandschaft oder eines validierten Vorsorgeauftrags entnommen werden: Bei Schweizer Bürgerinnen und Bürgern, die nicht im Stimmregister aufgeführt werden, kann eine Erwachsenenschutzmassnahme oder ein validierter Vorsorgeauftrag in Folge von Urteilsunfähigkeit vermutet – oder aufgrund expliziter Angaben im Register gemäss den kommunalen oder kantonalen Vorgaben – gar in Erfahrung gebracht werden.
42 Art. 4 Abs. 3 bildet die formellgesetzliche Grundlage für die Bearbeitung von besonders schützenswerten Personendaten (Art. 36 Abs. 1 BV). Die bundesgesetzlich geregelte Einsichtnahme in das Stimmregister und damit der Eingriff in das verfassungsmässige Recht auf informationelle Selbstbestimmung lässt sich durch die Gewährleistung des politischen Grundrechts auf richtige Zusammensetzung des Stimmkörpers rechtfertigen (Art. 36 Abs. 2 BV). Wegen der Grundrechtskollision und unter Berücksichtigung eines potenziellen Widerspruchs zum übergeordneten (Verfassungs-)Recht stellt sich jedoch die Frage, ob eine uneingeschränkte und voraussetzungslose Einsichtnahme in das Stimmregister zwingend vorgegeben ist (Art. 190 BV) und folglich eine Verhältnismässigkeitsprüfung nach Art. 36 Abs. 3 BV unter dem Blickwinkel des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung ausschliesst. Diese Frage ist anhand des «Methodenpluralismus» zu klären. Abs. 3 ist verfassungskonform auszulegen, wobei dem Postulat der Einheit und Widerspruchsfreiheit der Rechtsordnung
43 Die unterschiedlichen Regelungen und Auslegungen in den Kantonen zum Einsichtsrecht und zur Öffentlichkeit des Stimmregisters
44 Unseres Erachtens drängt sich ein solches Verständnis von Absatz 3 im Sinne einer zeitgemässen, teleologischen und verfassungskonformen Auslegung auch auf, damit das Recht auf informationelle Selbstbestimmung nicht unverhältnismässig eingeschränkt wird. Dabei ist mit Blick auf die Interessensabwägung zu beachten, dass aufgrund der Grösse des eidgenössischen Stimmkörpers und der dezentralen Organisation des Stimmregisters für die Angelegenheiten des Bundes in der Regel ein geringeres Interesse der einzelnen Stimmberechtigten an einer vollumfänglichen Offenlegung bestehen dürfte, als beispielweise in einer kleinen Gemeinde bezüglich ihres kommunalen Stimmregisters. Einzelne Fehler im Stimmregister wirken sich für die Bundesebene kaum aus, während solche in einer kleinen Gemeinde von entscheidender Bedeutung sein können. Insgesamt sollten jeweils nur jene Daten bekanntgegeben werden, die für die Wahrung der politischen Rechte zwingend erforderlich sind. In personeller Hinsicht sollte sich die Einsichtnahme daher auf bestimmte Personen beschränken,
45 De lege ferenda wäre zu begrüssen, wenn der Bund bei einer nächsten Revision des BPR bzw. des VPR das verfassungskonforme Verständnis des Einsichtsrechts auch gesetzgeberisch für sämtliche Kantone einheitlich klarstellen würde.
46 Gesuche zur Einsicht ins Stimmregister dürfen nur zur Wahrung der politischen Rechte erfolgen, namentlich aus Zweifel an der korrekten Eintragung von bestimmten Personen.
47 Die Form der Einsichtnahme richtet sich – mangels Vorgaben auf Bundesebene – nach dem kantonalen Recht. Sie kann unterschiedlich gewährleistet werden und muss verhältnismässig sein. Art. 4 kann beispielweise Rechnung getragen werden durch Einsicht vor Ort oder mittels eingeschränktem «Online-Zugriff» sowie durch schriftliche oder mündliche Mitteilung bzw. Auskunft.
48 Ein Anspruch auf Herausgabe des Stimmregisters oder die Erstellung einer Kopie (Abschrift- oder -bild) besteht weder aufgrund der Gewährleistung von Art. 34 Abs. 1 BV noch von Art. 4 Abs. 3 BPR.
49 Die Aufsicht über die Stimmregisterführung obliegt in der Regel den Gemeinden, namentlich dem Gemeindevorstand. Die Herausgabe des Stimmregisters im Rahmen der Aufsicht kann erforderlich sein, insbesondere wenn der Verdacht von systematischen Mängeln besteht.
Wir danken Dr. iur. Kaspar Plüss für die kritische Durchsicht und die wertvollen Anregungen.
IV. Literaturverzeichnis
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Datenschutzbeauftragter (DSB) des Kantons Zürich, Tätigkeitsbericht 2017, abrufbar unter: https://docs.datenschutz.ch/u/d/ueber-uns/taetigkeitsberichte/taetigkeitsbericht-2017.pdf, besucht im August 2023.
Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter (EDÖB), Leitfaden vom 15. Dezember 2022 der Datenschutzbehörden von Bund und Kantonen zur Anwendung des Datenschutzrechts auf die digitale Bearbeitung von Personendaten im Zusammenhang mit Wahlen und Abstimmungen in der Schweiz, abrufbar unter https://www.edoeb.admin.ch/edoeb/de/home/deredoeb/infothek/infothek-ds.html, besucht im August 2023.
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Gächter Thomas, § 26 Rechtsanwendung, in: Biaggini Giovanni/Gächter Thomas/Kiener Regina (Hrsg.), Staatsrecht, 3. Aufl., Zürich/St. Gallen 2021.
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Giacometti Zaccaria, Das Staatsrecht der schweizerischen Kantone, 1941.
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Griffel Alain, Kommentierung zu § 20 GG/ZH, in: Jaag Tobias/Rüssli Markus/Jenni Vittorio (Hrsg.), Kommentar zum Zürcher Gemeindegesetz, Zürich 2017.
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Kiener Regina/Kälin Walter/Wyttenbach Judith, Grundrechte, 3. Aufl., Bern 2018.
Kley Andreas, Kommentierung zu Art. 136 BV, in: Ehrenzeller Bernhard et al (Hrsg.), St. Galler Kommentar (SGK), Schweizerische Bundesverfassung, 4. Aufl., St. Gallen/Zürich 2023.
Kölz Alfred, Neuere schweizerische Verfassungsgeschichte, Ihre Grundlinien in Bund und Kantonen seit 1848, Bern 2004.
Markić Luka, Das kantonale Rechtsschutzverfahren im Bereich der politischen Rechte, St. Gallen/Zürich 2022.
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von Heydebrand Sibylle, Stimmrecht und kantonale Autonomie, Allgemeines und gleiches Stimmrecht am Beispiel der Nordwestschweizer Kantone, Basel 2019.
Winzeler Christoph, Die politischen Rechte des Aktivbürgers nach schweizerischem Bundesrecht, Basel 1983.
Fussnoten
- Dazumal waren nur Männer stimm- und wahlberechtigt. Aus diesem Grund wird im historischen Kontext ausschliesslich die männliche Form verwendet. Vgl. für eine Übersicht zur bundesgerichtlichen Rechtsprechung zur Eintragung von Frauen ins Stimmregister: Wecker, S. 29 ff.
- Erste Helvetische Verfassung vom 12.4.1798, abgedruckt bei: Wilhelm Oechsli, Quellenbuch zur Schweizergeschichte. Für Haus und Schule, 2. Aufl. Zürich 1901, S. 583-595. Die Erste Helvetische Verfassung war kein modernes Grundgesetz, sondern sollte ein Erziehungsinstrument hin zu einer «Republik der Tugend» sein. Deshalb war der Eintrag mit einem Eid verbunden, wonach der neue Bürger «seinem Vaterlande zu dienen und der Sache der Freiheit und Gleichheit als ein guter und getreuer Bürger, mit aller Pünktlichkeit und allem Eifer so er vermag und mit einem gerechten Hass gegen Anarchie oder Zügellosigkeit anzuhangen.» Neben den kantonalen Registern war auch ein Register der Schweizerbürger, welches in dem National-Archiv niedergelegt werden sollte, vorgesehen (Art. 20).
- Kölz, S. 494.
- Vgl. Art. 8 des Gesetzesentwurfs vom 20.1.1850 in BBl 1850 III 409, S. 413.
- Vgl. das «Bundesgesez betreffend die Wahl der Mitglieder des Nationalrathes» vom 21.12.1850, BBl 1850 III 884. Eine Kommission des Nationalrats unter dem Vorsitz von Alfred Escher hatte den bundesrätlichen Entwurf einseitig und zugunsten der liberal-radikalen Mehrheit stark überarbeitet; vgl. Kölz, S. 492.
- Vgl. für die aufgrund der erhobenen Beschwerden erfolgte Intervention des Bundesrats insb. bezüglich der Stimmregisterschliessung im Vorfeld der Abstimmung: Verhandlungen des Bundesrats vom 19.4.1872, BBl 1872 I 833, insb. S. 836. Vgl. zudem die Botschaft vom 24.6.1872 betreffend eidgenössische Wahlen und Abstimmungen, BBl 1872 II 753, S. 766. Siehe auch Plüss, S. 142 und 146.
- Vgl. zum Ganzen: Bericht der nationalrätlichen Kommission vom 28.5.1872 betreffend die Erwahrung der Abstimmung über die revidierte Bundesverfassung, BBl 1872 II 449, S. 451 f., 457 sowie BBl 1872 II 753, S. 762 ff., insb. S. 767.
- BBl 1872 II 753, S. 767.
- Siehe BBl 1872 II 753, S. 767 und S. 770 für den Wortlaut von Art. 5 und 6; vgl. ferner den Bericht der ständerätlichen Kommission vom 14.3.1876 über den Rekurs des Gemeinderats von Dürnten, Zürich, betreffend Stimmrecht der Niedergelassenen, BBl 1876 I 975, S. 976 und 981 f.; vgl. das Kreisschreiben des Bundesrats vom 20.11.1896 an sämtliche Kantonsregierungen betreffend die Stimmberechtigung bei den Nationalratswahlen, zweiter und dritter Wahlgang, BBl 1896 IV 713, S. 715 ff., siehe insb. Fussnote **) zum «Bundesgesetz vom 19. Heumonat 1872»; vgl. ferner die Bereinigte Sammlung des Bundes vom 31.12.1947, III. Organisation des Bundes, Bd. 1, S. 145-860, S. 157 ff., abrufbar unter: Schweizerisches Bundesarchiv, www.amtsdruckschriften.bar.admin.ch > Bereinigte Sammlung > Referenz Nr. 130000005, besucht im August 2023.
- Vgl. BBl 1872 II 753, S. 770, sowie die Bereinigte Sammlung des Bundes vom 31.12.1947, Bd. 1, S. 158.
- Vgl. die Übersicht von 1877 in der Botschaft vom 27. November 1877 betreffend Ergänzung des Bundesgesetzes vom 19.7.1872 über eidgenössische Wahlen und Abstimmungen und des Bundesgesetzes vom 17.6.1874 betreffend Volksabstimmung über Bundesgesetze und Bundesbeschlüsse, BBl 1877 IV 413, S. 414 ff.
- Vgl. die Botschaft vom 30.10.1883 über den Entwurf zu einem Bundesgesetz betreffend eidgenössische Wahlen und Abstimmungen, BBl 1883 IV 193, S. 207 f. und insb. Art. 7-10 des Entwurfs auf S. 224 f.
- Siehe den Wortlaut von Art. 4 Abs. 2 gemäss Botschaft vom 9.4.1975 zu einem Bundesgesetz über die politischen Rechte, BBl 1975 I 1317, S. 1363: «Vor einer Wahl oder Abstimmung sind Eintragungen bis zum Vortag der ersten vorzeitigen Stimmabgabe vorzunehmen, wenn feststeht, dass die Voraussetzungen zur Teilnahme am Abstimmungstag erfüllt sind.»
- Vgl. für die Änderung von Art. 4 Abs. 2 des Entwurfs durch den Nationalrat AB N 1976, S. 2 und 13 sowie die Zustimmung durch den Ständerat AB S 1976, S. 517.
- Siehe Art. 4 BPR vom 17.12.1976 in der Sammlung der eidgenössischen Gesetze vom 13.6.1978 (Heft Nr. 24), AS 1978 687, S. 688.
- Vgl. Biaggini, Art. 39 BV N. 4 sowie Art. 150 BV N. 5 ff. je m.w.H.
- Z.B. die französische Bezeichnung des Stimmregisters im Kanton Wallis: Art. 16 Abs. 1 Gesetz vom 13. Mai 2004 über die politischen Rechte (kGPR/VS; SGS 160.1) in der französischen Fassung (Loi sur les droits politiques, LcDP/VS).
- Z.B. im Kanton Genf: Art. 4 loi sur l'exercise des droits politiques (LEDP/GE, rsGE A 5 05) du 15 octobre 1982; vgl. zur Bezeichnung auch Urteil BGer 2C_478/2008 und 2C_572/2008 vom 23.9.2008 E. 4.5.
- BGE 109 Ia 41 E. 2 c; vgl. für die Zulassung zur Abstimmung bei Gemeindeversammlungen aufgrund des Stimmregisters den Entscheid des Regierungsrats des Kantons Zug vom 26.2.2013, in: Gerichts- und Verwaltungspraxis des Kantons Zug (GVP) 2014 S. 261 ff., S. 266 f. E. 11 sowie Urteil KGer FR vom 9.3.2005, in: Freiburger Zeitschrift für Rechtsprechung (FZR) 2005 S. 107 ff., insb. S. 111 f. E. 4.4 f.
- Zum passiven Wahlrecht: Biaggini, Art. 143 BV N. 5.
- Vgl. BGE 109 Ia 41 E. 3a m.w.H.; BGE 116 Ia 359 E. 3b; Urteil VGer BE Nr. 100.2018.388/390/400/ 435/446 vom 23.8.2019 E. 3.5.2 f. m.w.H.; Urteil VGer ZG vom 30.3.2016, in: GVP 2016 S. 98 ff., S. 99 E. 4a; Urteil KGer FR vom 9.3.2005 in: FZR 2005 S. 107 ff., S. 112 E. 4.4 am Ende m.w.H.; Entscheid des Regierungsrats des Kantons Bern vom 23.6.2004 (RRB 1998; STA S05/2004), in: Bernische Verwaltungsrechtsprechung (BVR) 2005 S. 289 ff., S. 292 Ziff. 1. Vgl. ferner den Minderheitsbericht der Kommission des Nationalrats vom 19.2.1878 betreffend die Gesetzgebung über eidgenössische Wahlen und Abstimmungen, BBl 1878 I 355, S. 357.
- Vgl. zum Ganzen: Auszug aus einem Entscheid des Nationalrats vom 1.12.2003, in: Verwaltungspraxis der Bundesbehörden (VPB) Nr. 64, S. 819 E. 4.4.3 sowie S. 822 f. E. 4.6 und 4.7.3 je m.w.H.; Entscheid des Regierungsrats des Kantons Aargau vom 27.8.1984, in: ZBI 86 (1985) S. 367-372, S. 368 E. 3a; BBl 1877 IV 413, S. 434 f.
- Wohlers, Art. 282 StGB N. 1 m.w.H.
- Beschluss des Regierungsrats des Kantons Bern vom 22.4.2020, RRB Nr. 398/2020, S. 1.
- Art. 19 Abs. 1 und Abs. 2 lit. f sowie Art. 21 und 26 der Verordnung vom 24.5.1978 über die politischen Rechte (VPR; SR 161.11).
- Siehe auch Kley, Rz. 16.
- Biaggini, Art. 39 BV N. 2 ff.; zur Aufsicht des Bundes: Markić, Rz. 50 ff., insb. Rz. 52.
- Z.B. das Wahl- und Stimmrecht in Gemeindeangelegenheiten von niederlassungsberechtigten Ausländerinnen und Ausländern mit mindestens fünfjährigem Wohnsitz im Kanton Freiburg: Art. 2a Abs. 1 lit. b Gesetz vom 6.4.2001 über die Ausübung der politischen Rechte (PRG/FR; SGF 115.1).
- Z.B. die Regelung des Kantons Solothurn, wonach das Stimmregister erst am Vortag zum Urnengang geschlossen wird: § 13 Abs. 1 Gesetz vom 22.9.1996 über die politischen Rechte (GpR/SO; BGS 113.111); siehe ferner die Regelung des Kantons Wallis: Art. 22 Gesetz vom 13.5.2004 über die politischen Rechte (kGPR/VS; SGS 160.1).
- BBl 1975 I 1317, S. 1329 f.; vgl. auch BGE 109 Ia 41 E. 1d.
- Nach Art. 28 VPR sind referendumspflichtige kantonale Ausführungsbestimmungen zur Bundesgesetzgebung nach der Durchführung einer Volksabstimmung oder dem unbenützten Ablauf einer Referendumsfrist bei der Bundeskanzlei einzureichen, nicht referendumspflichtige Bestimmungen nach ihrer Annahme durch die zuständige kantonale Behörde (Abs. 1). In nichtstreitigen Fällen werden sie von der Bundeskanzlei genehmigt (Abs. 2).
- Zu den einzelnen Voraussetzungen: Biaggini, Art. 136 BV N. 4.
- Zum fiktiven Wohnsitz und «Abstimmungstourismus» das Urteil VGer BE Nr. 100.2018.388/390/400/435/446 vom 23.8.2019 E. 7.4.
- BGE 109 Ia 41 E. 1d.
- Siehe Art. 3 Abs. 1 Satz 1 BPR; BGer 1C_580/2015 vom 25.2.2016 E. 4.3; Urteil VGer BE Nr. 100.2018.388/390/400/435/446 vom 23.8.2019 E. 7.2.1 m.w.H.; Entscheid des Regierungsrats des Kantons Bern vom 23.6.2004 (RRB 1998 STA S05/2004), in: BVR 2005 S. 289 ff., S. 292 ff. Ziff. 2 f.; BBl 1975 I 1317, S. 1328 f.
- Urteil BGer 1C_580/2015 vom 25.2.2016 E. 4.3 und 5.5; Urteil VGer ZH vom 16.9.2015, VB.2015.00475 E. 2.4.
- Vgl. Urteil VGer ZH vom 11.7.2012, VB.2012.00381 E. 3.7 f. und 3.10; Entscheid des Regierungsrats des Kantons Bern vom 23.6.2004 (RRB 1998 STA S05/2004), in: BVR 2005 S. 289 ff., S. 292 f. Ziff. 2 und S. 300 Ziff. 11.
- Vgl. VGer ZH vom 20.9.2018, VB.2017.00728 E. 4.5.
- Vgl. für eine ausdrückliche Regelung im Kanton Graubünden: Art. 6 Verordnung vom 20.9.2005 über die politischen Rechte im Kanton Graubünden (VPR/GR; BR 150.200).
- Für eine nicht abschliessende Aufzählung von Abweichungen: Art. 1 VPR (SR 161.11); Urteil BGer 2C_478/2008 und 2C_572/2008 vom 23.9.2008 E 3.5; Urteil VGer ZH vom 11.7.2012 VB.2012.00381, E. 3.8; Urteil VGer BE Nr. 100.2018.388/390/400/435/446 vom 23.8.2019 E. 7.2.1; Entscheid des Regierungsrats des Kantons Bern vom 23.6.2004 (RRB 1998 STA S05/2004), in: BVR 2005 289, S. 292 ff. insb. Ziff. 2 und 9 je m.w.H.
- Urteil VGer ZH vom 20.9.2018, VB.2017.00728 E. 4.5 am Ende in Bezug auf kommunales Stimmrecht; Entscheid des Regierungsrats des Kantons Bern vom 23.6.2004 (RRB 1998 STA S05/2004), in: BVR 2005 289 ff., S. 292 ff. Ziff. 2 ff., insb. S. 296 Ziff. 6.
- Art. 20 Bundesgesetz vom 26.9.2014 über Schweizer Personen und Institutionen im Ausland (Auslandschweizergesetz, ASG; SR 195.1). Im Kanton Zürich ist gemäss § 2a Verordnung vom 27.10.2004 über die politischen Rechte (VPR/ZH; LS 161.1) die Stadt Zürich zuständig für die Führung des Stimmregisters für Auslandschweizerinnen und -schweizer; vgl. für die Stimmrechtsausübung durch Auslandschweizerinnen und -schweizer: Hangartner/Kley/Braun Binder/Glaser, Rz. 220 ff.
- Vgl. für eine zentralisierte Stimmregisterführung im Kanton Genf: Art. 2 f. Règlement d’application de la loi sur l’exercice des droits politiques (REDP/GE; rsGE A 5 05.01) du 12.12.1994.
- Vgl. Botschaft vom 23.11.2005 zur Harmonisierung amtlicher Personenregister, BBl 2006 427, S. 453; siehe z.B. die ausdrückliche Regelung im Kanton Freiburg: Art. 1 Abs. 1 Reglement vom 10.7.2001 über die Ausübung der politischen Rechte (PRR/FR; SGF 115.11).
- Registerharmonisierungsgesetz, RHG; SR 431.02.
- Das Registerharmonisierungsgesetz des Bundes ist für sämtliche Stimmregister in Bundessachen anwendbar (Art. 2 Abs. 2 RHG) und soll insbesondere zur Verringerung des Aufwands bei der Erhebung von statistischen Daten i.S.v. Art. 65 Abs. 2 BV beitragen (Art. 1 Abs. 1 RHG).
- Vgl. die Teilrevision der VPR vom 25.5.2022, insb. Art. 27a ff. VPR; vgl. für die Änderung vom 25.5.2022: AS 2022 355 und AS 2022 336; vgl. zum Ganzen: BK, S. 3 ff.
- Vgl. Botschaft zur Harmonisierung amtlicher Personenregister vom 23.11.2005, BBl 2006 427, S. 443 und 456.
- Im Rahmen von E-Voting werden lediglich Funktionalitäten zum Einlesen der vorhandenen Stimmregisterdaten festgelegt: vgl. BK, S. 12, Ziff. 4.2.1.
- Demgegenüber können die Kantone gemäss Art. 39 Abs. 4 BV für die Ausübung des Stimmrechts in kantonalen und kommunalen Angelegenheiten eine Wartefrist von höchstens drei Monaten nach Niederlassung vorsehen.
- Vgl. zur Löschung nach Wegzug: Urteil VGer BE Nr. 100.2018.265U vom 19.3.2019 E. 1.2; Entscheid des Regierungsrats des Kantons Bern vom 23.6.2004 (RRB 1998 STA S05/2004), in: BVR 2005 S. 289 ff., S. 300 Ziff. 11.
- Zum Ganzen: Auszug aus einem Entscheid des Nationalrats vom 1.12.2003, in: VPB 2004 Nr. 64, S. 821 E. 4.6 m.w.H.; siehe ferner den Bericht des Bundesrats über die Pilotprojekte «Vote électronique», BBl 2002 645, S. 662.
- Vgl. Urteil VGer BE Nr. 100.2018.388/390/400/435/446 vom 23.8.2019 E. 7.4.3; Entscheid des Regierungsrats des Kantons Bern vom 23.6.2004 (RRB 1998 STA S05/2004), in: BVR 2005 S. 289 ff., S. 300 Ziff. 11.
- In der Lehre wird auch für den Begriff der «Stimmberechtigungsbeschwerde» plädiert: vgl. Markić, Rz. 26.
- Im Kanton Zürich werden die Stimmregister gemäss § 2 Abs. 1 Verordnung vom 27.10.2004 über die politischen Rechte (VPR/ZH; LS 161.1) in den Gemeinden geführt. Der zürcherische Gesetzgeber überträgt die Stimmregisterführung in § 2 Abs. 2 VPR/ZH der Gemeindeschreiberin oder dem Gemeindeschreiber, sofern der Gemeindevorstand die Aufgabe nicht anderweitig überträgt.
- Zum Ganzen: BGE 109 Ia 41 E. 3a m.w.H; BGE 116 Ia 359 E. 3a (Legitimation bejahend trotz fehlender Stimmberechtigung im Zusammenhang mit dem Frauenstimmrecht im Kanton Appenzell Innerrhoden); Entscheid des Regierungsrats des Kantons Bern vom 23.6.2004 (RRB 1998 STA S05/2004), in: BVR 2005 S. 289 ff., S. 290 f. Ziff. 1 ff.; Entscheid des Regierungsrats des Kantons Zug vom 26.2.2013, in: GVP 2014 S. 261 ff., S. 262 f. E. 4; Vgl. für die Organqualität: Winzeler, S. 56 f. und 146 f.; vgl. z.B. die ausdrückliche Regelung im Kanton Bern für das Erfordernis der Stimmberechtigung in der Sache selbst: Art. 15 Abs. 1 lit. c Verordnung vom 10.12.1980 über das Stimmregister (BSG 141.113).
- BGE 109 Ia 41 E. 3a; Entscheid des Nationalrats vom 1.12.2003 in: VPB 2004 Nr. 64, S. 819 E. 4.4.3; Urteil VGer BE Nr. 100.2018.388/390/400/435/446 vom 23.8.2019 E. 3.5.3; Entscheid des Regierungsrats des Kantons Bern vom 23.6.2004 (RRB 1998 STA S05/2004) in: BVR 2005 S. 289 ff., S. 291 Ziff. 4.
- BGE 117 Ia 41 E. 3 S. 57 f.
- Vgl. die im Stimmregister unter falschen Namen eingetragenen Agenten aus dem Nachrichtendienst der DDR: BGE 101 IV 177 E. II.7.
- Urteil VGer BE Nr. 100.2018.388/390/400/435/446 vom 23.8.2019 E. 7.4.3.
- Urteil VGer BE Nr. 100.2018.388/390/400/435/446 vom 23.8.2019 E. 7.5.
- Sofern die Straftat in amtlicher Eigenschaft erfolgte, wird das Strafmass erhöht (Art. 282 Ziff. 2 StGB).
- Fuhrer/Ronc, N. 8; Wohlers, N. 4; zum Eventualvorsatz vgl. das Urteil des Bundesgerichts B_604/2017 vom 18.4.2018 E. 2.1 m.w.H.
- BGE 114 Ia 42 E. 4a.
- Vgl. BGE 114 Ia 42 E. 4a (fehlende Eintragung von «Jung-Stimmbürgern»); BGE 117 Ia 41 E. 3 (Missachtung und falsche Berechnung der besonderen «Vorschriften über die Einwohnungsfrist» sowie gleichzeitige Eintragung einer Person in die Stimmregister von zwei Gemeinden); BGE 136 II 132 E. 2.4.2 (Verweis auf Mängel infolge von Todesfällen oder Umzug m.w.H.); Urteil VGer BE Nr. 100.2018.388/390/400/435/446 vom 23.8.2019 E. 7 (fiktiver oder nicht hinreichend abgeklärter Wohnsitz); Entscheid des Regierungsrats des Kantons Bern vom 23.6.2004 (RRB 1998 STA S05/2004) in: BVR 2005 S. 289 ff., S. 291 Ziff. 10 (Eintragung trotz fehlendem politischem Wohnsitz).
- Urteil VGer BE Nr. 100.2018.388/390/400/435/446 vom 23.8.2019 E. 3.5.2 f. und 7.3.2 mit Verweis auf den Bericht zum Beschluss des Regierungsrats des Kantons Bern vom 25.1.2017 (RRB Nr. 65/2017), Ziff. 4.2; vgl. Glaser/Lehner, S. 454; vgl. ferner das Urteil des Bundesgerichts zu den «Knutwiler Wahlknechten»: BGE 49 I 416 insb. E. 5.
- Urteil VGer BE Nr. 100.2018.388/390/400/435/446 vom 23.8.2019 E. 3.5.2 f. und E. 7.4.3.
- BGE 117 Ia 41 Regeste sowie E. 4. Aufgrund des deutlichen Abstimmungsergebnisses und in Anbetracht der geringfügigen Mängel in der Stimmregisterführung erwog das Bundesgericht, dass die Mängel den Ausgang der Abstimmung nicht entscheidend zu beeinflussen vermochten.
- BGE 136 II 132 E. 2.4.2 m.w.H.
- BBl 1975 I 1317, S. 1329.
- Auszug aus einem Entscheid des Nationalrats vom 1.12.2003, in: VPB 2004 Nr. 64, S. 821 f. E. 4.6 am Ende m.w.H.; vgl. zu den unterschiedlichen kantonalen und kommunalen Fristen: Hangartner/Kley/Braun Binder/Glaser, Rz. 133 f.
- Art. 19 Abs. 3 BPR.
- So bei dringlichen Bundesgesetzen (Art. 10 Abs. 1bis BPR) oder bei einer ausserordentlichen Gesamterneuerung des Nationalrats (Art. 19 Abs. 2 BPR).
- Vgl. BBl 1975 I 1317, S. 1329.
- Vgl. bereits das Kreisschreiben des Bundesrats vom 20.11.1896, BBl 1896 IV 713, S. 717 f.
- Vgl. die kritische Betrachtung von Giacometti, S. 226 f., in Bezug auf die Gefährdung der Rechtssicherheit.
- In den Kantonen bestehen unterschiedliche Ausführungsbestimmungen. Vgl. z.B. für eine nachträgliche Änderung die Regelung im Kanton Luzern: § 16 Abs. 1 Stimmrechtsgesetz vom 25.10.1988 (StRG/LU; SRL Nr. 10).
- Vgl. im Kanton Zürich: § 32 VPR/ZH.
- Zum Ganzen: Gemeindeamt des Kantons Zürich, S. 17 Ziff. 4.5.
- Hervorhebung durch die Autorenschaft.
- Juristische Personen sind weder stimm- noch wahlberechtigt. Vgl. auch Markić, Rz. 274 zur Legitimation.
- Vgl. die Ausführungen zu § 4 Abs. 5 Gesetz vom 28.9.2009 über die Wahlen und Abstimmungen des Kantons Zug (Wahl- und Abstimmungsgesetz, WAG/ZG; BGS 131.1) im Urteil VGer ZG vom 30.3.2016, in: GVP 2016 S. 98 ff., S. 99 E. 4a sowie Stellungnahme des Datenschutzbeauftragen des Kantons Zug vom 1. Januar 2014, in: GVP 2014, S. 388 E. 1; siehe ferner für die Unzulässigkeit eines Gesuchs um Einsicht in das gesamte Stimmregister durch ein Abstimmungskomitee im Kanton Zürich: DSB des Kantons Zürich, S. 26.
- Z.B. können im Kanton Luzern die in der Gemeinde organisierten politischen Parteien eine Abschrift des Stimmregisters beziehen (§ 13 Abs. 1 Stimmrechtsgesetz vom 25.10.1988 [StRG/LU; SRL Nr. 10]).
- BGE 134 I 172 E. 1.3.1; BGer 1C_415/2015 vom 27.4.2016 E. 1.2.
- Vgl. für die Einsicht der «Einzelnen» bereits Giacometti, S. 226.
- Vgl. Urteil VGer ZG vom 30.3.2016, in: GVP 2016 S. 98 ff., S. 99 f. E. 4a; vgl. für eine abweichende Auslegung den Entscheid des Regierungsrats des Kantons Aargau vom 27.8.1984 in: ZBl 86 (1985) S. 367-372, S. 368 f. E. 3a f. m.w.H. Im Kanton Luzern können die in der Gemeinde organisierten politischen Parteien beim Stimmregisterführer die Eintragung oder Streichung beantragen: § 12 Abs. 2 Stimmrechtsgesetz vom 25.10.1988 (StRG/LU; SRL Nr. 10).
- Siehe Urteil VGer BE Nr. 100.2018.98 vom 21.12.2019 E. 5.2 am Ende; Urteil VGer ZG vom 30.3.2016, in: GVP 2016 S. 98 ff., S. 99 E. 4a in Bezug auf die gleichlautende kantonale Bestimmung m.w.H.; Stellungnahme des Datenschutzbeauftragen des Kantons Zug vom 1.1.2014, in: GVP 2014 S. 387 ff., S. 388 E. 1; Entscheid des Regierungsrats des Kantons Aargau vom 27.8.1984 in: ZBI 86 (1985) S. 367-372, S. 368 E. 3a m.w.H.
- BGE 116 Ia 359 E. 3a.
- Vgl. Kiener/Kälin/Wyttenbach, § 27 Rz. 17.
- Tschannen, Staatsrecht, Rz. 1837; zur Organqualität Winzeler, S. 56 m.w.H.
- BSK-Tschannen, Art. 34 BV N. 16 ff.
- BBl 1975 I 1317, S. 1329.
- Siehe auch die Stellungnahme des Datenschutzbeauftragen des Kantons Zug vom 1.1.2014, in: GVP 2014 S. 387 ff., S. 388 E. 1.
- Über den Wortlaut von Art. 13 Abs. 2 BV hinaus stellt jede Bearbeitung von personenbezogenen Daten eine Einschränkung des Schutzbereichs dar; BGE 122 I 360 E. 5a S. 362.
- Vgl. zum Schutzbereich: Kiener/Kälin/Wyttenbach, § 14 Rz. 56.
- Vgl. z.B. für die ausdrückliche Regelung des Kantons Bern bezüglich die Eintragung der umfassenden Beistandschaft bzw. die Einsetzung der oder des Vorsorgebeauftragten ins Stimmregister: Art. 14 Abs. 1 lit. h Verordnung vom 10.12.1980 über das Stimmregister des Kantons Bern (BSG 141.113).
- Gächter, Rz. 19.
- Z.B. werden in Basel-Stadt keine Massenauskünfte erteilt und die Einsichtnahme in das Stimmregister steht unter Vorbehalt der Datenschutzgesetzgebung: § 5 Abs. 1 und 3 Verordnung vom 3.1.1995 zum Gesetz über Wahlen und Abstimmungen (Wahlverordnung/BS; SG 132.110); vgl. für den Kanton Zug die Auslegung von § 4 Abs. 5 Gesetz vom 28.9.2006 über die Wahlen und Abstimmungen (Wahl- und Abstimmungsgesetz, WAG/ZG; BGS 131.1) im Urteil VGer ZG vom 30.3.2016, in: GVP 2016 S. 98 ff., S. 99 E. 4a sowie die Stellungnahme des Datenschutzbeauftragen des Kantons Zug vom 1.1.2014, in: GVP 2014 S. 387 ff., S. 388 E. 1.
- Nach Art. 28 VPR sind referendumspflichtige kantonale Ausführungsbestimmungen zur Bundesgesetzgebung nach der Durchführung einer Volksabstimmung oder dem unbenützten Ablauf einer Referendumsfrist bei der Bundeskanzlei einzureichen, nicht referendumspflichtige Bestimmungen nach ihrer Annahme durch die zuständige kantonale Behörde (Abs. 1). In nichtstreitigen Fällen werden sie von der Bundeskanzlei genehmigt (Abs. 2).
- Hervorhebung durch Autorenschaft.
- Das Stimmregister steht den Stimmberechtigten zur Einsicht offen. Vgl. https://www.zh.ch/de/politik-staat/gesetze-beschluesse/gesetzessammlung/zhlex-ls/erlass-161-2003_09_01-2005_01_01-048.html, besucht im August 2023.
- Antrag des Regierungsrates vom 12.12.2008, Zürcher Amtsblatt (ABl) 2008 2069, S. 2101 zu § 9 Abs. 2 GPR/ZH (LS 161). Unklar ist, ob für diese Bestimmung um die Genehmigung des Bundes ersucht bzw. diese erteilt wurde.
- Vgl. für Beispiele: Fn. 98.
- EDÖB, S. 7.
- Vgl. Urteil VGer BE Nr. 100.2018.98 vom 21.12.2019 E. 5.2 am Ende; Entscheid des Regierungsrats des Kantons Aargau vom 27.8.1984 in: ZBI 86 (1985) S. 367-372, S. 368 E. 3a m.w.H.; siehe die Bestimmungen des Kantons Zürich: § 9 Abs. 2 GPR/ZH und § 6 VPR/ZH. Eine offene Frage ist, ob die Einsichtnahme in Bezug auf eine bestimmte Person dieser betroffenen Person bekannt zu geben wäre.
- Vgl. z.B. Urteile VGer BE Nr. 100.2018.98 vom 21.12.2019 E. 5.2 am Ende und Nr. 100.2018.388/390/400/435/446 vom 23.8.2019 E. 7.
- A.M. Entscheid des Regierungsrats des Kantons Aargau vom 27.8.1984, in: ZBI 86 (1985) S. 367-372, S. 368 E. 3a.
- Vgl. EDÖB, S. 6 f. Kapitel 4.3.
- Vgl. zum Erfordernis der Auflage des kommunalen Stimmregisters in Versammlungsgemeinden: Griffel, § 20 Kommentar-GG/ZH Rz. 16.
- Entscheid des Regierungsrats des Kantons Aargau vom 27.8.1984, in: ZBI 86 (1985) S. 367-372, S. 368 E. 3a.
- Beispielweise wird im Kanton Zürich lediglich Auskunft erteilt: § 9 Abs. 2 GPR/ZH und § 6 VPR/ZH, siehe dazu auch DSB des Kantons Zürich, S. 26. Vgl. für den Bezug einer Abschrift durch die in den Gemeinden organisierten politischen Parteien im Kanton Luzern: § 13 Stimmrechtsgesetz vom 25.10.1988 (StRG/LU; SRL Nr. 10).
- Vgl. dazu die Stellungnahme des Datenschutzbeauftragen des Kantons Zug vom 1.1.2014, in: GVP 2014 S. 387 ff., S. 388 E. 1; siehe auch DSB des Kantons Zürich, S. 26 zu § 9 Abs. 2 GPR/ZH.
- Vgl. für die Aufsicht des BJ im Fall Moutier das Urteil VGer BE Nr. 100.2018.388/390/400/435/446 vom 23.8.2019; vgl. zur Aufsichtsbeschwerde: Winzeler, S. 57.
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