Eine Kommentierung von Luka Markić
Herausgegeben von Andreas Glaser / Nadja Braun Binder / Corsin Bisaz / Bénédicte Tornay Schaller
Art. 17 Verteilungsverfahren
Die 200 Sitze des Nationalrats werden nach folgendem Verfahren auf die Kantone verteilt:
a. Vorwegverteilung:
Die Wohnbevölkerung der Schweiz wird durch 200 geteilt. Die nächsthöhere ganze Zahl über dem Ergebnis bildet die erste Verteilungszahl. Jeder Kanton, dessen Bevölkerung diese Zahl nicht erreicht, erhält einen Sitz; er scheidet für die weitere Verteilung aus.
Die Wohnbevölkerung der verbleibenden Kantone wird durch die Zahl der noch nicht zugeteilten Sitze geteilt. Die nächsthöhere ganze Zahl über dem Ergebnis bildet die zweite Verteilungszahl. Jeder Kanton, dessen Bevölkerung diese Zahl nicht erreicht, erhält einen Sitz; er scheidet für die weitere Verteilung aus.
Dieses Verfahren wird wiederholt, bis die verbleibenden Kantone die letzte Verteilungszahl erreichen.
b. Hauptverteilung: Jeder verbliebene Kanton erhält so viele Sitze, als die letzte Verteilungszahl in seiner Bevölkerungszahl enthalten ist.
c. Restverteilung: Die restlichen Sitze werden auf die Kantone mit den grössten Restzahlen verteilt. Erreichen mehrere Kantone die gleiche Restzahl, so scheiden sie in der Reihenfolge der kleinsten Reste aus, die sich nach der Teilung ihrer Bevölkerungszahl durch die erste Verteilungszahl ergeben. Sind auch diese Reste gleich, so entscheidet das Los.
I. Entstehungsgeschichte
1 Die Bundesverfassung von 1848 definierte keine feste Anzahl Sitze für den Nationalrat. Vielmehr statuierte Art. 61 Abs. 1 und 2 BV 1848
2 Mit der Einführung des Proporzwahlrechts 1919 für die Wahl des Nationalrates wurde die Verteilzahl von 20 000 Einwohnerinnen und Einwohner pro Nationalrat zunächst beibehalten. Für die Verteilung der Ratssitze auf die Kantone wurde das D’Hondt-Verfahren (heute in der Schweiz als Hagenbach-Bischoff-Verfahrenbekannt) angewendet.
3 Aufgrund des stetigen Bevölkerungswachstums befürchtete der Bundesrat 1962, dass die damalige Abgeordnetenzahl des Nationalrates von 196 auf ungefähr 210 steigen könnte.
4 Bei der Schaffung des BPR 1978 wurde das Sitzzuteilungsverfahren nach der Hare/Niemeyer-Methode übernommen.
II. Rechtsvergleich
5 Den Kantonen steht es frei, welches Sitzzuteilungsverfahren sie wählen.
6 Die meisten Kantone (BE
7 Die übrigen Kantone (ZH
8 Bis zu den Grossratswahlen 2017 verwendete Neuenburg für die Sitzverteilung auf die Wahlkreise als einziger Kanton das Hagenbach-Bischoff-Verfahren (Verfahren des grössten Quotienten).
9 Auch in den Kantonen Tessin (Gran Consiglio)
III. Bedeutung der Vorschrift und Norminhalt
10 Art. 16 und 17 BPR sind Ausführungsbestimmungen zu Art. 149 Abs. 4 BV. Diese Verfassungsbestimmung besagt, dass die 200 Sitze des Nationalrates nach der Bevölkerungszahl auf die Kantone verteilt werden, wobei jeder Kanton mindestens einen Sitz hat. Art. 16 BPR regelt die Berechnungsgrundlage und die Zuständigkeit für die Verteilung der Sitze auf die Kantone.
A. Bruchzahlverfahren (Grösster Rest)
11 Für die Verteilung der 200 Nationalratssitze auf die Kantone (Wahlkreise) kommt das Bruchzahlverfahren,
12 Das Verfahren gemäss Art. 17 BPR besteht aus einer Vorweg-, einer Haupt- und einer Restverteilung.
1. Vorwegverteilung (Art. 17 lit. a BPR)
13 Das Verfahren zur Verteilung der Nationalratssitze auf die Kantone beginnt mit der Vorwegverteilung. Die Durchführung der Vorwegverteilung ist zwingend notwendig, damit der verfassungsrechtliche Anspruch jedes Kantons auf mindestens einen Nationalratssitz gewahrt ist (Art. 149 Abs. 4 Satz 2 BV). Dieser Sitzanspruch ergibt sich aus dem Umstand, dass jeder Kanton für die Nationalratswahlen einen Wahlkreis bildet (Art. 149 Abs. 3 BV).
14 Im Rahmen der Vorwegverteilung wird die Bevölkerung der Schweiz durch 200 geteilt. Die nächsthöhere ganze Zahl über dem Ergebnis bildet die erste Verteilungszahl. Jeder Kanton, dessen Bevölkerung diese erste Verteilungszahl nicht erreicht, erhält einen Sitz im Nationalrat und scheidet für die weitere Verteilung aus.
15 Als nächstes wird die Wohnbevölkerung der verbleibenden Kantone durch die Zahl der noch nicht zugeteilten Sitze geteilt. Die nächsthöhere ganze Zahl über dem Ergebnis bildet die zweite Verteilungszahl. Jeder Kanton, der auch diese Zahl nicht erreicht, erhält einen Sitz im Nationalrat und scheidet für die weitere Verteilung aus. Dieses Verfahren wird so lange wiederholt, bis die verbleibenden Kantone die letzte Verteilungszahl erreichen. Diese Wiederholung ist notwendig, damit kein Kanton nach dem Verteilverfahren leer ausgeht.
2. Hauptverteilung (Art. 17 lit. b BPR)
16 In der Hauptverteilung werden die Sitze nach dem Grundsatz des Proporzes auf die Kantone verteilt. Jeder verbliebene Kanton, der in der Vorwegverteilung noch keinen Sitz zugeteilt erhalten hat, erhält so viele Sitze, als die letzte Verteilungszahl in seiner Bevölkerungszahl enthalten ist. Dies bedeutet, dass die Bevölkerungszahl jedes Kantons durch die letzte Verteilungszahl dividiert wird. Die Zahl vor dem Komma entspricht der Anzahl Sitze, die der Kanton in der Hauptverteilung erhält. Die Zahl nach dem Komma (Restzahl) ist für die Restverteilung im nächsten Schritt relevant.
3. Restverteilung (Art. 17 lit. c BPR)
17 Nach der Vorweg- und der Hauptverteilung verbleiben Sitze, die es zu verteilen gilt. Diese werden im Rahmen der Restverteilung verteilt. Dabei werden die restlichen Sitze auf diejenigen Kantone mit den grössten Restzahlen, welche sich bei der Hauptverteilung ergaben, verteilt. Erreichen mehrere Kantone die gleiche Restzahl, so scheiden sie in der Reihenfolge der kleinsten Reste aus, die sich nach der Teilung ihrer Bevölkerungszahl durch die erste Verteilungszahl ergeben. Sind auch diese Reste gleich, so entscheidet das Los.
B. Beispiel für die Nationalratswahlen 2023
18 Anhand der Zahlen der ständigen Wohnbevölkerung Ende 2020 wird nachfolgend das Verteilverfahren für die Nationalratswahlen 2023 basierend auf den Regeln in Art. 17 lit. a–c BPR durchgeführt:
19 Gemäss Art. 1 des Bundesratsbeschlusses über die Erwahrung der Zahlen der ständen Wohnbevölkerung Ende 2020 vom 1. September 2021
Kanton | Wohnbevölkerung Ende 2020 | Kanton | Wohnbevölkerung Ende 2020 |
Zürich | 1 553 423 | Schaffhausen | 83 107 |
Bern | 1 043 132 | Appenzell A.Rh. | 55 309 |
Luzern | 416 347 | Appenzell I.Rh. | 16 293 |
Uri | 36 819 | St. Gallen | 514 504 |
Schwyz | 162 157 | Graubünden | 200 096 |
Obwalden | 38 108 | Aargau | 694 072 |
Nidwalden | 43 520 | Thurgau | 282 909 |
Glarus | 40 851 | Tessin | 350 986 |
Zug | 128 794 | Waadt | 814 762 |
Freiburg | 325 496 | Wallis | 348 503 |
Solothurn | 277 462 | Neuenburg | 175 894 |
Basel-Stadt | 196 735 | Genf | 506 343 |
Basel-Landschaft | 290 969 | Jura | 73 709 |
|
| Schweiz | 8 670 300 |
20 Auf Grundlage dieser Zahlen ist die Vorwegverteilung (Art. 17 lit. a 1–3 BPR) durchzuführen. Gemäss Art. 17 lit. a Ziff. 1 BPR ist die Wohnbevölkerungszahl durch 200 zu teilen (8 670 300 / 200 = 43 351.5). Die nächsthöhere ganze Zahl über dem Ergebnis bildet die erste Verteilungszahl (43 352). Jeder Kanton, dessen Bevölkerung diese Zahl nicht erreicht, erhält einen Sitz. Je einen Sitz erhalten demnach die Kantone Uri, Obwalden, Glarus und Appenzell Innerrhoden. Diese Kantone scheiden für die weitere Verteilung aus.
21Danach wird die Wohnbevölkerung der verbleibenden Kantone gemäss Art. 17 lit. b Ziff. 2 BPR durch die Zahl der noch nicht zugeteilten Sitze geteilt (8 538 229 / [200–4] = 43 562.3929). Die nächsthöhere ganze Zahl über dem Ergebnis bildet die zweite Verteilungszahl (43 563). Jeder Kanton, dessen Bevölkerung diese Zahl nicht erreicht, erhält einen Sitz. Dies ist einzig der Kanton Nidwalden. Er scheidet für die weitere Verteilung aus.
22Gemäss Art. 17 lit. a Ziff. 3 BPR ist dieses Verfahren nun zu wiederholen, bis die verbleibenden Kantone die letzte Verteilungszahl erreichen. Demnach wird die Wohnbevölkerung der verbleibenden Kantone abermals durch die Zahl der noch nicht zugeteilten Kantone geteilt (8 494 709 / [196–1] = 43 562.6103). Die nächsthöhere ganze Zahl über dem Ergebnis bildet die dritte Verteilungszahl (43 563). Diese Zahl wird von sämtlichen Kantonen erreicht. Sie ist demnach zugleich die letzte Verteilungszahl, womit die Vorwegverteilung gemäss Art. 17 lit. a BPR abgeschlossen ist. In der Vorwegverteilung wurden insgesamt fünf Nationalratssitze auf die bevölkerungsärmsten Kantone verteilt.
23 Es folgt die Hauptverteilung gemäss Art. 17 lit. b BPR. Jeder verbliebene Kanton, der noch keinen Sitz in der Vorwegverteilung erhalten hat, erhält nun so viele Sitze, als die letzte Verteilungszahl (43 563) in seiner Bevölkerungszahl enthalten ist:
Hauptverteilung | ||
Zürich | 1 553 423 / 43 563 = 35.6592292 | (35 Sitze, Rest: 28 718) |
Bern | 1 043 132 / 43 563 = 23.9453665 | (23 Sitze, Rest: 41 183) |
Luzern | 416 347 / 43 563 = 9.5573537 | (9 Sitze, Rest: 24 280) |
Schwyz | 162 157 / 43 563 = 3.72235613 | (3 Sitze, Rest: 31 468) |
Zug | 128 794 / 43 563 = 2.95649978 | (2 Sitze, Rest: 41 668) |
Freiburg | 325 496 / 43 563 = 7.47184537 | (7 Sitze, Rest: 20 555) |
Solothurn | 277 462 / 43 563 = 6.36921241 | (6 Sitze, Rest: 16 084) |
Basel-Stadt | 196 735 / 43 563 = 4.51610312 | (4 Sitze, Rest: 22 483) |
Basel-Landschaft | 290 969 / 43 563 = 6.6792691 | (6 Sitze, Rest: 29 591) |
Schaffhausen | 83 107 / 43 563 = 1.90774281 | (1 Sitz, Rest: 39 544) |
Appenzell A.Rh.: | 55 309 / 43 563 = 1.26963249 | (1 Sitz, Rest: 11 746) |
St. Gallen | 514 504 / 43 563 = 11.8105732 | (11 Sitze, Rest: 25 311) |
Graubünden | 200 096 / 43 563 = 4.59325574 | (4 Sitze, Rest: 25 844) |
Aargau | 694 072 / 43 563 = 15.9326034 | (15 Sitze, Rest: 40 627) |
Thurgau | 282 909 / 43 563 = 6.49424971 | (6 Sitze, Rest: 21 531) |
Tessin | 350 986 / 43 563 = 8.05697496 | (8 Sitze, Rest: 2 482) |
Waadt | 814 762 / 43 563 = 18.7030737 | (18 Sitze, Rest: 30 628) |
Wallis | 348 503 / 43 563 = 7.99997704 | (7 Sitze, Rest: 43 562) |
Neuenburg | 175 894 / 43 563 = 4.03769254 | (4 Sitze, Rest: 1 642) |
Genf | 506 343 / 43 563 = 11.6232353 | (11 Sitze, Rest: 27 150) |
Jura | 73 709 / 43 563 = 1.69200927 | (1 Sitz, Rest: 30 146) |
In der Hauptverteilung konnten 182 Sitze auf die Kantone verteilt werden. Damit ist das Verfahren gemäss Art. 17 lit. b BPR abgeschlossen.
24 In der Vorwegverteilung (fünf Sitze) und in der Hauptverteilung (182 Sitze) konnten insgesamt 187 Sitze verteilt werden. Es verbleiben 13 Sitze zu verteilen. Diese restlichen Sitze werden gemäss Art. 17 lit. c BPR (Restverteilung) auf die Kantone mit den grössten Restzahlen aus der Hauptverteilung verteilt. Die dreizehn grössten Reste weisen folgende Kantone auf: Wallis, Zug, Bern, Aargau, Schaffhausen, Schwyz, Waadt, Jura, Basel-Landschaft, Zürich, Genf, Graubünden und St. Gallen. Diese dreizehn Kantone erhalten je einen weiteren Sitz zugeteilt. Damit sind alle 200 Sitze verteilt. Die Restverteilung gemäss Art. 17 lit c BPR ist vorzeitig abgeschlossen; keine Kantone erreichen die gleiche Restzahl. Es ist somit auch kein Losentscheid erforderlich.
25 Gemäss der vorstehenden Berechnung ergibt sich folgende Verteilung der Nationalratssitze auf die Wahlkreise (Kantone):
Kanton | Sitze | Kanton | Sitze |
Zürich | 36 | Schaffhausen | 2 |
Bern | 24 | Appenzell A.Rh. | 1 |
Luzern | 9 | Appenzell I.Rh. | 1 |
Uri | 1 | St. Gallen | 12 |
Schwyz | 4 | Graubünden | 5 |
Obwalden | 1 | Aargau | 16 |
Nidwalden | 1 | Thurgau | 6 |
Glarus | 1 | Tessin | 8 |
Zug | 3 | Waadt | 19 |
Freiburg | 7 | Wallis | 8 |
Solothurn | 6 | Neuenburg | 4 |
Basel-Stadt | 4 | Genf | 12 |
Basel-Landschaft | 7 | Jura | 2 |
|
| Schweiz | 200 |
Ich danke Benjamin Böhler, Hilfsassistent am Zentrum für Demokratie Aarau, für die Mithilfe bei der Materialrecherche und die wertvollen Anmerkungen bei der Durchsicht des Textes.
Literaturverzeichnis
Auer Andreas, Staatsrecht der schweizerischen Kantone, Zürich 2016.
Biaggini Giovanni, Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Kommentar, 2. Aufl., Zürich 2017.
Bisaz Corsin, § 2 Wahlorgan, Wählbarkeit und Wahlkreise, in: Andreas Glaser (Hrsg.), Das Parlamentswahlrecht der Kantone, Zürich 2018.
Hangartner Yvo/Kley Andreas/Braun Binder Nadja/Glaser Andreas, Die demokratischen Rechte in Bund und Kantonen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 2. Aufl., Zürich 2023.
Hare Thomas, The Machinery of Representation, London 1857.
Hare Thomas, On the application of a new statistical method to the ascertainment of the votes of majorities in a more exhaustive manner, in: Journal of the Statistical Society of London 1860, S. 337–356.
Markić Luka, Kommentierung zu Art. 16 und 20 BPR, in: Andreas Glaser/Nadja Braun Binder/Corsin Bisaz/Bénédicte Tornay Schaller (Hrsg.), Onlinekommentar zum Bundesgesetz über die politischen Rechte, https://onlinekommentar.ch/de, besucht am 15.6.2023.
Müller Peter Felix, Das Wahlsystem – Neue Wege der Grundlegung und Gestaltung, Zürich 1959.
Niemeyer Horst, Verhältniswahlverfahren, in: Mathematik lehren 1998, S. 59–65.
Pukelsheim Friedrich, Sitzzuteilungsmethoden, Ein Kompaktkurs über Stimmenverrechnungsverfahren in Verhältniswahlsystemen, Berlin et al. 2016.
Seitz Werner, Wie sich die Verteilung der Nationalratssitze auf die Kantone über die Zeit verändert hat, in: DeFacto, https://www.defacto.expert/2017/08/31/wie-sich-der-verteilungsmodus-der-nationalratssitze-auf-die-kantone-ueber-die-zeit-veraendert-hat/, besucht am 28.4.2023.
Weber Anina, Vom Proporzglück zur Proporzgenauigkeit, Zur Verfassungskonformität der geltenden Sitz- und Mandatsverteilungsverfahren im Bund, AJP 2010, S. 1373–1380 (zit. Weber, Proporzglück).
Weber Anina, Schweizerisches Wahlrecht und die Garantie der politischen Rechte, Eine Untersuchung ausgewählter praktischer Probleme mit Schwerpunkt Proporzwahlen und ihre Vereinbarkeit mit der Bundesverfassung, Zürich 2016 (zit. Weber, Wahlrecht).
Fussnoten
- Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft vom 12.9.1848, BBl 1848 I S. 3 ff.
- Art. 2 des Beschlusses der Tagsatzung über die Einführung der neuen Bundesverfassung vom 14.9.1848, publ. in: BBl 1849 I S. 3, S. 36–40.
- Botschaft vom 26.11.1918 betreffend die Wahl des Nationalrates nach dem Grundsatze der Proportionalität, BBl 1818 V S. 121.
- Zum Ganzen siehe Hangartner/Kley/Braun Binder/Glaser, Rz. 607 m.w.Verw.
- Botschaft vom 22.12.1961 betreffend die Revision des Artikels 72 der Bundesverfass (Wahl des Nationalrates), BBl 1962 I S. 17.
- Botschaft vom 6.11.1962 über den Vollzug von Artikel 72 der Bundesverfassung (Wahl des Nationalrates), BBl 1962 II S. 1137.
- BBl 1962 II S. 1137, hier S. 1139.
- AS 1963 419.
- Botschaft vom 9.4.1975 zu einem Bundesgesetz über die politischen Rechte, BBl 1975 I S. 1317, hier S. 1335 f.
- Botschaft vom 1.9.1993 über eine Teiländerung der Bundesgesetzgebung über die politischen Rechte, BBl 1993 III S. 445, hier S. 476; vgl. zum Ganzen auch Seitz, passim; Weber, Wahlgesetz, Rz. 335–337.
- BGE 145 I 259 E. 4; Bisaz, S. 46; Weber, Wahlrecht, Rz. 299.
- Statt vieler BGE 145 I 259 E. 7; BGE 99 Ia 658 E. 6a.
- Bisaz, Rz. 46; Weber, Wahlrecht, Rz. 301–303.
- Art. 64 des Gesetzes des Kantons Bern vom 5.6.2012 über die politischen Rechte (PRG/BE; BSG 141.1).
- § 96 Abs. 1 des Stimmrechtsgesetzes des Kantons Luzern vom 25.10.1988 (StRG/LU; SRL 10) i.V.m. Art. 17 BPR.
- Art. 88 Abs. 2 KV/UR.
- § 2 des Kantonsratswahlgesetzes des Kantons Schwyz vom 17.12.2014 (KRWG/SZ; SRSZ 120.200).
- Art. 1 des Gesetzes des Kantons Obwalden vom 26.2.1984 über die Wahl des Kantonsrates (PG/OW; GDB 122.2).
- Art. 55 f. des Gesetzes des Kantons Nidwalden vom 26.3.1997 über die politischen Rechte im Kanton (WAG/NW, NG 132.2).
- Art. 63 des Gesetzes des Kantons Freiburg vom 6.4.2001 über die politischen Rechte (PRG/FR; SGF 115.1).
- § 29bis des Gesetzes des Kantons Solothurn vom 22.9.1996 über die politischen Rechte (GpR/SO; BGS 113.111).
- Vgl. § 42 Abs. 3 des Gesetzes des Kantons Basel-Stadt vom 21.4.1994 über Wahlen und Abstimmungen (Wahlgesetz/BS; SG 132.100). Die Einzelheiten der Berechnung für die Sitzverteilung sind im kantonalen Recht nicht geregelt. Die Verteilung erfolgt aufgrund ständiger Praxis gemäss Art. 17 BPR (siehe bspw. Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt, Ratschlag betreffend die Zahl der den Wahlkreisen der Stadt und den Gemeinden Bettingen und Riehen im Grossen Rat zustehenden Sitze vom 23.12.2015, https://grosserrat.bs.ch/dokumente/100382/000000382208.pdf, besucht am 2.5.2023).
- § 49 des Gesetzes des Kantons Basel-Landschaft vom 7.9.1981 über die politischen Rechte (GpR/BL; SGS 120).
- Art. 22 KV/AI.
- Art. 31 des Gesetzes des Kantons St. Gallen vom 5.12.2018 über Wahlen und Abstimmungen (WAG/SG; sGS 125.3).
- Art. 4 des Gesetzes des Kantons Graubünden vom 16.2.2021 über die Wahl des Grossen Rates (GRWG/GR; BR 150.400).
- § 47 des Gesetzes des Kantons Thurgau vom 12.2.2014 über das Stimm- und Wahlrecht (StWG/TG; RB 161.1) i.V.m. Art. 17 BPR.
- Art. 55 der Loi du Canton de Vaud du 5.10.2021 sur l’exercice des droits politiques (LEDP/VD; RSV 160.01).
- Art. 84 Abs. 3 KV/VS.
- Art. 31 der Loi du Canton du Jura du 26.10.1978 sur les droits politiques (LDP/JU; RSJU 161.1).
- Siehe OK-Markić, Art. 16 BPR N. 3–5.
- § 88 Abs. 1 des Gesetzes des Kantons Zürich vom 1.9.2003 über die politischen Rechte (GPR/ZH; LS 161).
- Art. 41 des Gesetzes des Kantons Glarus vom 7.5.2017 über die politischen Rechte (GPR/GL; GS I D/22/2).
- Vgl. § 38 Abs. 3 KV/ZG. Die Einzelheiten der Berechnung für die Sitzverteilung sind im kantonalen Recht nicht geregelt. Die Verteilung erfolgt gemäss ständiger Praxis (siehe bspw. Kantonsrat des Kantons Zug, Kantonsratsbeschluss betreffend Anzahl Kantonsratsmandate für die einzelnen Gemeinden [Wahlen 2022] vom 25.11.2021, https://kr-geschaefte.zug.ch/gast/geschaefte/2305, besucht am 2.5.2023.
- Art. 25 Abs. 2 KV/SH sowie § 3 f. des Dekrets des Kantons Schaffhausen vom 26.10.2015 über die Einteilung des Kantons Schaffhausen in Wahlkreise für die Wahl des Kantonsrates und die Zahl der in diesen Wahlkreisen zu wählenden Mitglieder (RB 161.110).
- Art. 46 des Gesetzes des Kantons Appenzell Ausserrhoden vom 24.4.1988 über die politischen Rechte (bGS 131.12).
- § 2 Abs. 2 des Gesetzes des Kantons Aargau vom 8.3.1988 über die Wahl des Grossen Rates (Grossratswahlgesetz/AG; SAR 152.100).
- Zum Verfahren siehe Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich, Sitzzuteilung bei Parlamentswahlen nach dem neuen Zürcher Zuteilungsverfahren, eine leicht verständliche Darstellung, https://www.stadt-zuerich.ch/content/dam/stzh/portal/Deutsch/Abstimmungen%20&%20Wahlen/140209/wahlverfahren.pdf, besucht am 28.4.2023; siehe auch Weber, Wahlrecht, Rz. 303.
- Vgl. Weber, Wahlrecht, Rz. 302.
- § 44 der Loi du Canton de Neuchâtel du 17.10.1984 sur les droits politiques (LDP/NE; RSN 141) i.d.F. vom 23.1.2001. Zum Ganzen Weber, Wahlrecht, Rz. 302.
- Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass das Gesetz in Neuenburg garantiere regionale Sitze vorsieht (zur Berechnung und Verteilung dieser Sitze siehe §§ 45b und 44c LDP/NE).
- Im Kanton Tessin können die Listen ihre eigenen Wahlvorschläge in gesetzlich vorgesehenen Wahlkreise einteilen, um die regionale Vertretung zu gewährleisten (zur Berechnung und Verteilung dieser Sitze siehe Art. 69 der Legge del Cantone Ticino del 19.11.2018 sull’esercizio dei diritti politici (LEDP/TI; RL 150.100).
- Siehe zum Ganzen OK-Markić, Art. 16 BPR.
- Das Sitzzuteilungsverfahren gemäss Art. 17 BPR ist nicht zu verwechseln mit dem Mandatszuteilungsverfahren gemäss Art. 40 ff. BPR.
- Müller, S. 310; vgl. auch Weber, Wahlrecht, Rz. 274 f.
- Weber, Wahlrecht, Rz. 294 m.w.Verw.; Weber, Proprozglück, S. 1374.
- Hare, Representation, passim; Hare, New statistical method, S. 337–356; Niemeyer, S. 59–65; vgl. auch Pukelsheim, S. 54.
- Die Verwendung des Bruchzahlverfahrens für die Verteilung der Nationalratssitze auf die Kantone wird in der Lehre teilweise kritisiert. Gemäss Anina Weber führt das Bruchzahlverfahren dazu, dass «nach dem Komma das Majorzprinzip zur Anwendung» kommt (Weber, Proporzglück, S. 1376 f.). Zudem berge das Verfahren «die Gefahr des Bevölkerungszuwachs-, des Sitzzuwachs- und des Wahlkreiszuwachsparadoxons und somit widersprüchlicher Ergebnisse in sich» (Weber, Proporzglück, S. 1376 f.), sprich das Problem, dass ein Kanton trotz Bevölkerungswachstum weniger Sitze zugeteilt erhält (vgl. Weber, Proporzglück, S. 1377). Zu möglichen Alternativen siehe ausführlich Weber, Proporzglück, S. 1377–1380.
- Weber, Wahlrecht, Rz. 301 m.H.u.Verw.
- Hangartner/Kley/Braun Binder/Glaser, Rz. 613.
- Bundesratsbeschluss vom 1.9.2021 über die Erwahrung der Zahlen der ständigen Wohnbevölkerung Ende 2020, BBl 2021 S. 2025.
- Gemäss der Zahlen der ständigen Wohnbevölkerung Ende 2020.
- Siehe N. 20 hiernach; siehe auch Hangartner/Kley/Braun Binder/Glaser, Rz. 613 m.w.H.
- BGE 145 I 259 E. 7.1; siehe auch Hangartner/Kley/Braun Binder/Glaser, Rz. 614; Weber, Wahlrecht, Rz. 291.
- Siehe N. 4 hiervor.
- Zum Losentscheid siehe OK-Markić, Art. 20 BPR.
- BBl 2021 S. 2025.
- Siehe auch Art. 1 der Verordnung über die Sitzverteilung bei der Gesamterneuerung des Nationalrates vom 1.9.2021 (SR 161.13).
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